Sommersemester 2014

Prof. Dr. Michael Bollé: Architekturtheorie der Aufklärung (Seminar)

Montag 11.15 - 12.45 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 336

Architektur: Diplom Hauptstudium, Bachelor Modul 8 u. 12, Master Modul 3 u. 5 und Studium Generale

28.4.    Einführung, Referatsverteilung


 

[Fortsetzung folgt, noch kürzen!!]

 

www.udk-berlin.de/sites/igtg/content/lehre/sose_2014/boll_architekturtheorie_der_aufklaerung/index_ger.html

Prof. Dr. Kathrin Busch: Denkmodelle - Experimentelle Praktiken der Theorie (Seminar)

Dienstag 13 - 16 Uhr
Raum: Straße des 17. Juni 118 - Raum 207

gemeinsam mit Felix Laubscher

Modelle sind Medien der Erfindung. Sie bilden nicht nur bereits Erdachtes und Erkanntes ab, sondern sie bringen auf neue Ideen. Das Modellierte gibt zu denken, indem es das Vorgestellte materialisiert und anschaubar macht. Modelle sind konkrete Figuren des Denkens und Objekte der Spekulation, indem sie auf das Neue, noch nicht Realisierte und Potentielle ausgerichtet sind.
Im Seminar beschäftigen wir uns zum einen mit der Rolle von Modellen innerhalb von gestalterischen und künstlerischen Entwurfsprozessen und zum anderen mit Modellen als ästhetischen Figuren von Ideen. Ziel wird es sein, Modelle theoretischer Überlegungen zu gestalten, die wir gemeinsam anhand einer Auswahl von philosophischen Texten, u.a. von Michel Foucault, Gilles Deleuze und Giorgio Agamben erarbeiten werden.
Das Seminar findet integriert in das Entwurfsprojekt von Axel Kufus und Hanna Wiesener statt.

Prof. Dr. Kathrin Busch: Wirksamkeiten im Design (Seminar)

Mittwoch 15 - 18 Uhr
Raum: Straße des 17. Juni 118 - Raum 207

Das Design gestaltet die Wirksamkeit der Dinge. Es greift in die Lebenswelt ein und bestimmt darüber in wesentlichen Aspekten den Weltbezug der Menschen. Dies geschieht meistens in impliziter Weise, weshalb man von einer stummen Macht der Dinge sprechen kann. Diese latenten Kräfte des Materiellen und seiner Gestaltung werden heute zunehmend in der Philosophie, aber auch im kritischen Design und in der Kunst thematisiert.
Im Seminar soll zum einen die Wirkmächtigkeit des Designs in den unterschiedlichen Feldern der Praxis untersucht werden: von der Handlungsmacht der Dinge bis hin zu ihrem Animiertsein, von der Sprache der Objekte und ihrem affektiven Sog bis zu ihrem sozialen Einfluss. Zum anderen werden im Seminar Verfahren der Deaktivierung oder Neutralisierung in den Blick genommen, die eine Reflektion auf die Appelle des Designs ermöglichen. Indem die Dinge unwirksam gemacht werden, können sie zu Denkobjekten werden, an denen sich andere Gebräuche und unbekannte Bedeutungen niederschlagen. Es wird also auch um jene spekulativen Dinge gehen, an denen sich das Zukünftige abzeichnet und Neues visionierbar wird.

Tiago da Costa e Silva: Gibt es eine Logik des Entwerfens? (Seminar)

Donnerstag 14 - 16 Uhr
Raum: Lietzenburgerstraße 45 - Raum 218

Bachelor und Diplom (ab dem 3. Semester) und Master (übergreifend)
Teilnehmerzahl: 20
Anzahl der Plätze für Studium Generale: 8

Anmeldung beim Dozenten: tkunst@gmail.com

Gibt es eine Logik des Entwerfens, die uns im Allgemeinen zeigen würde, wie der Ablauf dieser zielgerichteten und ja schöpferischen Tätigkeit sein sollte, unabhängig von dem Grade der Genauigkeit und Exakheit des gewünschten Ergebnisses? Ausgangspunkt der Diskussion sind einige Überlegungen von Walter Gropius zur Konzeption des Bauhauses im Jahre 1923, die das wechselseitige Verhältnis zwischen Kunst und Industrie als Ausgangsprämisse eines neuen paradigmatischen Produktionsplans darstellen. Ziel dieses Seminares ist es die Konstruktion möglicher Entwurfsparadigmen vorzuschlagen, welche sich auf eine Ebene der Sprachformation und deren Verkörperung in verschiedenen Medien bewegen.

Prof. Dr. Alexander Düttmann: Adorno, Ästhetische Theorie (2) (Seminar)

Donnerstag 12-14 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 150

Dieses Seminar führt die im Wintersemester begonnene Auseinandersetzung mit Adorno und seiner “Ästhetischen Theorie” fort. Gegenstand des Seminars werden die Kapitel über das Kunstschöne, den Rätselcharkter der Kunst und die Theorie des Kunstwerks sein. Voraussetzung für die Teilnahme ist Lektüre dieser Kapitel.

Prof. Dr. Alexander Düttmann: Andere Welten (Seminar)

Mittwoch 16-18 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 150

Die These, von der dieses Seminar ausgeht, lautet: In den vergangenen zwanzig Jahren ist es zu einem geschichtlichen Bruch gekommen, den die rasante Verbreitung sogenannter neuer Technologien zumindest mitbewirkt hat und dessen Auswirkungen bisher unabsehbar sind. Eine Folge dieses Bruchs ist das Nebeneinanderbestehen von Welten, die nicht alle fortexistieren werden. Ich selber habe gelegentlich das Gefühl, noch in einer Welt zu leben, die es in Wahrheit gar nicht mehr gibt. Diesem Gefühl will ich nachgehen. Gegenstand der Sitzungen werden Texte von Leibniz, Nietzsche, Bergson, Benjamin, Deleuze, Baudrillard und Derrida sein, sowie Filme wie Luchino Visconti’s “Gruppo di famiglia in un interno” oder Marguerite Duras’ “Le camion”. Eine genaue Übersicht wird am Anfang des Semesters angekündigt. Für Fortgeschrittene.

Prof. Dr. Alexander Düttmann: Hegel, Ästhetik (Seminar)

Donnerstag 10-12 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 150

Nachdem im Wintersemester der Versuch unternommen wurde, den ersten Teil von Kants “Kritik der Urteilskraft” zu erarbeiten, soll nun die Beschäftigung mit der Philosophie der Kunst fortgesetzt werden, indem wir uns der Hegelschen Ästhetik zuwenden. Es handelt sich um ein Lektüreseminar.

Dr. Eckhard Fürlus: "Die Kunst des Irren" (Hauptseminar)

Donnerstag 10–12 Uhr
Raum: Grunewaldstraße 2-5, Raum 6 / Raum 10

„Die Kunst der Irren“ ist der Titel eines Textes des Grafikers, Schriftstellers und Buchillustra-tors Alfred Kubin, abgedruckt im Mai 1922 in der von Paul Westheim herausgegebenen Zeitschrift Das Kunstblatt. Im selben Jahr veröffentlichte Hans Prinzhorn sein Buch „Bildnerei der Geisteskranken“. Beide Publikationen bilden zusammen mit ausgewählten Texten aus der „Allgemeinen Psychopathologie“ von Karl Jaspers (1913) die Diskussions-grundlage für dieses Seminar, in dem wir die Kunst der Außenseiter der Gesellschaft in der bildenden Kunst, in der Literatur, in der Musik und im Film thematisieren werden.

Eine Literaturliste wird gestellt.

Voraussetzungen: regelmäßige Teilnahme & eigenständige Mitarbeit; fächerübergreifend

Sprechstunde: Termine nach Vereinbarung

Kontakt: fuerlus@udk-berlin.de

Annie Goh: Gendy Trouble - Sound, Gender and Technology from Xenakis to Butler and beyond (Lektüreseminar)

Friday every two weeks from 25.04.14, 12:00-15:30
Location: R111, Grunewaldstraße 2-5, 10823
Dates: 25.04.14, 02.05.14 (Please note irregular rhythm!!!), 23.05.14, 06.06.14, 20.06.14, 04.07.14, 18.07.14
Language: English

What does Iannis Xenakis' "Génération Dynamique Stochastique" approach to waveform synthesis (shortened to "GenDy") have to do with Judith Butler's seminal feminist work "Gender Trouble"? Aren't maths, technology, programming and sound gender neutral?

Countering a common perception that this is true, in this seminar we will examine the gendered nature of technology and sound in its construction, distribution and use. We will be reading texts and discussing the following questions; What is the role of gender within sound and computational/generative art? How does the continued hegemony of the male subject in technology and experimental/electronic music lead to an impoverishment to its development? What can alternative, including feminist, approaches provide in order to challenge and subvert majoritarian beliefs and practices in contemporary media, computer and sonic arts?

Literature list:

Indicative reading list: Judith Butler - "Gender Trouble", Iannis Xenakis - "Formalized Music", Sadie Plant "Zeros and Ones", Tara Rodgers "Pink Noises - Women on Electronic Music and Sound", Luciana Parisi "Abstract Sex: Philosophy, Bio-Technology and the Mutations of Desire", Curtis Roads - "Microsound", Shulamith Firestone - "The Dialectic of Sex - The Case for Feminist Revolution", Susan McClary - "Feminine Endings: Music, Gender & Sexuality", Donna Harraway "Cyborg Manifesto", VNS Matrix - "A Cyberfeminist Manifesto for 21st Century", Valerie Solanas "Scum Manifesto", Anne Carson "The Gender of Sound", Rosi Braidotti Chapter 9 "Discontinuous Becomings" of "Nomadic Subjects. Embodiment and Sexual difference in Contemporary Feminist Theory"

Prof. Dr. Christina Griebel: Doppeltes Spiel. Zur Ästhetik des Spiels in Kunst und Lehre. (Seminar)

Donnerstag 12-14 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 004

Anmeldung: christina.griebel@gmx.de

Das Spiel ist ein schillerndes Phänomen: Es virtualisiert die Wirklichkeit und kann in sie zurückschlagen. Johan Huizinga führte den Ursprung der Kultur auf das (Kinder-)Spiel zurück und wertete damit im Anschluss an Schillers dynamische Triade Stofftrieb – Formtrieb - Spieltrieb einen Begriff auf, der gemeinhin auf einen schönen ZeitVertreib reduziert wurde. Marcel Duchamp vertrieb (sich) die Zeit im Schachspiel. Die Surrealisten liebten Spiele wie den berühmten cadavre exquis als Wette auf die Einbildungskraft. Robert Musil hob im Mann ohne Eigenschaften die kreative, virtuell entwerfende Dimension des Spiels durch den darin enthaltenen Möglichkeitssinn hervor, den die künstlerische Form den Wirklichkeitssinn entgegenzusetzen vermag: "Wer ihn besitzt, sagt beispielsweise nicht: Hier ist dies oder das geschehen, wird geschehen, muss geschehen; sondern er erfindet: Hier sollte, könnte, müsste geschehen." Im Fußball hingegen tritt ein Ernstfall ein, den Hans Ulrich Gumbrecht als Dimension ästhetischer Erfahrung untersucht hat. Die WM fällt ins Semester! - An die genannten Potentiale des Spiels gilt es in Praxis und Theorie anzuknüpfen, wenn es um ästhetische Bildung geht: Wie kann ein zweckfreies Spiel der Erkenntniskräfte realisiert werden, ohne dadurch die Offenheit ästhetischer Erfahrung zu opfern?

Prof. Dr. Christina Griebel, Prof. Dr. Nanna Lüth: Einführung in die Kunstdidaktik

Donnerstag 10-12 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 004

Anmeldung: christina.griebel@gmx.de

Die "Einführung in die Kunstdidaktik" gibt einen Überblick über wichtige kunstpädagogische Entwicklungslinien und Ansätze der Fachdidaktik, stellt Vermittlungsstrategien und Praxisbeispiele vor, verknüpft Fragen der (eigenen) ästhetischen Sozialisation mit solchen nach Geschlecht und anderen kulturellen Differenzen. Entsprechend beschäftigt sich das Seminar mit zeitgemäßen Paradigmen wie dem des Verlernens oder des Unterbrechens von Routinen ebenso wie mit der Rolle der Medien in Bildungsprozessen. Formen der Beteiligung oder Inklusion werden an Beispielen aus dem Kunstunterricht und schulischen Produktionen von Kindern und Jugendlichen diskutiert. Ziel der Einführung ist es, sich in diesem Feld zeitgemäßer Theorie und Praxis zu positionieren und in der Folge eigene Wege zu beschreiben, die in edukativen Settings zu wahrnehmender, forschender, spielerischer, experimenteller und transformativer Auseinandersetzung führen können.

Dr. Anke Haarmann: Zu den Chancen, Risiken und Nebenwirkungen von Artistic Research (Workshop)

23./24.5. 10-18 Uhr

Der Begriff der "künstlerischen Forschung" wird viel diskutiert. Er benennt Kunstformen, die sich durch den Gebrauch soziologischer, ethnologischer oder laborhafter Methoden auszeichnen, oder die Nähe zwischen Kunst und Naturwissenschaft, wie sie im Bereich der neuen Medien und Technologien zu beobachten ist, oder Hochschulprogramme, in denen Künstlerinnen und Künstler akademische Abschlüsse machen sollen. Man will forschen mit Kunst – aber wie?

Künstlerisches Forschen hat das Potential das etablierte Selbstverständnis der Wissenschaften herauszufordern. Dazu ist aber die Praxis der Kunst ästhetisch ernst zu nehmen und philosophisch neu zu denken.

Im Workshop wird einen Überblick über die Chancen und Probleme von artistic research geschaffen. Es wird anhand von Beispielen aus der Gegenwartskunst eine Vorstellung von künstlerischer Forschung aus der Praxis der Kunst heraus entwickelt und es werden Arbeiten von Studierenden unter dem Gesichtspunkt des künstlerischen Forschens reflektiert.

Florian Hadler/Joachim Haupt: Special Interest Group "Interface Critique" (Seminar/Projekt)

Dienstag 10-12
Raum: Mierendorffstraße 130, Raum 110
Start: 15. April

Unter einem Interface versteht man im allgemeinen die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Interfaces ermöglichen und beschränken Kommunikation, Nutzungen und Interaktion. Sie lenken Blicke und Praktiken, standardisieren, normieren und bestimmen, was machbar ist. Je mehr wir mit Maschinen, mit Gadgets, Apps und digitalen Services zu tun haben, desto wichtiger werden Interfaces für unsere Arbeit, unsere Kommunikation, unsere Hobbys und Beziehungen. Neben Knöpfen, Bildschirmen, Touchscreens und Tastaturen bestehen Interfaces auch aus Stimme, Gesten, Sensoren und Gedanken. Während die praktischen Gestaltungsparadigmen klare Ziele wie Intuition, Effizienz und Unsichtbarkeit formulieren, scheint es an einer theoretisch fundierten Kritik jenseits eines kulturpessimistischen Reflexes zu fehlen. Die Special Interest Group „Interface Critique“ erarbeitet eine kritisch-kulturwissenschaftliche Perspektive jenseits effizienzorientierter Optimierung und kulturpessimistischer Ablehnung und beschließt das erste Semester mit einem eintägigen Symposium, an das sich im zweiten Semester eine Publikation anschliessen soll. Neben der Erschließung von Feldern, Kontexten, Historie und Ansätzen zur Interface Praxis und Theorie geht es deshalb im ersten Semester vor allem um die Organisation und Durchführung der Veranstaltung. Kenntnisse kulturwissenschaftlicher Artefaktanalysen und gestalterischer Praxis interaktiver Medien sind von Vorteil, aber nicht notwendig.

Ziele: Interface Map, Entwicklung von Fragestellungen, Symposium

Kontakt:

Florian Hadler
(flohadler@udk-berlin.de)
Joachim Haupt
(j.haupt@udk-berlin.de)

Prof. Dr. Susanne Hauser: Minimale Eingriffe. Konzepte aus den Gestaltungsdisziplinen (Seminar)

Dienstag 17-18.30 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 310
Beginn: 22.04.2014
Teilnehmerzahl: 20

Kunst- und Kulturwissenschaft/Theoriemodule Diplom, BA und MA Architektur, VK, Bildende Kunst, Studium Generale

Die minimalen Eingriffe, mit denen sich das Seminar beschäftigen wird, sind Versuche, mit geringem Aufwand raum-zeitliche Situationen neu zu organisieren und zu bestimmen. Das Interesse daran ist seit den 1980er Jahren virulent und damals als Reaktion auf zwei Entwicklungen zu verstehen: auf die gewachsene Skepsis gegenüber einer "Moderne", die sich in ihren Gestaltungen allein über neue Produkte, neue Bauten oder auch neue Stadtteile definierte, und auf die zu der Zeit in Europa in großer Zahl vorhandenen Stadt- und insbesondere Industriebrachen, die möglichst kostengünstig für neue Nutzungen zu bearbeiten waren.

Das hat bis heute zur Ausbildung zahlreicher Strategien geführt, zu deren Ergebnissen auf lange Zeiträume angelegte Prozesse, neue Haltungen zur Produktentwicklung wie auch provisorische, improvisierte und/oder temporäre Eingriffe unterschiedlichen Maßstabs gehören. Das Seminar wird sich mit Projekten, ihren Programmen sowie ihren neuen, teils auch recht alten, theoretischen Inspirationsquellen befassen und sie auf ihre Bedeutung für künftige Entwürfe hin untersuchen.

Prof. Dr. Susanne Hauser: Muße (Seminar)

Dienstag 18.30-20 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 310
Beginn: 22.04.2014
Teilnehmerzahl: 20

Kunst- und Kulturwissenschaft/Theoriemodule Diplom, BA und MA Architektur, VK, Bildende Kunst

Muße wurde über mehr als 2000 Jahre in der europäischen Geschichte sehr geschätzt. Die allgemeine Wertschätzung der Arbeit ist dagegen ein Phänomen, das noch Ende des 19. Jahrhunderts philosophischen Spott auf sich zieht.

Das Seminar setzt sich mit unterschiedlichen Beschreibungen und Legitimationen der Muße auseinander und bezieht auch die Betrachtung von Orten ein, an denen sie ihre besten Bedingungen gefunden hat und findet.

Prof. Dr. Susanne Hauser: Kulturwissenschaftliche Forschungen zur Kunst und zur Architektur – Neue Positionen (Kolloquium)

Zwei Wochenenden im Semester nach Absprache
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 310
Promovierende und fortgeschrittene Studierende (MA, Diplom) mit Interesse an einer Promotion

Diskussion von Forschungsvorhaben; Blockveranstaltung an zwei Wochenenden im Semester. Um Anmeldung wird gebeten (hauser@udk-berlin.de; Tel. 3185-2250).

Prof. Dr. Susanne Holschbach: Das Buch als Medium der Fotografie (Seminar)

Donnerstag 10-12 Uhr
Raum: Lietzenburger Str. 45 - Raum 303

Seminar, Grund- und Hauptstudium, 2 CP

Fotobücher erleben zurzeit eine Konjunktur: Immer mehr Verlage spezialisieren sich auf deren Herausgabe, sie werden in Blogs besprochen und auf Videoplattformen gezeigt, sie sind zum begehrten Sammelobjekt geworden. Die Verbindung von Fotografie und Buch reicht weit in die Fotografiegeschichte zurück: Von Beginn galt das Buch als ein adäquates Mittel der Verbreitung und Rezeption von Fotografien. In Form von Vorlesungen wird es zunächst einen Abriss der Geschichte dieses Medienverbunds und seiner technischen und medialen Bedingungen geben; im Anschluss daran werden wir uns am Beispiel von Klassikern des künstlerischen Fotobuchs mit unterschiedlichen Konzeptionen und Narrativen des Fotobuchs auseinandersetzen. In einem dritten Teil wird es um die Diskussion aktueller Veröffentlichungen gehen, die in Hinblick auf das Zusammenwirken inhaltlicher und gestalterischer Aspekte untersucht werden. Ziel dabei ist es, das Verfassen einer eigenen Buchbesprechung vorzubereiten.

Prof. Dr. Susanne Holschbach: Mythen des Alltags - Re-Lektüre eines Klassikers der Semiologie (Seminar)

Donnerstag 14-16 Uhr
Raum: Lietzenburger Str. 45 - Raum 303

Seminar, Grund- und Hauptstudium, 2 CP

Vor vier Jahren wurde Roland Barthes’ berühmte Essaysammlung aus den 1950er Jahren erstmals vollständig in deutscher Sprache veröffentlicht. Barthes’ Analysen von Phänomenen der Alltagskultur lesen sich zum Teil immer noch erstaunlich aktuell. Im Seminar werden wir ausgewählte Beispiele aus dem Bereich des Film, der Werbung, des Sports, der Publizistik u.ä. gemeinsam lesen und in Beziehung setzen zu Barthes’ zeichentheoretisch fundierter Ideologiekritik. Dabei wird es auch um die Frage der Anwendbarkeit auf zeitgenössische Phänomen gehen: Was sind unsere Mythen des Alltags?

Prof. Dr. Susanne Holschbach: Politiken des Dokumentarfilms

Mittwoch 16-18 Uhr
Raum: Lietzenburger Str. 45 - Raum 303

Seminar, Grund- und Hauptstudium, 2 + 2 CP

Ob auf Festivals, im Kino, in Kunstausstellungen oder im Fernsehen: Dokumentarfilme verzeichnen schon seit einer Reihe von Jahren einen Boom. Sie verfolgen eine zumeist kritische Agenda, wollen informieren, aufklären, mobilisieren, zu Reflektionen anregen oder Erkenntnisprozesse anstoßen. Entlang von Themen wie Migration, Globalisierungsfolgen, Frauenhandel, Umweltzerstörung, neoliberale Arbeitswelten wird das Seminar die zum Teil sehr unterschiedlichen dokumentarischen Verfahren und filmischen Strategien aktueller Dokumentarfilme ins Zentrum stellen. In exemplarischen Analysen der Filme und Videoessays von Autor_innen wie Ursula Biemann, Lucien Castaing-Taylor, Harun Farocki, Romuald Karmakar, Carmen Losmann, Michael Moore, Anja Salomonowitz, Philip Scheffner wird es um das Verhältnis von Fiktionalität und Realismus gehen, um die jeweilige Wirkung und Funktion von Beobachtung oder Inszenierung, um verschiedene Positionen des Sprechens, um Kameraarbeit und Montageformen. Begleitend dazu werden wir uns mit dem Begriff des Dokumentarischen und verschiedenen theoretischen Ansätzen zum Dokumentarfilm auseinandersetzen. Leitende Frage wird die nach den Politiken des Dokumentarfilms sein: Ist dieser per se politisch, sind es die Inhalte oder arbeitet eine spezifische ästhetische Praxis dem Politischen zu?

Dr. Saskia Hebert: stadt (be)setzen: Picknick-Urbanismus - eine lokale Intervention (Seminar/Projekt)

Mittwoch 9.30 Uhr (erstes Treffen)
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 336
Beginn: 23. April 2013

Im Sommersemester 2014 werden Studierende der Universität der Künste Berlin erneut als EXTERNE im Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord nach Bewohnern und Bewohnerinnen Ausschau halten, die ihnen als EXPERTEN etwas über offensichtliche und verborgene Qualitäten des Stadtteils erzählen können. Das Format hierfür ist ein PICKNICK, das nach Absprache irgendwann im Mai und irgendwo im Kiez stattfinden wird.Die Geschichten, Erfahrungen und das beim Picknicken erworbene Wissen fließen anschließend
in Konzeption und Gestaltung eines spezifischen OBJEKTS ein, das am 20.06.2014 im Stadtraum platziert und Teil einer temporären Open-Air-Gallery wird.

Das Seminar ist offen für alle Studierenden der UdK. Der darin entwickelte Ansatz kann im Studiengang Architektur optional vertieft, bis zum Semesterende weiter entwickelt und als Entwurfsprojekt anerkannt werden (vorherige Absprache erforderlich!).

www.lived-space-lab.org

Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking: 1984 (Proseminar)

Dienstag 14 - 16 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 150

Besonders geeignet als Teil von Modul 3.

Vor dreißig Jahren schrieb man das Jahr 1984, und mit dieser Zahl verband sich damals ein besonderes Flair, das sich auch heute noch nicht völlig aufgelöst hat. Die Zahl „1984“ ist nämlich – in alphabethischer Schreibweise – der Titel eines Buches, der vielen bekannt ist, auch wenn sie das Buch noch nie gelesen haben. Nineteen-eighty-four wurde 1948 von einem Engländer geschrieben, der, fünfundvierzig Jahre zuvor als Eric Arthur Blair in Burma geboren, unter dem Pseudonym George Orwell bereits zu beträchtlichem Ruhm als Schriftsteller gekommen war. Sein Roman entwirft die Vision einer Welt, deren Bewohner lückenloser Überwachung und fortwährender Gehirnwäsche ausgesetzt sind. Solche Zustände hatten sich in der faktischen Realität des Jahres 1984 zwar noch gar nicht so weit entwickelt, wie es heute, im Jahr 2014, der Fall ist. Dennoch hatte man damals bereits ein starkes Gespür für die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die sich zunächst nur in kaum auffälligen Symptomen bemerkbar machten. Das Seminar soll dazu dienen, mittels genauer Analysen einer Reihe von exemplarischen Werken, die allesamt im Jahr 1984 entstanden sind, ein neues Verständnis für die Eigenarten der Kunst der Achtziger Jahre im Ganzen zu entwickeln, einer Dekade, die von Baudrillards Simulationstheorie ebenso geprägt wurde wie von den euphorischen Verheißungen der rapide expandierenden Cyber-Kultur. Für die einzelnen Sitzungen sind folgende Themen geplant:

Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking: Die Kunst als Thema der Kunst – Teil II (Hauptseminar)

Montag 10 - 12 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 150

Besonders geeignet als Teil von Modul 4. Für Fortgeschrittene. Für Gast- und Nebenhörerinnen und Gast- und Nebenhörer geeignet.

In der Kunst ist seit 1900 – neben anderen Tendenzen – eine zunehmende Bemühung zu erkennen, sich mit den Bedingungen der eigenen Möglichkeit auseinanderzusetzen. Die Kunst wird sich selbst immer mehr zum Problem. Deshalb beschäftigt sie sich nicht mehr nur mit ihren historischen Vorläufern und der Frage nach ihrer eigenen Position innerhalb einer Geschichte der Kunst. Sie wendet sich auch den spezifischen institutionellen Kontexten und den ideologischen Prämissen zu, durch die sie reglementiert wird. Wenn die Kunst selbst – und damit auch der Begriff der Kunst – zum Thema der Kunst wird, dann geschieht das also zumeist auf einem höheren Reflexionsniveau als in den Jahrhunderten davor, die im ersten Teil dieses Seminars im Mittelpunkt des Interesses standen. Im Einzelnen sind die folgenden Sitzungen geplant:

Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking/Prof. Dr. Susanne Fontaine: Friedrich Nietzsches Spuren in Musik und Bildender Kunst (Hauptseminar)

Montag 16 - 18 Uhr
Raum: Fasanenstraße 1 B - Rau, 302

Für Fortgeschrittene. Für Gast- und Nebenhörerinnen und Gast- und Nebenhörer geeignet.

Die Zahl der Teilnehmenden ist auf zwanzig beschränkt (zehn aus der Fakultät Bildende Kunst und zehn aus der Fakultät Musik). Die Teilnahme an dem vorherigen Lektüre-Seminar ist keine unabdingbare Voraussetzung. Bitte melden Sie sich über Frau Tarabichi an.
Ihre Adresse lautet: nadda.tarabichi@udk-berlin.de.

Im Januar 1889 erlitt der vierundvierzigjährige Friedrich Nietzsche, der den Winter in Turin zubrachte, seinen finalen geistigen Zusammenbruch. Anschließend dämmerte er – zuerst bei seiner Mutter in Naumburg und dann bei seiner Schwester in Weimar – noch über zehn Jahre dahin. Von seinem Ruhm, der sich währenddessen ständig mehrte, erfuhr der Denker in seiner Demenz nichts mehr. Es blieb ihm daher auch die Genugtuung darüber versagt, dass nun doch noch eintrat, was er sich stets vergebens gewünscht hatte: Die Zahl seiner Bewunderer wuchs und seine Schriften wurden von immer mehr Menschen gelesen, insbesondere von Künstlern, die hofften, aus seinem Werk Impulse für ihr jeweiliges Schaffen beziehen zu können. Im Anschluss an die Lektüre von Nietzsches Erstlingswerk über den Ursprung der Tragödie aus dem Geiste der Musik im letzten Winter-Semester werden wir nun anhand von konkreten Beispielen erforschen, welchen Einfluss Nietzsches Philosophie auf die Musik und die bildende Kunst seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ausgeübt hat. In der bildenden Kunst findet man Reaktionen auf seine Philosophie zum Beispiel in der Kunst von Arnold Böcklin, Max Klinger, Henry van de Velde, Edvard Munch und Giorgio de Chirico sowie in den Malereien von Markus Lüpertz und in Filmen wie A torinói ló von Béla Tarr. Auch in theoretischen Verlautbarungen von bildenden Künstlern werden gerne Nietzscheanische Töne angeschlagen – so etwa in den Deklarationen von Mitgliedern der Gruppe Der Blaue Reiter oder, in unserer Gegenwart, in den Propaganda-Performances von Jonathan Meese. Im Hinblick auf die Musik war Nietzsches Denken zunächst sehr stark durch Richard Wagner geprägt, und er selbst beeinflusste Komponisten der Jahrhundertwende wie Gustav Mahler, Richard Strauss, Max Reger, Ferruccio Busoni sowie in jüngerer Zeit vor allem Wolfgang Rihm. Viele von ihnen faszinierte das neue Bild einer dunklen, rauschhaften Antike und die Glorifizierung der Ekstase, die durch Musik nicht nur ausgedrückt, sondern auch ausgelöst werden kann.

Prof. Dr. Nanna Lüth: Artistic / Didactic Research (Seminar)

Vorbesprechung: Dienstag 15. April 2014, 9.15 – 10.30 Uhr

Termin: Dienstag, 14-tägig, 10-13 Uhr
Ort: Hardenbergstraße 33 - Raum 004
Beginn: 29.04.2014

Sondertermin: Dienstag, 29. April 2014, 18 – 21 Uhr, in Raum Hardenbergstraße 22 - Raum 102 (!!)

Susanne Ackers/Vladimir Bojic (Vortrag): Erfahren und Involvieren

Kontakt: na_lueth@web.de

Anhand von künstlerischen Arbeiten und Texten aus unterschiedlichen Disziplinen soll die Schnittstelle zwischen künstlerischer und didaktischer Forschung betrachtet werden; relevante Begriffe hierbei sind ‚artistic research’ sowie ‚forschendes Lernen’ oder ‚forschende Lehrer_innen’. Das Seminar geht aus von Positionen der Gegenwartskunst und den darin verhandelten Formen der Forschung sowie ihrer Repräsentation und Methodik. Dazu gehören zum Beispiel Vortragsperformances und künstlerische Arbeiten, die sich mittels Statistik, Interviews oder Protokollen mit Fragen der Erziehung auseinandersetzen.

Prof. Dr. Nanna Lüth: In/Differenzen erkunden (Seminar)

Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 004 (nur am 29.4. in Raum 102)

Kontakt: na_lueth@web.de

Dieses Seminar unterstützt die Entwicklung von recherchebasierten Untersuchungen, die sich mit Erscheinungsformen von Homogenität oder Diversität beschäftigen. Diese Unterscheidung bildet eine Grundlage zum Verständnis inklusiver Pädagogik.

Neben Lektüren über verschiedene „Zugehörigkeits- und Differenzordnungen“ (Broden, Mecheril 2010) sollen einige künstlerisch-aktivistische Projekte, die Herkunft, Nationalität, Geschlecht oder Sexualität verhandeln, Impulse geben. Bei Letzteren geht es darum, sowohl die darin artikulierten Standpunkte als auch ihre medialen Taktiken zu besprechen. So gibt es verschiedene Produktionen von Gruppen wie Ultra-red, Ei Arakawa/Sergei Tcherepnin, Klub Zwei, die die Tücken fotografischer Repräsentation umgehen, indem sie mit Sound oder Schrift arbeiten. 
Ziel des Seminars ist die Formulierung von eigenen künstlerisch-pädagogischen oder -bildungspolitischen Fragestellungen und die Erprobung von individuellen oder kollektiven Untersuchungsformaten. Eine gemeinsame Aktion/Veranstaltung zum Rundgang ist denkbar.

Prof. Dr. Gabriele Schultheiß: Die Welt in Gärten (Vorlesung)

Montag 13:30 - 15 Uhr (14-tägig)
Raum: Hardenbergstraße 33 - Raum 310
Beginn: 28.04. 2014

Die Vorlesung beginnt mit der theoretischen Erörterung dessen, was alles ein Garten
ist, ein sozial und kulturell produzierter Raum, eine Form der ästhetischen Repräsentation
gesellschaftlicher Machtverhältnisse, eine Form der ästhetischen Kompensation,
des Einklangs des Menschen mit sich und der Natur, ein Produkt ästhetischer
Wahrnehmungskonventionen, ein schöner Raum, ein schönes Bild, ein schöner Text.
Daran anschließend betrachten wir unter diesen Aspekten konkret einige paradigmatische
Gärten aus unterschiedlichen Epochen der Gartengeschichte.

Jan Sieber: Moderne Reloaded. Die Postmoderne in Design, Kunst und Architektur (Seminar)

Dienstag 9 –12 Uhr
Raum: Straße des 17. Juni 118 - Raum 207

Wenn die Postmoderne das Ende der Moderne war, als welches sie sich selbst verstand, dann zeichnet sie sich zuerst einmal negativ durch das Ableben des Anspruchs auf Autonomie, Rationalität, Universalität und jener symbolischen Autorität aus, die moderne Gestaltung für sich beanspruchte. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie damit den Weg bereitete für eine Wahrheit, die die Moderne bis dahin verstellte. Die Wahl zwischen der roten und der blauen Pille, zwischen Wahrheit und Illusion ist am Ende doch nicht so einfach. Jenseits des modernen Anspruchs auf Universalität öffnete sich der Postmoderne nicht "die Wüste des Realen", sondern eine Pluralität von Welten, eine Spielwiese ohne feste Regeln.

In Seminar werden wir ansehen, was in der Postmoderne den modernen Anspruch auf durch Materialität vermittelte Universalität ablöste (vom Symbol über Affekte und Leidenschaften hin zur Entmaterialisierung). Als Einstieg dazu beschäftigen wir uns mit der Fortsetzung moderner Gestaltung an der Hochschule für Gestaltung Ulm und der in den 1970er Jahren formulierten Kritik der Warenästhetik. Im Anschluss daran diskutieren wir einige für die Postmoderne paradigmatische Postionen in Design, Kunst und Architektur.

Prof. Dr. Judith Siegmund: Was ist künstlerische Forschung? (Seminar)

Freitag 13-16 Uhr
Raum: Lietzenburger Str. 45, Raum 303
Beginn: 25. April 2014

Künstlerisches Forschen hat es schon immer gegeben seitdem es Kunst gibt – sagen die einen, der Forschungsbegriff ist strikt gedacht nicht auf Kunst und ihre Praxen anwendbar – sagen die anderen. Im Seminar geht es darum, den Begriff der künstlerischen Forschung anhand verschiedener Debattenstränge einzuführen und ihn auf seine Plausibilität zu überprüfen. Unter welchen Voraussetzungen macht es überhaupt Sinn, von künstlerischer Forschung zu sprechen? Ist damit allein das Handeln von KünstlerInnen und GestalterInnen gemeint oder lässt sich mit seiner Hilfe ebenso die Kunstrezeption als ein Umgehen mit Forschung verstehen?

Prof. Dr. Judith Siegmund: Peter Weiss: Die Ästhetik des Widerstands (Seminar)

Donnerstag 11-14 Uhr
Raum: Lietzenburger Str. 45, Raum 303

Der Roman „Die Ästhetik des Widerstands“ von Peter Weiss erschien in drei Bänden von 1975 bis 1981 und erreichte in den 80er Jahren Kultstatus bei den Linken in Ost- und Westdeutschland. In ihm thematisiert Peter Weiss historische Erfahrungen der Arbeiterbewegung in den Jahren des Widerstands gegen den Faschismus. Der Ich-Erzähler, ein Arbeiterkind im nationalsozialistischen Deutschland, emigriert und wird ein Chronist dieses Kampfes.

In unserem Seminar wird es speziell um die Darstellung und Interpretationen der Kunstwerke gehen, die Peter Weiss in den historischen Kontext „der umfassenden Selbstbefreiung der Unterdrückten“ stellt und um eine Diskussion einer solchen Darstellung aus heutiger Perspektive. „Weiss' Roman ist ... auch als ein Versuch des Autors anzusehen, die eigene Position als politischer Künstler zu klären, ja erst darin enthüllt sich seine eigentliche strategische Absicht: Gemeint ist jener – einstweilen imaginäre, weil erzählerisch erst zu beglaubigende – Punkt, in dem das politische und das ästhetische Projekt ineinsfallen.“ (Hanjo Kesting in: Der Spiegel/Nr. 24, 1981)

Neben der Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre ist auch die Übernahme eines kurzen Referates über eines der im Roman behandelten Kunstwerke Voraussetzung zur Teilnahme.

Prof. Dr. Judith Siegmund/Prof. Dr. Kathrin Busch: Theoriewerkstatt Ästhetik (Kolloquium)

Donnerstag 17 - 19 Uhr (s.t.) (14-tägig)
Raum: Straße des 17. Juni 118 - Raum 207

Fortgeschrittene und Promovierende

In der Theoriewerkstatt werden gemeinsam philosophische und kulturwissenschaftliche Texte mit ästhetischen Fragestellungen gelesen und diskutiert, die im Zusammenhang mit den Forschungs- und Studieninteressen der TeilnehmerInnen stehen. Für Studierende gibt es die Möglichkeit, durch eine schriftliche Arbeit, Creditpunkte zu erwerben. Die Theoriewerkstatt findet im Semester zweiwöchentlich statt.

Prof. Dr. Corinna Tomberger: Bild und Bedeutung (Seminar)

Donnerstag 16 - 18 Uhr
Raum: Lietzenburger Str. 45, Raum 303

Bilder sind zentrale Elemente visueller Kommunikation und eine wesentliche Grundlage unserer Mediengesellschaft. Doch wie werden Bilder als Bedeutungsträger wirksam? Welche Rolle spielen dabei formale Gestaltungselemente, Bildmotive, kulturelle Bezüge und politisch-soziale Rahmenbedingungen? Auf welches Wissen greifen wir zurück, wenn wir Bilder deuten?

Die Kunstgeschichte, aber auch andere Wissenschaften wie die Semiotik haben unterschiedliche Methoden der Bildinterpretation entwickelt. Im Seminar erarbeiten wir uns grundlegende methodische Ansätze und wenden sie auf konkretes Bildmaterial an. Zugleich beleuchten wir schlaglichtartig die Herausbildung wesentlicher Darstellungskonventionen, die unsere Sehgewohnheiten und unser Bildwissen bis in die Gegenwart maßgeblich prägen. Es besteht die Möglichkeit, die erlernten Methoden auch an Bildern eigener Wahl zu erproben.

Prof. Dr. Corinna Tomberger: Kreatives wissenschaftliches Arbeiten - Einführung für VK-Studierende (Seminar)

Freitag, 10.00-13.00h (14-tägig)
Raum: Lietzenburger Str. 45, Raum 303
Beginn: 25.04.14

Warum wissenschaftliches Arbeiten für die Visuelle Kommunikation? Gestalterische Aufgaben verlangen nicht allein künstlerisch-gestalterische Kompetenz. Sie erfordern auch, die eigenen Ideen sprachlich zu vermitteln, theoretisch zu begründen und in gesellschaftliche und künstlerische Zusammenhänge einzuordnen. Entsprechende Kompetenzen sind für den Bachelor-Abschluss mit einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit nachzuweisen.

Das Seminar führt mittels praktischer Lese-, Schreib- und Rechercheübungen in das wissenschaftliche Arbeiten ein. Ausgehend von eigenen Interessen üben die Teilnehmenden, ein Thema einzugrenzen, eine Fragestellung zu entwickeln und eine schriftliche Arbeit zu konzipieren. Wissenschaftliches Arbeiten soll als kreativer Prozess erfahrbar werden, den erlernbare Techniken gezielt fördern können.

Prof. Dr. Sylvia Wächter/Jessica Haß: Kommunikation in wirtschaftlichen und interkulturellen Kontexten (Seminar)

Mittwoch 10-12 bzw. 12-14 Uhr
Raum: Mierendorffstraße (Räume 110 und 201) (in 3 Gruppen)

Im Seminar werden Sprache und Kommunikation im Kontext von Wirtschaft und Gesellschaft behandelt. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Themenkomplexen Konflikt- und Krisenkommunikation sowie ausgewählten Elementen der Interkulturellen Kommunikation und der Vergleichenden Kulturforschung. Durch die Zunahme internationaler Verflechtungen werden immer mehr interkulturelle Kontaktsituationen erfahren. Um eine erfolgreiche Kommunikation zu ermöglichen, müssen oft gängige Stereotype und Vorurteile hinterfragt und gleichzeitig ein Bewusstsein für die unterschiedlichen kulturellen Prägungen der Kommunizierenden geschaffen werden.

Die theoretische Darstellung der Seminarinhalte wird durch zahlreiche Beispiele und Fallstudien aus wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Praxis ergänzt.

Prof. Dr. Siegfried Zielinski/Eckhard Fürlus: Atlas zum Mediendenken und Medienhandeln in Berlin (Oberseminar)

Donnerstag 16 - 19 Uhr
Raum: Grundewaldstraße 2 - 5, Raum 110

für Studierende ab dem 5. Semester, Ausnahmen möglich

Das Oberseminar besteht aus einer Mischung von Feldstudien, theoretischer Forschung einerseits und der Erarbeitung gestalterischer Lösungen andererseits. An bestimmten Terminen erweitert es sich zu Debattenforen (mit dem Netzwerkspezialisten Geert Lovink, dem Chaostheoretiker Otto E. Roessler und der Künstlerin Valie Export). Ziel des Oberseminars ist es, die Grundlagen für einen Atlas zum MedienDenken und MedienHandeln in Berlin zu erarbeiten, der dann in den folgenden Monaten auch tatsächlich produziert werden soll. Auf der Website des Projekts kann verfolgt werden, wie sich die Forschungspraxis bisher entwickelt hat.

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