Hannah Arendt über Sprache, Literatur und Kunst

Prof. Dr. Birgit Erdle
Hannah Arendt über Sprache, Literatur und Kunst

Seminar, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Mittwochs, 10-12 Uhr, 14tägig ab 22.10.2019, Technische Universität, Fraunhoferstr. 33-36, 10587 Berlin, Fraunhofer Gebäude, Raum FH 315

Welche Rolle spielen Literatur und Sprache im Denken von Hannah Arendt, einer der wichtigsten jüdischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts? Arendt behauptet, dass Dichter Tatsachenarchivare sind: „die Reporter, die Historiker und letztlich die Dichter“ seien die Hüter der Tatsachen, notiert sie 1966. Anhand von exemplarischen Texten Hannah Arendts seit den frühen 1930er Jahren soll Arendts Verständnis von Kunst, Literatur und Sprache rekonstruiert und dessen Bedeutung für ihre politische Philosophie erkundet werden. Zu fragen ist nach den Bezügen dieses Verständnisses zu Walter Benjamin und Martin Heidegger, nach der Bedeutung, die Arendts Tätigkeit für die "Jewish Cultural Reconstruction" seit 1947 dabei zukommt, nach der doppelsprachigen Textur ihres Schreibens, aber auch nach dem Ort, den Hannah Arendt der Literatur in ihren eigenen Schriften zumisst – beispielsweise in Lektüren und Zitaten aus Werken von Rainer Maria Rilke, Heinrich Heine, Franz Kafka, René Char, Ernst Jünger, und W.H. Auden.

•  Studium der Germanistik, Komparatistik, Amerikanischen Kulturanthropologie, Kommunikations- und Theaterwissenschaft an den Universitäten Freiburg/Br., Zürich und München
•  M.A. 1984 mit einer Studie zu "Weiblichen Subjektentwürfen bei Caroline von Günderrode" (Universität München)
•  1985-1987 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität München und Lehrbeauftragte für Feministische Ästhetik an der Akademie der Bildenden Künste in München.
•  1990 Lehrbeauftragte bei der Sommerveranstaltung der Werkstatt für Gesellschafts- und Psychoanalyse in Salzburg, Arbeit als freie Lektorin
•  1992-2000 Assistentin/Oberassistentin an der Universität Zürich
•  Promotion 1994 mit der Dissertation "Antlitz - Mord - Gesetz. Figuren des Anderen bei Gertrud Kolmar und Emmanuel Lévinas" 1994 (Universität Zürich)
•  2000-2002 Wissenschaftliche Assistentin an der TU Berlin
•  Seit 2003 Research Associate und Lehrbeauftragte am Leo Baeck Institut London
•  2007 Visiting Professor an der Emory University, Atlanta, Georgia (USA)
•  2008 Stipendiatin am Deutschen Literaturarchiv Marbach
•  Habilitation 2009 mit der Arbeit "Literarische Epistemologie der Zeit. Lektüren zu Kant, Kleist, Heine und Kafka" (TU Berlin)
•  2009 Vertretungsprofessur an der TU Berlin
•  2009/2010 Gastprofessur an der Universität Wien
•  2010 Käthe-Leichter-Professur an der Universität Wien
•  2010/2011 Vertretungsprofessur Literatur und Wissen/Wissenschaft an der TU Berlin (1.10.2010-31.3.2011)