Projekt #2: SCHLACHTHÖFE. Medienbasierte, historische & kulturwissenschaftliche Aspekte zur Produktion von Fleisch

SCHLACHTHÖFE. Medienbasierte, historische und kulturwissenschaftliche Aspekte zur Produktion von Fleisch
Juliane Aleizthe, Lilli Kuschel & Maren Wienigk (Architektur, Visuelle Kommunikation & experimenteller Film/Medienkunst)
Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS
Beginn: Montag, 2.1.2023, 10 Uhr, Grunewaldstraße 2-5, Raum 129

Einschreibschlüssel zur Anmeldung: fleischproduktion
Anmeldung auf Moodle ab 5.12., 9 Uhr: https://moodle.udk-berlin.de > Hochschulübergreifend > Kollisionen > Projekt #2

»Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh; wie dies stirbt, so stirbt er auch. Der Schlachthof in Berlin. Im Nordosten der Stadt zwischen der Eldenaer Straße über die Thaerstraße weg über die Landsberger Allee bis an die Cotheniusstraße die Ringbahn entlang ziehen sich die Häuser, Hallen und Ställe vom Schlacht- und Viehhof. Er bedeckt eine Fläche von 47,88 ha, gleich 187,50 Morgen, ohne die Bauten hinter der Landsberger Allee hat das 27083492 Mark verschluckt, woran der Viehhof mit 7 Millionen 682844 Mark, der Schlachthof mit 19 Millionen 410648 Mark beteiligt ist. Viehhof, Schlachthof und Fleischgroßmarkt bilden ein untrennbares wirtschaftliches Ganzes.«

Das Zitat ist dem 1929 veröffentlichten Roman »Berlin Alexanderplatz« von Alfred Döblin entnommen und führt nicht nur einen finsteren Vergleich zwischen Tieren und Menschen an, sondern benennt journalistisch konkret den Schauplatz und die dazu gehörigen ökonomischen Größenverhältnisse und Abhängigkeiten.
Eine Annäherung an das Thema Schlachthöfe und die Produktion von industriell gefertigtem Fleisch soll über historische, kulturwissenschaftliche, architekturtheoretische, stadtplanerische und mediale Zugänge erfolgen. Welche Rolle spielte die Fleischproduktion während der Industrialisierung? Wo waren ihre Standorte und Produktionsketten und wie sahen sie aus? Was hat sich mit welchen Auswirkungen im Laufe der Jahrzehnte verändert? Welche Ethiken, Normen, Traditionen, Ökonomien stecken in der Produktion, im Genuss und im Vertrieb von Fleisch?
Die thematische Auseinandersetzung wird über Lektüre, Filme und Exkursionen erfolgen. Da die Inhalte z.T. die Realität drastisch wiedergeben, möchten wir an der Stelle darauf hinweisen sich dessen bewusst zu sein.

Aufgabenstellung für die erste Sitzung: Bitte bringen Sie für den 2. Januar 2023 einen 1-Minütigen selbst erstellten Film zum Thema Lebensmittelproduktion mit. Der Film dient als Skizze und kann mit einfachen Mitteln (z.B. dem Telefon) hergestellt sein. Bei Fragen oder wenn keine eigene Kamera zur Verfügung steht, kontaktieren Sie bitte Lilli Kuschel: l.kuschel_ @udk-berlin.de.

LITERATUR  https://cloud.udk-berlin.de/s/RxPXcjptncsZiPK

Lilli Kuschel ist Künstlerin, Filmemacherin und Kamerafrau. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Sie lehrt an der Universität der Künste im Bereich experimenteller Film und Medienkunst. Sie arbeitet mit experimentellen dokumentarischen Formen in zeitbasierten Medien - filmisch, sowie installativ und beschäftigt sie sich mit städtischen Ensembles, gezeichneten Landschaften, organischen Konstellationen und kommunikativen Akten.

Maren Wienigk studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Kulturwissenschaften in Berlin und Dublin. Seit SoSe 2020 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Kunst- und Kulturgeschichte für die Studiengänge Architektur und Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin.

Juliane Aleithe ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Architekturgeschichte + Architekturtheorie tätig. Sie studierte Kunstgeschichte und germanistische Literaturwissenschaften in Halle/Saale und Turku (Finnland).

Quelle: Kollisionen 2023
Quelle: Kollisionen 2023