Hommage à Godard. Materialität und Historizität im Essayfilm

Prof. Dr. Kathrin Busch
Hommage à Godard. Materialität und Historizität im Essayfilm

Blockseminar, Deutsch, 3 SWS, 2 ECTS, 10 Plätze
Auftakttermin am 11.11.2022, 17 Uhr, Straße des 17. Juni 118, Raum 209
Blockseminar: 1.-4.12.2022, Gutshof Sauen
Anmeldung unter busch@udk-berlin.de bis spätestens 10.11.2022!

Der kürzlich verstorbene Jean-Luc Godard gilt als der Intellektuelle des Kinos, als Denker im Medium des Films. Er steht für eine Filmtheorie mit filmischen Mitteln und für eine Kritik der Gegenwart in Bildmontagen. Von ihm lernt man, was es heißt, im Ästhetischen zu denken, filmisch Kunst und sogar Malerei zu betreiben oder den Film als Theorie aufzufassen. In seinem Werk, das vom engagierten Film der 1960er Jahre über Fernsehkritik bis zur essayistischen Videokunst reicht, unternimmt Godard nicht nur differenzierte Gegenwartsanalysen, sondern er situiert sich selbst mit seinen Leidenschaften und Passionen innerhalb des Bildgeschehens. Das Seminar folgt einigen Strängen seines Filmdenkens: den Bezügen der Nouvelle Vague zum ethnografischen Film und zur Materialität des Kinos, zu Harun Farockis essayistischer Bildforschung sowie natürlich den visuellen Reisen in die Kunst- und Filmgeschichte.

Literaturhinweise:
Volker Pantenburg, Film als Theorie. Bildforschung bei Harun Farocki und Jean-Luc Godard, Bielefeld 2006.
Andreas Hamburger et al. (Hg.), Jean-Luc Godard. Denkende Bilder, Gießen 2020.
Bert Rebhandl, Jean-Luc Godard. Der permanente Revolutionär. Biografie, Wien 2020
Kaja Silverman/Harun Farocki, Von Godard sprechen, Berlin 1998.

Eine Veranstaltung des DFG-Netzwerks »Anderes Wissen – in ästhetischer Theorie und künstlerischer Forschung« in Kooperation mit Prof. Dr. Knut Ebeling, weißensee kunsthochschule Berlin.

Leistungsanforderung: regelmäßige, aktive Teilnahme

Kathrin Busch ist Philosophin und lehrt als Professorin an der Universität der Künste. Daneben hat sie die Gesellschaft für künstlerische Forschung (gkfd.org) mitgegründet und das Berliner Förderprogramm für künstlerische Forschung auf den Weg gebracht (kuenstlerischeforschung.berlin). Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören neben Fragen des ästhetischen Denkens und künstlerischen Forschens auch Theorien der Passivität und Fleischlichkeit. Ausgewählte Veröffentlichungen: (Hg. et al.), Das Ästhetisch-Spekulative, Paderborn 2021; (Hg. et al.), Wessen Wissen? Materialität und Situiertheit in den Künsten, Paderborn 2018; (Hg.), Anderes Wissen, München 2016; P – Passivität, Hamburg 2012; Geschicktes Geben. Aporien der Gabe bei Jacques Derrida, München 2004.