Dis/ability and Art

Angela Alves
Dis/ability and Art

Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Mittwochs, 16-19:30 Uhr, 7 Termine: 27.4., 11.5. (online), 25.5. (online), 8.6., 15.6., 22.6., 29.6.2022,
Bundesallee 1-12, Raum 333

Es geht „Zurück zur Gegenwart“, und weil diese Gegenwart ein Raum der Vielen und Gleichen sein wird, lädt dieses Seminar dazu ein, sich auf dem Weg dorthin eine neue Vorstellung von Norm mit in den Koffer zu packen, mit der wir gemeinsam Behinderung und Kunst zusammen denken und praktizieren.

Fragen, die uns begleiten werden:
Was bedeutet Behinderung und was ist ein Crip? Wie erscheint Behinderung im kulturellen Leben? Welche Positionen nehmen crip/sick/disabled artists in der Kunst ein und welche künstlerischen und gesellschaftlichen Wechselwirkungen entstehen durch ihren Beitrag? Welche Crip-Techniken gibt es, und was können wir für unsere eigene künstlerische Praxis von ihnen lernen?

Wir gehen diesen Fragen aus der Behindertenperspektive theoretisch und praktisch nach. Der Begriff "Dis/ability" wird verwendet, um Aspekte der Inklusionsentwicklung zu kritisieren, die nicht die Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt stellen.
Das Seminar schärft das Bewusstsein für Menschen mit Behinderung, informiert über ihre Rechte und beleuchtet ihre kulturelle Repräsentanz im Workshop-Format.
Anschließend befassen wir uns mit verschiedenen Access-Strategien und deren Auswirkungen auf die künstlerische Produktion (Aesthetic of Access) sowie die eigene künstlerische Praxis. Außerdem lernen wir einige Self-Care-Praktiken kennen, mit denen die Teilnehmer*innen die eigenen Disziplinen und Arbeitsweisen als inklusive und nachhaltige Praxis neu denken und ausrichten können.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium Generale Leistungsschein: regelmäßige und aktive Teilnahme; Anwendung und Dokumentation von Selbstfürsorgetechniken.

Angela Alves lebt als Choreografin und Tänzerin in Berlin und identifiziert sich als crip artist. Sie interessiert sich für Wahrnehmungen von „gesund“ und „krank“ und das unendlich diverse Dazwischen. Ihre choreografische Praxis fokussiert politische Dimensionen des unverfügbaren Körpers und untersucht seine transformative Potenz in klassistisch und ableistisch vorstrukturierten Räumen: Aspekte wie Barrierefreiheit, Adaptionsanstrengungen, Praktiken der Selbstfürsorge, sanfte Selbstermächtigung und Selbstvertretung übersetzt Alves in performative Formate und behauptet sie als Rebellion. Ihre Arbeit zeigt Alves in Kooperation mit den Sophiensaelen Berlin. Sie ist Mitbegründerin des Instituts for Medical & Health Humanities and Artistic Research und setzt sich in verschiedenen kulturpolitischen Arbeitsgruppen für eine nachhaltige, resiliente und barrierefreie Zukunft des Berliner Kulturbetriebs ein.