Perspektive und Anti-Perspektive. Praktiken und Diskurse in Architektur und Malerei von der Renaissance bis heute (Kopie 1)

Prof. Dr. Nathalie Bredella | Prof. Dr. Barbara Wittmann
Perspektive und Anti-Perspektive. Praktiken und Diskurse in Architektur und Malerei von der Renaissance bis heute

Seminar, Deutsch/Englisch, 4 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Dienstags, 14-16 Uhr, wöchentlich ab 22.10.2019, Hardenbergstr. 33, Raum 110

Ausgehend von Erwin Panofskys berühmtem Aufsatz zur Perspektive als "symbolischer Form" möchten wir die Frage nach der Entwicklung der Projektionstechniken in der Bildenden Kunst, der Architektur und den (Ingenieurs-)Wissenschaften aufwerfen und nach den Rückwirkungen dieser Techniken auf unser Sehen und Denken fragen. Wir werden
1) darüber diskutieren, in welcher Weise und mit welchen Wirkungen die Zentralprojektion den Status eines verbindlichen Modells der visuellen Wahrnehmung, des Bewusstseins oder der Subjektivität gewinnen konnte; und werden
2) die kontinuierliche Kritik an der Perspektive durch Architekten seit der Frühen Neuzeit in den Blick nehmen und ihre Verabschiedung in der Malerei der Moderne untersuchen;
3) soll schließlich das Überleben der Zentralprojektion in computerbasierten Renderings und Simulationen der Architekten sowie ihre Wiederaufnahme in der zeitgenössischen Kunst thematisiert werden.

Nathalie Bredella studierte Architektur  an der Technischen Universität Berlin und der Cooper Union New York. Sie war Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Architekturfakultät der Technischen Universität Berlin und wurde 2008 im Fach Architekturtheorie mit einer Arbeit  zu  Architektur  und  Film promoviert . 2010/2011 war sie Research Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) an der Bauhaus Universität Weimar, 2015/2016 Research Fellow an der DFG Kollegforschergruppe  "Medienkulturen  der Computersimulation" (MECS) der Leuphana Universität Lüneburg. Seit dem Sommersemester 2016 ist Nathalie Bredella Gastprofessorin für Architekturgeschichte mit dem Schwerpunkt Medien- und Gendertheorie. Zuvor war sie mit einer DFG geförderten eigenen Stelle zum Thema "Architektur und neue Medien" am Institut für Geschichte und Theorie der Gestaltung, Universität der Künste Berlin tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Geschichte und Theorie der Architektur, Stadtforschung, Medialität der Architektur, Gender und Medien sowie digitale Kulturen.