Narration des Selbst im Portrait

Nica Junker
Narration des Selbst im Portrait

Online Blockseminar, Deutsch/Englisch, 2 SWS, 2 ECTS
Samstags, jeweils 10-17 Uhr, 4 Termine: 29.5., 5.6., 26.6, 10.7.2021

In der Workshopreihe „Narrationen des Selbst im Portrait“ geht es darum, Narrationen der Erfahrungen des Lockdowns in spielerischer Weise im Selbstportrait umzusetzen. Der Workshop kann Online wie auch in Präsenz, je nach Lage der aktuellen Corona-Bestimmungen, stattfinden. Im Wechsel von Minireferaten der Studierenden über Selbstportraits eines oder einer Künstler*in Ihrer Wahl und meinen Inputvorträgen zu ausgewählten künstlerischen Positionen des Selbstportraits werden verschiedene Zugänge zur Umsetzung und den dazugehörigen Konzeptionen bzw. Narrationen vorgestellt: wie bspw. jene von Vivian Maier, Zanele Muholi, Francesca Woodman, Martha Rosler, Cindy Sherman, VALIE EXPORT, Duane Michals oder Richard Avedon. Die Künstler*innen verfolgen in ihren Selbstportraits unterschiedliche Intentionen und fotografische Techniken Körper und Identität in Szene zu setzen bzw. zu erzählen. Auch wollen wir in Gruppenarbeiten die Form des „Selfies“ in dieser Tradition durchleuchten und dabei der Frage nachgehen, wie wir uns selbst durch das Bild erfinden und Identität als konstruierte Narration denken.

In einem ersten Schritt kopieren wir dazu zunächst eine zuvor vorgestellte fotografische Position des Selbstportraits und erstellen in einem zweiten Schritt eine Interpretation dieser Kopie in der eigenen visuellen Sprache. In verschiedenen fotografischen Übungen (zum Beispiel Fotografische Stille Post zum Thema Körper im Raum, Inszenierung versus Schnappschuss, Fotografische Montage des Selbst, Identität durch Zeiterfahrung im Bild u.a.) entwickeln wir schließlich in Experimenten eigene Narrationen im Bild. Ziel des Blockseminars ist es, die unterschiedlichen Narrationen des Selbst in der Inszenierung des Körpers und der Narration von Identität durch die unterschiedlichen fotografischen Techniken zu benennen, zu erkennen und schließlich in der eigenen Reflexion dazu Umsetzungen in der eigenen künstlerischen Praxis zu finden.

Benötigtes Equipment: Handy zum Fotografieren und für die Umsetzung der Stillen Post, jegliche andere Kamera ist gut.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: aktive und regelmäßige Teilnahme und Abgabe eines Selbst-Portraits bzw. einer Portrait-Sequenz.

Nica Junker arbeitet als Bildgestalterin mit fotografischen und filmischen Medien. Seit ihrem Abschluss der Filmregie an der Filmuniversität Potsdam und als Fotografin vom Central Saint Martins College London arbeitete sie mit verschiedenen Institutionen, Auftraggebern und Universitäten in Fotografie und Film, Forschung und Lehre seit 2005 zusammen. 2019 schloss sie ihr PhD in künstlerischer Forschung ab. Ihre Arbeiten wurden weltweit in Ausstellungen und auf Festivals gezeigt und publiziert, sie erhielt vielfältige Preise und Förderungen. Durch Kooperationen kam der Schwerpunkt in der kulturellen Bildung und von kuratorischen Tätigkeiten hinzu. Junker arbeitete mit Kurator*innen wie mit Christian Caujolle (PhotoPhnomPenh), Gabriele Wagner (Stadt Salzburg), Felix Hawran (Fotogalerie Friedrichshain), Fiona Hayes (Print Space London), Gila Paris (Cultureinside Gallery Luxemburg), mit Nakajima Hideki (Little More Award Tokyo) und Shinya Watanabe („Art-Aid Tohuko“). Weitere Informationen unter www.nicajunker.de.