Schreiben - als künstlerisch-forschende Praxis

Prof. Dr. Kathrin Busch
Schreiben - als künstlerisch-forschende Praxis 

Online-Seminar, Deutsch, 3 SWS, 2 ECTS, 10 Plätze
Freitags, 13-16 Uhr, wöchentlich ab 16.4.2021
Um Anmeldung bis spätestens 15.04.2021 unter busch@udk-berlin.de wird gebeten.

Schreiben gehört heute zur künstlerischen und gestalterischen Tätigkeit ganz selbstverständlich mit dazu. Die Fähigkeit, über Ideen und Entwürfe nicht nur zu sprechen, sondern auch zu schreiben, wird überall vorausgesetzt. Aber nicht erst die Vermittlung der eigenen künstlerischen Position ist an das Schreiben-Können gebunden, schon im Entwurfsprozess werden Einfälle notiert und das Schreiben genutzt, um eigene Ideen zu klären oder zu entwickeln. Hier ist die Arbeit an Worten und Konzepten untrennbar mit der ästhetischen Praxis verbunden. Welche Formen des künstlerisch-forschenden Schreibens gibt es? Wie artikuliert sich das Denken in Nachbarschaft zu den Künsten? Welche Stile werden entwickelt, welche Erfahrungsweisen aufgerufen?

Im Seminar soll das Schreiben als Teil der künstlerischen Praxis reflektiert und eingesetzt werden. Zum einen werden Texte behandelt, die in einem dritten Raum zwischen Literatur und Wissenschaft angesiedelt sind. Neben Texten der so genannten Autofiktion werden Künstler*innentexte besprochen und essayistische Schreibweisen in der Theorie behandelt. Zum anderen werden kurze Texte zur eigenen Arbeit entwickelt und das Schreiben als eine Form zwischen künstlerischer und theoretischer Praxis erprobt. 

Mit Texten u.a. von Roland Barthes, Donna Haraway, Jutta Koether, Fred Moten, Maggie Nelson oder Simone Weil.

Leistungsanforderungen: regelmäßige, aktive Teilnahme

Kathrin Busch ist Professorin an der Universität der Künste in Berlin. Sie studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaften in Hamburg und wurde mit einer Arbeit zu Jacques Derrida an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Danach war sie Juniorprofessorin an der Universität Lüneburg und anschließend bis 2010 Professorin für Kulturtheorie an der Merz Akademie Stuttgart. An der UdK ist sie Mitglied im Leitungsteam des DFG-Graduiertenkollegs "Das Wissen der Künste". Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören neben der französischen Gegenwartsphilosophie und Ästhetik auch Theorien künstlerischer Wissensbildung. Ausgewählte Veröffentlichungen: (Hg. et al.), Wessen Wissen? Materialität und Situiertheit in den Künsten, Paderborn 2018; (Hg.), Anderes Wissen, München 2016; P – Passivität, Hamburg 2012; Geschicktes Geben. Aporien der Gabe bei Jacques Derrida, München 2004.