Klassiker, Romantiker, Historist: Felix Mendelssohn Bartholdy

Prof. Dr. Susanne Fontaine
Klassiker, Romantiker, Historist: Felix Mendelssohn Bartholdy

Seminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Dienstags, 16-18 Uhr, wöchentlich ab 26.4.2022, Fasanenstr. 1B, Raum 302
Um Anmeldung spätestens bis zum 22.4.2022 unter geschaeftsstelle-musikwissenschaft_ @udk-berlin.de wird gebeten!
Achtung: für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar!

Die Einordnung von Komponisten und ihrer Musik hängt maßgeblich vom Standpunkt und den eigenen historiographischen Interessen ab. Die Bezeichnung von Felix Mendelssohn Bartholdy als Romantiker leuchtet von seinen Lebensdaten (1809–1847) und von seinem Interesse an Liedern und Klavierstücken her zunächst unmittelbar ein. Der genauere Blick auf Gattungen, Formen, Kompositionstechniken und ästhetische Ideale stellt diese Zuordnung umso mehr in Frage desto genauer man schaut. Je nach Gattungszugehörigkeit verweisen seine Werke auf ein Kunstverständnis, das stark von der musikalischen Klassik geprägt ist, oder bezeugen seinen reflektierten und kenntnisreichen Umgang mit Musik der weiter zurückliegenden Vergangenheit. Das Seminar vermittelt Repertoirekenntnis in Verbindung mit musikhistoriographischer Reflexion, indem es aus diachroner und gattungspoetischer Perspektive auf den Komponisten und sein Werk schaut.

Literaturhinweise: 
Larry TODD: Felix Mendelssohn Bartholdy. Sein Leben, seine Musik, Stuttgart 2008.
Susanna GROßMANN-VENDREY: „Mendelssohn und die Vergangenheit“, in: Walter Wiora (Hg.), Die Ausbreitung des Historismus über die Musik (= Studien zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, Bd. 48), Regensburg 1969, S. 73–84.

Leistungsanforderungen: aktive und regelmäßige Teilnahme

Susanne Fontaine studierte Schulmusik, Germanistik und Musikwissenschaft (1. Staatsexamen 1987) und promovierte im Fach Musikwissenschaft (Universität Hamburg 1997). Nach Tätigkeiten in Berlin, Wien, Stuttgart, Heidelberg und Potsdam ist sie seit 2004 Professorin für Musikwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Vorsitzende des dortigen Zentrums für künstlerische Lehrkräftebildung, Mitglied des Bundesfachausschusses "Bildung" beim Deutschen Musikrat sowie Mitglied der Kommission zur Vergabe des Elsa-Neumann-Stipendiums, der Graduiertenförderung des Landes Berlin. Von 2011 bis 2016 war Susanne Fontaine Fachkollegiatin bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2016 bis 2020 war Fontaine Vizepräsidentin der UdK mit dem Aufgabenschwerpunkt Lehrkräftebildung. Sie ist Vorsitzende des Landesverbandes Berlin des Deutschen Hochschulverbandes. Ihre Forschungsinteressen gelten dem Zusammenspiel der Künste, dem Musikleben der Weimarer Republik sowie der Gegenreformation in der Musik.