Musikgeschichte Nordeuropas 1870-1920

Prof. Dr. Signe Rotter-Broman
Musikgeschichte Nordeuropas 1870-1920

Vorlesung, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Dienstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 22.10.2019, Fasanenstr. 1B, Raum 322
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik und Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland sind kulturell und politisch vielfach untereinander und mit Zentral- und Westeuropa verflochten. Musikhistorisch werden diese Länder und ihre hierzulande bekannten Vertreter jedoch zumeist unter nationalen und exotisierenden Vorzeichen betrachtet. Die Vorlesung möchte hier einen Kontrapunkt setzen. Sie vermittelt Grundwissen zum Musikleben und zu den wichtigsten Komponisten (u.a. Carl Nielsen, Wilhelm Stenhammar, Jean Sibelius, Edvard Grieg) und Komponistinnen (u.a. Elfrida Andrée und Agathe Backer-Grøndahl) der nordeuropäischen Länder an der Schwelle zur Moderne. Sie richtet dabei den Blick besonders auf deren internationale Vernetzung, auf Begegnungen an Musikzentren wie Paris, Wien und Berlin und auf internationalen Foren wie Weltausstellungen. Dabei soll auch die Formierung von Selbst- und Fremdbildern betrachtet werden, die zum Teil bis heute weiterwirken. In der Verbindung von regionalen, nationalen und transnationalen Aspekten wird an aktuelle Fachdiskussionen zur Frage einer transnational ausgerichteten Musikgeschichtsschreibung angeknüpft.

Signe Rotter-Broman, geboren 1968 in Frankfurt am Main. Studium der Schulmusik und Geschichte in Frankfurt am Main sowie der Musikwissenschaft, Mittleren und Neueren Geschichte und der Nordischen Philologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2000 Promotion bei Prof. Dr. Friedhelm Krummacher mit einer Dissertation zu den Streichquartetten des schwedischen Komponisten Wilhelm Stenhammar (1871-1927). 1999 bis 2001 Vertretung einer Assistentenstelle am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Kiel. 2002 bis 2004 DFG-Forschungsprojekt Komponieren  in Italien um 1400. Studien zur Satztechnik in dreistimmigen Ballaten und Madrigalen (Eigene St elle) . 2004-2012 Assistentin am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Kiel;  Habilitation 2010. Thema der Habilitationsschrift: Komponieren  in Italien  um 1400. Studien zu dreistimmig überlieferten Liedsätzen  von Andrea und Paolo da Firenze, Bartolino da Padova, Antonio Zacara da Teramo und Johannes Ciconia. Seit dem WS 2012/13 Professorin an der Universität der Künste Berlin.