Das Unheimliche der Schnittstelle | The Uncanny Interface (Seminar)

Konstantin Daniel Haensch
Das Unheimliche der Schnittstelle | The Uncanny Interface

Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Donnerstags, 14-18 Uhr s.t., circa 14tägig, 7 Termine: 19.10., 2.11., 16.11., 30.11., 21.12.2017, 18.1., 1.2.2018, Hardenbergstr. 33, Raum 110

Mediale Schnittstellen spielen seit einigen Jahren eine immer größer werdende Rolle in vielen Bereichen unseres Lebens. Täglich, stündlich, minütlich streicheln wir die Glasoberflächen der Apparate, blicken in die leuchtenden Oberflächen der Bildschirme, schwitzen in die messenden Sensoren von Armbändern. Dabei bewahren sich die sogenannten Interfaces bei aller Normalisierung und Veralltäglichung ihre unheimlichen, trüben und unbehaglichen Seiten – Momente der Undurchsichtigkeit.

Wir wollen in dem Seminar diesen Momenten interdisziplinär nachspüren: Was ist das Unheimliche, Mysteriöse, Unbehagliche, Geheimnisvolle, Magische, Unsichtbare und Unerklärliche von Schnittstellen-Prinzipien? Dabei erlauben wir uns einen weiten Medien-Begriff: Medien sind auch die Stimme, der Körper, die Leinwand, ein Instrument, ein Notenblatt. Wir tasten uns an die Dynamiken der „unheimlichen Schnittstellen“ anhand von Beispielen aus der Geschichte, Kunst, Filmen, Games, usw. heran.

In dieser medienarchäologischen Sichtweise werden wir durch verschiedene Zeiten und Kulturen fliegen und eine kleine Geschichte der unheimlichen Geschichte schreiben. Wir werden im Seminar diese Erkenntnisse besprechen und weiterdenken. Ausdrücklich sind Einsichten in / aus anderen Studiengängen zu dem Thema erwünscht. Ziel ist es, die „unheimlichen Schnittstellen“ aus Ihrem Studienbereich, Kultur- und Lebenskontext zu heben und zu beschreiben. Am Ende gibt es die Möglichkeit, gemeinsam eine Publikation zu dem Thema zu erstellen und zu veröffentlichen.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Von den Studierenden wird eine rege Teilnahme, Mitarbeit, sowie die Bereitschaft des Einbringens eigener Schaustücke / gefundender Phänomene erwartet, sowie Ausarbeitung eines Beispiels (ca. 3 Seiten). Dieses kann je nach Studiengang auch künstlerischer / gestalterischer Natur sein.

Konstantin Daniel Haensch forscht und lehrt als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin und war 2016 Visiting Scholar an der Chinese University of Hong Kong im Department of Anthropology. Er studierte Kommunikation, Medientheorie, Marketing und Kulturwissenschaft in Berlin und New York und promoviert aktuell zum „Unheimlichen der technischen Schnittstelle“. Er ist Mitherausgeber der Buchreihe „texturen“ und „Forum zur Genealogie des MedienDenkens“. Konstantin ist Alumnus des Deutschlandstipendiums und der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2005 gründete er ein Tech-Startup und ist bis heute als Berater für digitale Strategien in wirtschaftlichen Kontexten tätig. Mehr Informationen unter www.unterface.net und www.konstantinhaensch.de.