Zucker, Kohle, Öl. Kunst-Stoffe des Post-Kolonialismus (Seminar)

Katrin Köppert
Zucker, Kohle, Öl. Kunst-Stoffe des Post-Kolonialismus

Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Donnerstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 18.10.2018, Grunewaldstr. 2-5, Raum 311

Zucker, Kohle, Öl stellen Ressourcen zur Verfügung, mit denen Kunst gemacht wird. Gleichzeitig handelt es sich um Speichermedien des Kolonialismus. Am Gold, das sich mit ihnen verdienen ließ, klebt das Blut der jahrhundertewährenden Ausbeutung nicht nur der Körper Schwarzer und Brauner Menschen, sondern ihrer Lebensgrundlagen. Künstler*innen wie Kara Walker, Glenn Ligon, Mark Bredford, The Otholith Group, Wangechi Mutu – um nur einige zu nennen - arbeiten diese kolonialen Geschichten um, binden sie in fiktive, jenseitige Narrative ein, um nicht zuletzt den rassistischen ‚Ideenreichtum’ der weißen westlichen Kunst- und Kulturgeschichte zu entlarven. In diesem Seminar möchten wir uns der kolonialen Vergangenheit verschiedener Stoffe widmen und sie mit dem postkolonialen Stoff, aus dem manche Beispiele der Gegenwartskunst sind, konfrontieren. Dabei wird deutlich, dass Kunststoff eine wesentliche Rolle spielt und im Mittelpunkt der digitalen Wende in der Kunst steht.

Leistungsanforderung: aktive Teilnahme, Recherche- und Reflexionsübung

Katrin Köppert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Theorie der Gestaltung der UdK Berlin und war vorher Universitätsassistentin am Institut für Medien, Abteilung Medientheorie der Kunstuniversität Linz. Sie hat ihre Promotion mit dem Titel «Queer Pain. Schmerz als Solidarisierung, Fotografie als Affizierung» an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg eingereicht. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Queer Media Theory, Affect Studies und politische Gefühle, Visual Culture, Populär- und Vernakulärkultur, Fotografietheorie und -geschichte, Post- und Dekoloniale (Medien-)Theorie, Sound und Temporality. Zu ihren letzten Veröffentlichungen zählen: Tableau Vivant as Plateau of Pain and Queer Temporality in Photography as Cinema, in: Barbara Paul, Josch Hoenes et al. (Hg.), Perverse Assemblages. Queering heteronormative orders inter/medially, Berlin (Revolver) 2018; The Sound of ACT UP! AIDS Activism as Sound(e)scape and Sound-Escapade, in: Interference. A Journal of Audio Culture 6, 201; Glanz. Zur Diffraktion des Spiegels. Beyoncé und FKA twigs als ‹glänzende› Beispiele des Schwarzwerdens, in: FKW//Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur, Nr. 63, 2017, 49–63.