Now you hear it - Now you don’t!
Hannes Strobl
Now you hear it – Now you don’t!
Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
2 Blocks, Fridays 14-20 h, Saturdays, 10-16:30 h: 7./8.6.2024 and 14./15.6.2024
Ort: Das Seminar startet in der Hardenbergstraße 33, Raum 110 (15.6.: Raum 102). Einzelne Sitzungen finden im Studio von Hannes Strobl statt (Osloer Str. 17, Berlin-Wedding)
Achtung: Freitag, 14.6.2024, ab 12 Uhr im Studio! (Osloer Str. 17, Berlin-Wedding)
„The most basic musical experience is the absence of music“ (John Cage)
Im Laufe der Jahrhunderte hat die abendländische Kultur versucht, das Hörbare in Geräusche und Musik einzuteilen und zu klassifizieren. Gewöhnliche Geräusche und alltägliche Klänge, die weder als störend noch als musikalisch empfunden wurden, standen meist nicht im Mittelpunkt des Interesses. Der Klang unserer urbanen Lebenswelt wird meist unbewusst ausgeblendet. Es lässt sich eine Art „auditive Amnesie“ beobachten - wir sind Experten in der Praxis des Weghörens. Dennoch prägt und beeinflusst die akustische Umwelt unser Erleben, Empfinden und Denken.
Im Mittelpunkt des Workshops steht unsere urbane Klangumwelt und ihre auditiven Qualitäten, mit besonderem Interesse auf ihre musikalischen Eigenschaften, sowie die Beziehung von Klang und Raum. Kann unsere urbane Klangumwelt auch als musikalisches Material Verwendung finden, oder handelt es sich nur um Lärm und eine Negation des westlichen Tonsystems? Wie können ihre Rhythmen, Tonalitäten, Klangtexturen und Klangfarben bewusst wahrgenommen und in der künstlerischen Praxis eingesetzt werden? Wie können wir eine Sprache entwickeln, um über die akustische Umwelt zu sprechen?
Für unsere künstlerische Forschung verwenden wir Soundwalks, Arbeit mit Field Recordings, Hörübungen, das Erstellen von Mind Maps (Miro Board). Der Workshop erfordert keine besonderen Voraussetzungen und ist offen für alle Interessierte.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme.
Hannes Strobl, Musiker, Komponist, Klangkünstler. Wichtiger Ausgangspunkt seiner Musik ist das klangbasierte Potential am E- Bass und E-Kontrabass. Deren Ausdrucksrepertoire erweitert Strobl durch die Verwendung von speziellen Spieltechniken und live Elektronik. Schwerpunkt liegt in den letzten Jahren bei musikalischen Ausdrucksformen vor dem Hintergrund des urbanen Klangraums, als auch Arbeiten deren Ausgangspunkt in der Beziehung von Klang und architektonischem Raum liegen. Er arbeitet in verschiedenen audio- und audiovisuellen Bereichen wie Performances, Klanginstallationen, Kompositionen für Theater und Videoarbeiten. Die VR Produktion „Die Wand 360°“, Musik komponiert von Hannes Strobl erhielt den Faust Preis 2023.Zusammenarbeit mit Sam Auinger seit 2000 unter dem Projektnamen tamtam. „Golden_Soundtrack“ Manifeste 14; Pristina. „Eleven Songs“ Halle am Berghain Berlin 2020. Biennale 2022. Gründet 2008 mit David Moss und Hanno Leichtmann das Projekt Denseland. Seit 2004 Teil der Performance-Gruppe doublelucky productions von Chris Kondek und Christiane Kühl. www.hannesstrobl.de.