Cyborg Futures

Constantin Hartenstein
Cyborg Futures - Interdisziplinäre Positionen zur Verschmelzung von Mensch und Maschine in der zeitgenössischen Kunst

Blockseminar, Deutsch/English, 4 SWS, 4 ECTS (max 2 ECTS für Studium Generale zzgl. 2 ECTS für Wahlpflichtbereich), 5 Plätze
Freitags, 12-16 Uhr, am 29.4., 13.5., 20.5., 3.6., 17.6., 20.-23.6. (ganztägig Sauen), 1.7., 15.7.2022
Grunewaldstr. 2-5, Raum 6
Anmeldung unter c.hartenstein_ @udk-berlin.de!

Die heutigen rasanten Entwicklungen in den Bereichen KI, Robotik und Wissenschaft verwandeln Menschen in Maschinen und umgekehrt. Wir erschaffen nicht nur immer menschenähnlichere Roboter, sondern versuchen auch, die Grenzen unseres vergänglichen Körpers mit Hilfe technologischer Upgrades zu überwinden.

In jüngster Zeit wird der Cyborg in Teilen der Sozialwissenschaften, darunter auch in der feministischen Theorie, als Instrument zum Verständnis einer Welt verwendet, die sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene als relativ inkohärent gilt und dennoch von systematischen Ungleichheiten geprägt ist. In dieser Inkarnation wird der Cyborg zu einer hybriden Figur, die nur teilweise kohärent ist. Er verwischt die Grenze zwischen Realität und Fiktion und fungiert so als Vehikel für radikale politische Agenden.

Benutzt der Mensch die Maschine noch als Werkzeug, um etwas zu erschaffen, oder ist das Gegenteil der Fall? Was wäre, wenn sich Menschen und Maschinen so sehr ähneln würden, dass wir sie nicht mehr unterscheiden können?  Wie wäre es, in einer Welt zu leben, in der Technologie und Organismus miteinander verschmolzen sind? Wie verhalten wir uns zu Robotern und Cyborgs, die als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft angesehen werden?

Das Seminar besteht aus vier Teilen:
(1) Vorträge und Lektüre, (2) Individuelle Erarbeitung von Kunstwerken, (3) Exkursion nach Sauen und Gastvorträge (Stelarc, Neil Harbisson, Kaye Mitchell), (4) Ausstellung

Ausgewählte Texte werden gemeinsam in der Gruppe gelesen. Anschließend entwickeln die Teilnehmer*innen ein eigenes Kunstwerk. Eine einwöchige Exkursion zum Gutshof Sauen beinhaltet Gastvorträge von Stelarc, Neil Harbisson und Kaye Mitchell. Das Seminar endet mit einer öffentlichen Ausstellung der entwickelten Kunstwerke.

Leistungsanforderung: regelmäßige, aktive Teilnahme, Ausstellung der eigenen Arbeit

Constantin Hartenstein lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Kunst und Medien an der UdK Berlin und Freie Kunst an der HBK Braunschweig. Seit 2019 ist Hartenstein künstlerischer Mitarbeiter am Filminstitut der UdK Berlin. Seine Arbeiten wurden in einer Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen u. a. gezeigt: Studio Berlin (Sammlung Boros/Berghain), KUK Trondheim, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Galerie im Turm Berlin, Neuer Aachener Kunstverein, Berlinische Galerie, Goethe Institute Peking, Kunstmuseum Bonn, Bundeskunsthalle Bonn und Goethe Institut New York. Er erhielt Förderungen und Preise u. a. von: Akademie der Künste Berlin, Stiftung Kunstfonds Bonn, Kunststiftung NRW, Institut für Auslandsbeziehungen und Karl Hofer Gesellschaft.