SozialRaumMusik: Musikalische Praktiken als soziale Taktik in Alltag und Konzertsaal

Prof. Dr. Christine Hoppe
SozialRaumMusik: Musikalische Praktiken als soziale Taktik in Alltag und Konzertsaal

Vorlesung, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 10 Plätze
Mittwochs, 10–12 Uhr, wöchentlich ab 22.10.2025, Fasanenstr. 1B, Raum 322
Achtung:Für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar!

Anmeldung über: https://nocodb.musik.udk-berlin.de/dashboard/#/nc/form/0a519087-4738-445b-9d4d-4640aa00ae7b?Veranstaltung=195

Die Vorlesung widmet sich der Frage, wie Musik seit Jahrhunderten auf vielfältigste Weise dazu genutzt wird, Beziehungen zu festigen, soziale Hierarchien und Machtstrukturen zu etablieren, zu inszenieren oder herauszufordern. Anhand von Beispielen aus Klöstern, höfischen Kontexten, Salons, Konzertsälen und -bühnen und alltäglichen Settings werden Routinen und Rituale beleuchtet, die Zugehörigkeit und Gemeinschaft stiften, aber auch Mechanismen der Ausgrenzung und Marginalisierung (z.B. nach Klasse, Gender, Ethnie) hervorbringen.
Die Vorlesung fragt, wie musikalische Praktiken bewusst oder unbewusst dazu eingesetzt werden, soziale Ordnungen zu stabilisieren oder zu transformieren, Eliten zu bilden oder alternative Räume zu schaffen – etwa im Umkreis der höfischen und bürgerlichen Salonkultur, in Gattungen wie dem Streichquartett oder auch in Formen populärer Musik wie dem Rap, in denen Musik explizit als Ausdruck von Herkunft, Identität und sozialer Positionierung genutzt wird. Im Fokus der Betrachtungen stehen sowohl die Körperlichkeit und Materialität des Musizierens als auch die symbolische und emotionale Dimension von Musik als Mittel der Identitätsstiftung, Abgrenzung und sozialen Mobilisierung. Die Veranstaltung verbindet praxeologische, soziologische und musikwissenschaftliche
Ansätze und lädt zur Reflexion darüber ein, wie Musik im Alltag und auf der Bühne als Werkzeug der sozialen Taktik wirkt.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Leistungsschein: Regelmäßige aktive Teilnahme.

Informationen über Christine Hoppe unter https://www.udk-berlin.de/person/christine-hoppe/.