Erklärungsnöte. Künstler- und Kunstschriften von der Romantik bis zur frühen Moderne

Prof. Dr. Markus Bernauer
Erklärungsnöte. Künstler- und Kunstschriften von der Romantik bis zur frühen Moderne

Analoges Seminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, offen
Mittwochs, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 3.11.2021
Technische Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 2051
Um Anmeldung bis spätestens 25.10.2021 unter markus.bernauer@campus.tu-berlin.dewird gebeten.

Dass Architekten, Maler oder Bildhauer über ihre Arbeiten und über sich als deren Urheber schreiben, ist bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Ausnahme. In den Reifejahren der Aufklä-rung beginnen Künstlerschriften langsam, ein eigenes Genre zu bilden – und sie tun es bis heu-te: Von den Klassizisten und Romantikern über die Realisten und die großen Architekten des 19. Jahrhunderts bis zu den Expressionisten haben sich viele Kunstprogramme erhalten und noch mehr persönliche Dokumente wie Tagebücher und Briefe, die Auskunft über die selbst-gewählte oder die fremdbestimmte Stellung des Künstlers in der Gesellschaft geben. Warum betrachten Künstler ihre Kunst als erklärungsbedürftig? Und warum ihren Status als Künstler? Dieser Frage wird das Seminar an ausgewählten Beispielen nachgehen. Dazu gehört auch Fran-cisco de Goya, dessen Briefe gerade in deutscher Sprache erscheinen. Im Zusammenhang mit dem Seminar ist eine Kurz-Exkursion zur großen Goya-Ausstellung in der Fondation Beyeler in Basel vorgesehen.

Markus Bernauer ist apl. Professor am Fachgebiet Literaturwissenschaft des Instituts für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte an der TU Berlin und Leiter der Jean Paul Edition der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Hier widmet er sich der Edition und Erforschung (im Buch und neuerdings digital) der Briefe von und an Jean Paul. Des Weiteren erforscht und lehrt er Zusammenhänge zwischen den deutschen, französischen, englischen und südeuropäischen Literaturen seit der Aufklärung, mit besonderem Gewicht auf dem Klassizismus, der Romantik, dem Symbolismus und der klassischen Moderne sowie zwischen Literatur und bildender Kunst.

Mit Beginn des Jahres 2019 beginnt die Jean Paul Edition der BBAW – gefördert von der DFG – mit der digitalen Edition der Briefe aus dem Umfeld Jean Pauls. Zeitgleich fängt Bernauer an der BBAW ein neues Projekt zur Erforschung des Libertinismus um 1800 in Deutschland an (ermöglicht durch die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur).