Gerächt

Quelle: Ferdinand Weigel
Quelle: Ferdinand Weigel
Quelle: Ferdinand Weigel
Quelle: Ferdinand Weigel

Kinder, die starke visuell-räumliche Fähigkeiten aufweisen, kombiniert mit auditiv-sequenziellen Schwächen, werden als visuell-räumliche Lerntypen angesehen. Visuell-räumlich Lernende sind ausgezeichnet im Visualisieren und müssen visualisieren, um zu lernen. Visualisierung ist der Schlüssel in der mentalen Verarbeitung dieser Gruppe. Sie denken in erster Linie in Bildern – entweder Standbilder, wie Fotografien oder bewegte Bilder, wie Videos. Dieser Lerntyp ist in der Wahrnehmung von Informationen und Lerninhalten besonders von den Augen und deren Stimulation abhängig. Inhalte kann sich der visuelle Lerntyp am leichtesten merken, indem er sie sich - in Form von Grafiken oder Bildern - veranschaulicht. Außerdem helfen Hilfsmittel, wie kleine Zeichnungen von Vorträgen, Vokabeln lernen durch Karteikastensysteme, Textmarkierung und -strukturierung durch unterschiedliche Farben und das Erarbeiten komplexer Zusammenhänge durch Mind-Maps. In Vorbereitung auf mein Masterstudiums habe ich mich spezifischer mit visuell-räumlichen Lerntypen auseinandergesetzten. Dabei interessierte ich mich besonders für Kinder, die in der schulischen Umgebung, auf Grund ihres Lerntyps, Probleme haben. Mein Anspruch war mittels Gestaltung Wege zu finden, die den Betroffenen das Lernen erleichtern.
Zeitgleich zu diesen Überlegungen habe ich mich mit dem Wissenschaftler Dr. Michael Wrase vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) dem Themenfeld Kinderrechte genähert, um meine gestalterischen und theoretischen Vorüberlegungen in der praktisch relevanten Wissensvermittlung umzusetzen.  Dazu haben wir uns überlegt, wie man das schwere und sehr theoretische Thema »Recht« durch visuell-räumliche Aufbereitung Kindern nahebringen kann. Dabei galt es die Definition von Recht vorab zu erläutern und sich mit dem Thema Kinderrechte näher auseinanderzusetzen.

Quelle: Ferdinand Weigel
Quelle: Ferdinand Weigel
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In meiner Masterarbeit beschäftige ich mich mit diesen besonderen Rechten und habe es mir zur Aufgabe gemacht, Kindern ihre Rechte näherzubringen. Da der Begriff Recht für viele Kinder sehr abstrakt ist, sie aber dennoch Berührung im Alltag damit haben, ist es wichtig, dass sie ein Grundverständnis dafür aufbauen können.
Dies möchte ich mit Hilfe der Visuellen Kommunikation erreichen und den Kindern - auf eine spielerische Art und Weise - einen Zugang zu diesem Thema ermöglichen. Das Medium soll dabei ein Spiel sein, mit dessen Hilfe den Kindern die Möglichkeit gegeben wird, einen ersten Einblick in dieses sehr komplexe Thema zu erhalten.

In der Pädagogik wird das Spiel häufig gezielt als Lernmethode eingesetzt. Einem Spiel liegen ganz bestimmte Handlungsabläufe zu Grunde, aus denen verbindliche Regeln hervorgehen. Die konkreten Handlungsabläufe können sich sowohl aus der Art des Spiels selbst, den Spielregeln oder aber aus dem Wunsch verschiedener Individuen ergeben gemeinschaftlich zu handeln. Spielen macht es nicht nur möglich den auditiv-sequenziellen Lerntypen zu erreichen, sondern ermöglicht vielmehr auch den visuell-räumlich Lernenden eine visuelle Wissensaufnahme, die von Vergnügen, Entspannung und Austausch geprägt ist.

Der oft gehörten Meinung – Spielen sei das Gegenteil von Lernen – gilt es entgegenzutreten und aufzuzeigen, dass gerade durch das Spielen alternative Lerntypen erreicht werden können. Durch den Versuch dieser spezifischen Wissensvermittlung möchte ich beweisen, dass sie für visuell-räumliche Lerntypen von Vorteil ist und ihnen das Lernen erleichtern kann.

Als Gestalter habe ich es mir zur Aufgabe gemacht ein visuell attraktives und funktionales Lernspiel zu entwickeln, welches Kindern dabei helfen soll das Dogma  - Spielen sei das Gegenteil von Lernen - zu überwinden. Das Lernspiel soll die Thematik „Kinderrechte“ jedem Kind eröffnen, unabhängig von sozialer Herkunft und Bildungsstand. Kinderrechte sind ein relevantes Thema welches auch Bestandteil des Berliner Lehrplans ist. Die folgenden Kapitel beschreiben den Weg meiner Vorüberlegungen und Recherche hin zum fertigen Spiel und sind aufgeteilt in die Kapitel: Kinderrechte, Inhalt, Spielen & Lernen und Entwicklung des Spiels.