Alte Musik als Neuheit?

Dörthe Günther
Alte Musik als Neuheit?

Proseminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Mittwochs, 12-14 Uhr wöchentlich ab 25.10.2023, Fasanenstraße 1B, Raum 302 (mit Exkursion am 01.12.2023!)

Anmeldung ausschließlich über das Online-Vorlesungsverzeichnis! Die Bestätigungsmail kommt nach dem 20.10.
Achtung: für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar.

Ach, Alte Musik wurde schon im 19. Jahrhundert praktiziert und aufgeführt? Ja! Aber was, wie und womit? Und warum ist die Wiederbelebung Musik vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte für viele Institutionen, Musiker:innen, Wissenschaftler:innen und Komponist:innen dieser Zeit interessant? Im Proseminar nähern wir uns verschiedenen Praktiken im Zusammenhang mit Alter Musik (was genau ist damit eigentlich gemeint?) im Laufe des 19. Jahrhunderts an. Dafür werden wechselnde Schwerpunkte auf verwendete Instrumente, Instrumentalschulen mit aufführungspraktischen Hinweisen, gespieltes Repertoire, Institutionen, Museen und Konzertanlässe gelegt.
Das Seminar beinhaltet eine verpflichtende Blockveranstaltung am 01.12.2023 von ca. 9:30–17:30 Uhr, wo wir gemeinsam ins Musikinstrumentenmuseum nach Leipzig fahren. Die Kosten dafür werden anteilig vom Institut getragen. Die zum Ausgleich entfallenden wöchentlichen Sitzungstermine werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Literaturhinweise:
Dieter GUTKNECHT: Studien zur Geschichte der Aufführungspraxis Alter Musik. Ein Überblick vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg, erw. u. überarb.
Harry HASKELL: The Early Music Revival. A History, überarb. Neuaufl., New York (Dover) 1996.
Kai Hinrich MÜLLER: Wiederentdeckung und Protest. Alte Musik im kulturellen Gedächtnis (= Musik – Kultur – Ge-schichte, Bd. 1), Würzburg (Königshausen & Neumann) 2013.

Dörthe Günther studierte die Fächer Musik und Englisch auf Lehramt an der Universität der Künste und der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort schloss sie im Sommer 2022 ihr Studium mit der Masterarbeit „Die Historischen Konzerte auf der Esposizione internazionale di musica in Bologna 1888“ ab. Seit Oktober 2022 verfolgt sie ihr Promotionsprojekt zu Historischen Konzerten im Kontext von internationalen Ausstellungen im 19. Jahrhundert bei Frau Prof. Dr. Signe Rotter-Broman und Frau Prof. Dr. Dörte Schmidt. Ihre Forschungsinteressen beinhalten transnationale Musikgeschichtsschreibung im 19. Jahrhundert, Musik auf Weltausstellungen, Historische Aufführungspraxis, Kanonbildung, Fragen zum Verhältnis von Musik und Politik sowie die Musikstadt Rom im 17. und 18. Jahrhundert.