Archäologie des Selbst

Annika Haas
Archäologie des Selbst

Online-Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS, 3 Plätze, Mittwochs, 16-18 Uhr, wöchentlich ab 14.04.2021
Anmeldung per Moodle bis 13.4.2021: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1068

„Die Gegenwart entsteht aus all ihren Vergangenheiten, die nicht abgeschlossen sind.“, heißt es auf dem Blog „Geschichte der Gegenwart”. Die Vergangenheit strukturiert die Gegenwart und somit auch uns selbst mit. Wer ich bin und wie ich die Dinge betrachte und angehe, hat nicht nur etwas mit ‚meiner‘ Geschichte zu tun, sondern auch damit, Teil welcher Erzählung diese ist: etwa von Generation, Migration, Rollenbildern, Wendezeit, Klassenaufstieg, Regionalspezifik, kulturellem Erbe, Fluchterfahrung, Pandemie u. v. a.

Auch in sprachlichen, ästhetischen und gesellschaftlichen Normen zeigt sich, wie wir schon immer mit dem verstrickt sind, was ‚historisch gewachsen‘ zu sein scheint, uns jedoch nicht immer bewusst ist. Vielleicht leben wir in einer „Verschütteten Gegenwart”. – Mit der so betitelten Ausstellungsreihe in der Klosterruine Berlin kooperiert dieses Seminar.

Schwerpunkte bilden Theorien zu Geschichte, Archäologie und Schreiben als Subjektivierungspraxis; die Beschäftigung mit verschiedenen medialen Formen, die an der Überlieferung wie Herstellung von Geschichte mitwirken; sowie künstlerische Archäologien, Spekulationen und Gegenerzählungen. Ausstellungsbesuche und Gesprächsrunden in der Klosterruine ergänzen zusammen mit der Erprobung verschiedener Strategien des Geschichte(n)-Schreibens das Seminarprogramm.

Termine und Format:
Ab Mai findet voraussichtlich jede zweite Sitzung als öffentliche Reading Group oder als Workshop mit Gästen einhergehend mit Besuchen der Ausstellungsreihe „Verschüttete Gegenwart" in der Klosterruine Berlin statt. Zeiten können vereinzelt vom regulären Seminartermin abweichen.

Seminarbeginn am 14. April mit einer Videokonferenz, in der Zweier- bis Dreiergruppen eingeteilt werden, die in den kommenden Wochen jeweils eine Livesession des „Seminarradios“ mitgestalten (weitere Erläuterungen in der ersten Sitzung). Sofern es die Auflagen erlauben, treffen wir uns später im Semester im Garten vom Medienhaus bzw. in der Klosterruine unter freiem Himmel.

Leistungsanforderungen: regelmäßige, aktive Teilnahme, Texte lesen, Mitgestaltung einer Seminarsitzung.

Annika Haas studierte Europäische Medienwissenschaft (Universität Potsdam) und Kunst und Medien (Universität der Künste Berlin). Seit 2017 arbeitet sie an einem Promotionsprojekt zur Ästhetik der Theorie bei Hélène Cixous am DFG-Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste” und ist seit Mai 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Theorie der Gestaltung.
https://www.udk-berlin.de/personen/detailansicht/person/show/annika-haas/