My Body, My Data, My Choice?

Annika Haas
My Body, My Data, My Choice?

Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Donnerstags, 14-17:30 Uhr, 14tägig, ab 20.10.2022
Grunewaldstr. 2-5, Raum 306
Anmeldung bis 20.10. über Moodle: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/index.php?categoryid=22

Nicht erst seitdem Apps und Sensoren Schritte, Menstruationszyklus, Dating-Aktivitäten, Kaufverhalten oder Schlaf messen, aufzeichnen und auswerten, sind menschliche Körper immer auch Datenkörper. Das Seminar widmet sich aktuellen und historischen Techniken der körperbasierten Datenerhebung, -produktion und -verarbeitung und der Frage: Verfügen wir über unseren data body? Oder muss der feministische Protestruf nun lauten: My Body, My Data, My Choice?

Betrachtet werden historische, technologische, ökonomische und (bio-)politische Strukturen, in denen wir als data bodies existieren. Anhand von Theorie-Texten, aktivistischen Projekten und künstlerischen Arbeiten wird das subversive Potenzial der Datenkörper ausgelotet. Welche Praktiken des Widerstands und Selbstschutzes werden einerseits notwendig, welche neuen Existenzweisen jenseits von Gender, race und Klasse werden als selbst kuratierter data body andererseits denk- und erlebbar? 

Im Lektürefokus des Seminars stehen Theorie-Manifeste zu diesen Fragen aus den vergangenen drei Jahrzehnten. Mit Texten wie dem Cyborg Manifesto (Donna Haraway, 1985), Hacker Manifesto (McKenzie Wark, 2004), Xenofeminism Manifesto (Laboria Cuboniks, 2018) oder Glitch Feminism (Legacy Russell, 2020) erkunden wir die Verflechtungen von Körper und Technologie und entwickeln kritische Handlungsperspektiven aus Sicht unserer je spezifischen Existenzweise als Datenkörper.

Multilingual participants welcome. Many of the texts can be provided in English and you may contribute to the seminar in English. Parts of the seminar may be held in English, depending on the language profile of the seminar group.

Leistungsanforderungen: neben regelmäßiger, aktiver Teilnahme, eine Lektüre- und eine Schreibaufgabe im Semesterverlauf.

Annika Haas ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Theorie der Gestaltung an der Universität der Künste Berlin. Sie hat Medienwissenschaft sowie Kunst und Medien studiert. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit den ästhetischen Dimensionen bei Hélène Cixous und künstlerischen Wissenspraktiken. Weitere Informationen und Publikationen unter https://visuellekultur.udk-berlin.de/personen/annika-haas.