Spekulativ Welten entwerfen: (Extro-)Science Fiction

Felix Laubscher
Seminar, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Mittwochs, 14-16 Uhr, wöchentlich ab 16.10.2019, Grunewaldstr. 2-5, Raum 306
Achtung: Für Studierende der Bildenden Kunst nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Welches Potential haben die Weltentwürfe der Science Fiction? Erschöpft es sich in der prognostischen Hochrechnung technologischer Entwicklungen und der utopischen oder dystopischen Voraussage ihrer Konsequenzen? Oder kann es im Rahmen der fiktionalen Narration gelingen, das Undenkbare zu denken und über eine von der menschlichen Wahrnehmung unabhängigen Realität zu spekulieren?

Diesen Fragen geht das Seminar ausgehend von Quentin Meillassoux’ Essay „Science Fiction und Fiktion außerhalb der Wissenschaft“ nach. Der Mitbegründer des Spekulativen Realismus fordert hier Fiktionen, deren Weltentwürfe spekulativ den Rahmen der wissenschaftlichen Erfass- und Erklärbarkeit sprengen.

Zunächst werden wir uns Meillassoux’ Konzept widmen, um es dann anhand von Beispielen aus Film und Literatur zu diskutieren und zu überprüfen – von Klassikern des Genres wie Phillip K. Dicks „Ubik“ über Kubricks „2001: A Space Odyssey“ bis hin zu aktuellen Produktionen wie Netflix’ „Annihilation“. Auf dieser Grundlage wird es anschließend darum gehen, selbst mit narrativen Mitteln zu spekulieren und fiktionale Welten „außerhalb der Wissenschaft“ in Worten und/oder Bildern zu entwerfen.

Literaturhinweise:
Meillassoux, Quentin: Science-Fiction und Fiktion außerhalb der Wissenschaft.
Armen, Avanessian/Björn,Quiring (Hg.): Abyssus Intellectualis. Spekulativer Horror, S. 125-168, Berlin 2013.

Leistungsanforderung: Referat und Hausarbeit.

Felix Laubscher, nach mehrjähriger Tätigkeit im Filmbereich studierte Felix Laubscher Kulturwissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie an der Humboldt Universität zu Berlin. Nach dem Studium war er unter anderem als Projektmanager für das Haus am Waldsee - Ort internationaler Gegenwartskunst sowie für die Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste (IGBK) tätig. Von 2013-2015 forschte Felix Laubscher im Rahmen des DFG-Projektes "Design Kunst Lebenswelt -Ästhetische Strategien und Kulturelle Wirksamkeit" an der Universität der Künste Berlin zur Dingwirkung im Film. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitet Felix Laubscher als Filmschaffender und freier Kurator in Berlin.