Der Raum als Instrument / Elektroakustische Klangorganisation

Prof. Dr. Martin Supper
Der Raum als Instrument / Elektroakustische Klangorganisation
Blockseminar, Deutsch/English, 1 SWS, 1 ECTS, 5 Plätze
Freitag und Samstag, 3.5. & 4.5.2024, jeweils 10-17 Uhr
UdK, Fasanenstr. 1b, UNI.K | Studio für Klangkunst und Klangforschung Raum 214

Anmeldung bis zum 14.04.2024 unter supper_ @udk-berlin.de!
Achtung: für Studierende der Komposition nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar.

Auf die Verschiedenartigkeit architektonischer Räume wurde im Laufe der Musikgeschichte unterschiedlich reagiert. Die in der Venezianischen Schule (ca. 1530-1620) entwickelte Ensemblekanzone nahm dabei besonderen Bezug auf die architektonischen und akustischen Gegebenheiten der Kathedrale von San Marco. Sie gilt als Auslöser zur kompositorischen Einbeziehung der mehrfachen Emporen von San Marco für mehrstimmige und mehrchörige Werke.
Moderne Konzertsäle haben akustische Eigenschaften, die vorwiegend für die Musik des 19ten Jahrhunderts geeignet ist. Dies gilt zum einen für die Nachhallzeit des Raumes, zum anderen für die Anordnung von Orchesterpodium und der Bestuhlung für die Zuhörer: das Publikum sitzt wie in einem Theaterraum und blickt bzw. hört in eine Richtung.

Die Auseinandersetzung mit Elektroakustischer Klangorganisation und den damit verbundenen Medien führten zu einer (Rück-) Besinnung dahingehend, den Raum wieder in das kompositorische Konzept  einzubeziehen. In diesem Blockseminar werden zahlreiche Kompositionen und Klanginstallationen vorgestellt und besprochen, stets verbunden mit der Frage, wie hören wir Räume?
Dieses Seminar ersetzt nicht die verpflichtenden Studioarbeiten der Kompositionsklassen.

Leistungsanforderungen: regelmäßige und aktive Teilnahme.

Martin Supper lehrt Elektroakustische Musik und Klangkunst an der Fakultät Musik. Studium der Informatik, Linguistik und Musikwissenschaft an der Technischen Universität Berlin. Ab 1980 als DAAD-Stipendiat zwei Jahre am Instituut voor Sonologie der Rijksuniversiteit Utrecht. Dort Studium der Computermusik und Elektroakustischen Musik bei Gottfried Michael Koenig. Diplom in Informatik, Promotion in Musikwissenschaft. Supper leitete an der Universität der Künste Berlin von 1985 bis 2017 das heutige UNI.K | Studio für Klangkunst und Klangforschung und zusätzlich von 2009 bis 2015 den postgradualen Masterstudiengang Sound Studies, ebenfalls UdK Berlin.
Martin Supper war zum Teil mehrfach an folgenden Einrichtungen tätig: IRCAM Paris (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique), Université de Paris-Sorbonne IV: Musicologie et nouvelles technologies, NYU (New York University), De Montford University Leicester Music: Technology and Innovation Research Centre u.a.