Wintersemester 2013/14

Madeleine Bernstorff / Stefanie Gauss: performative/plansequenz/tableau vivant (Seminar)

Donnerstag, 10 - 13 Uhr
Grundewaldstraße 2-5, Raum 123
Beginn: 17.10.2013

Das Theatrale von Personen + Objekten im Verhältnis zur kinematographischen Aktion der Plansequenz. Textarbeit + aktives Filmesehen/-artikulieren + mehrere Screenings im Kino „Arsenal“.

Termine im Kino Arsenal, Potsdamer Platz
Mittwoch, 06.11.2013
Mittwoch, 13.11.2013
Donnerstag, 21.11.2013

Dr. Saskia Hebert: STADT (ER)FINDEN II: STADT ALS WOHNRAUM (Seminar)

Mittwoch 9.30h (3 SWS)
Hardenbergstraße 33, Raum 336
Beginn: 23.10. 2013 

Im Rahmen des experimentellen Studienprojekts zum Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord wird es in diesem Semester darum gehen, die "Stadt als Wohnraum" zu erfassen. Am lived/space/lab wird es erneut eine Kooperation mit "Raumzeugen", also mit Anwohner_innen und lokalen Akteuren aus dem Gebiet geben, die entscheidend dazu beitragen werden, die Qualitäten und Grenzen von öffentlichen und privaten, kollektiven und individuellen, gebauten und gelebten Räumen zu ermitteln und zu dokumentieren. 

Das Seminar ist offen für alle Studierenden der UdK (3 SWS / 5 ECTS). Infos zu den bisher durchgeführten Veranstaltungen unter www.lived-space-lab.org

Prof. Dr. Martina Dobbe: Landschaft. Geschichte und Aktualität einer Bild(er)findung (Vorlesung)

Dienstag 10-12 Uhr
Hardenbergstraße 33, Raum 110
Beginn: 22.10.2013

Die Vorlesung möchte einen Überblick geben über die Formen und Funktionen der (autonomen) Landschaft in der Geschichte der Bildkunst. Sie stellt damit eine Bildgattung ins Zentrum, die relativ spät entstanden ist. Dürers Aquarelle von 1496/97 werden meist als erste Beispiele genannt. Neben den deutschen Protagonisten (Dürer, Altdorfer, Huber) spielen die Italiener (Leonardo, Tizian) eine zentrale Rolle, genauso wie die Niederländer (Brueghel, Hobbema) und die Franzosen (Poussin, Lorrain). Dabei war die Wertschätzung der Landschaft anfangs relativ gering, lag sie im akademischen ‚Ranking‘ doch deutlich hinter dem Historien- bzw. Ereignisbild. Um so auffälliger ist es dann, daß die Landschaft in der Moderne – um 1800 in der Romantik (Friedrich, Blechen, Menzel u.a.) ebenso wie in der Klassischen Moderne des frühen 20. Jahrhunderts (Monet, Cézanne, Mondrian, Hodler) – zu einem bevorzugten Schauplatz der künstlerischen Neukonzeptionen geworden ist. Und auch in der Gegenwartskunst ist das Thema Landschaft, verwandelt in die Frage nach dem „Bild der Natur nach dem Ende der Landschaftsmalerei“, prominent vertreten.

Die Vorlesung wird die Entwicklung der Landschaft – ausgehend von der Frage nach der Aktualität der Gattung in der zeitgenössischen Kunst - in wesentlichen Schritten rekapitulieren. Zur Sprache kommen dabei neben den bildkünstlerischen und den gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Entstehung des autonomen Landschaftsbildes und die moderne „Entfernung der Natur“ verschiedene Ausprägungen von Landschaft im Bild und als Bild. Leitmotivisch soll die Frage verfolgt werden, ob und wie Landschaft in der Bildgeschichte gefunden bzw. erfunden wird.

Prof. Dr. Martina Dobbe: Bildpraxis, Bildtheorie, Bildgeschichte, Bildwissenschaft (Seminar)

Mittwoch 14-16 Uhr
Hardenbergstraße 33, Raum 150
Beginn: 23.10.2013

Die Frage nach dem Bild hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten als eine Leitfrage der kunstwissenschaftlichen Forschung etabliert. Angezeigt ist darin, daß die Kunstgeschichte nicht mehr nur nach den Spezifika künstlerischer Bilder fragt, sondern auch Alltagsbilder, Wissenschaftsbilder und politische Bilder zu ihren Gegenstandsbereichen zählt.

Parallel zu dieser Erneuerung der Kunstgeschichte als Bildwissenschaft hat sich der Umgang mit dem Bild auch in der zeitgenössischen Kunst deutlich verändert. Die künstlerische Auseinandersetzung mit bereits vorhandenen, wiedergefundenen, gesammelten Bildern ist eine gängige Bildpraxis, die seit den 1960er Jahren stärker in Erscheinung tritt als dies in der Kunstgeschichte der vorangegangenen Jahrhunderte der Fall war. Auch hier werden Bilder aus dem Alltag, der Wissenschaft und der Politik integriert.

Vor dem Hintergrund dieser beiden Tendenzen möchte das Seminar mit verschiedenen Positionen der Bildwissenschaft bekannt machen, wobei weniger nach unterschiedlichen Methodenansätzen (ikonologische, hermeneutische, semiotisch-semiologische, ikonische, anthropologische Bildwissenschaft) denn nach Bildformen differenziert werden soll. Konkret heißt das: zur Debatte stehen bildwissenschaftliche Texte a) zum Thema Sprache und Bild, b) zu Bildern aus Technik und Wissenschaft und c) zu Medienbildern (Alltagsfotografie, found footage). 

Über die gemeinsame Lektüre exemplarischer Texte hinaus soll an konkreten Bildbeispielen erprobt werden, welche produktiven Impulse bildwissenschaftliche Fragestellungen bei der Werkanalyse entfalten können. Insbesondere in den Seminarsitzungen, in denen es um Werkanalysen geht, können auch Leistungsnachweise (durch Referat) erworben werden.

Prof. Dr. Martina Dobbe: Bildpraxis, Bildtheorie, Bildgeschichte, Bildwissenschaft (Seminar)

Mittwoch 14-16 Uhr
Hardenbergstraße 33, Raum 150
Beginn: 23.10.2013

Die Frage nach dem Bild hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten als eine Leitfrage der kunstwissenschaftlichen Forschung etabliert. Angezeigt ist darin, daß die Kunstgeschichte nicht mehr nur nach den Spezifika künstlerischer Bilder fragt, sondern auch Alltagsbilder, Wissenschaftsbilder und politische Bilder zu ihren Gegenstandsbereichen zählt.

Parallel zu dieser Erneuerung der Kunstgeschichte als Bildwissenschaft hat sich der Umgang mit dem Bild auch in der zeitgenössischen Kunst deutlich verändert. Die künstlerische Auseinandersetzung mit bereits vorhandenen, wiedergefundenen, gesammelten Bildern ist eine gängige Bildpraxis, die seit den 1960er Jahren stärker in Erscheinung tritt als dies in der Kunstgeschichte der vorangegangenen Jahrhunderte der Fall war. Auch hier werden Bilder aus dem Alltag, der Wissenschaft und der Politik integriert.

Vor dem Hintergrund dieser beiden Tendenzen möchte das Seminar mit verschiedenen Positionen der Bildwissenschaft bekannt machen, wobei weniger nach unterschiedlichen Methodenansätzen (ikonologische, hermeneutische, semiotisch-semiologische, ikonische, anthropologische Bildwissenschaft) denn nach Bildformen differenziert werden soll. Konkret heißt das: zur Debatte stehen bildwissenschaftliche Texte a) zum Thema Sprache und Bild, b) zu Bildern aus Technik und Wissenschaft und c) zu Medienbildern (Alltagsfotografie, found footage). 

Über die gemeinsame Lektüre exemplarischer Texte hinaus soll an konkreten Bildbeispielen erprobt werden, welche produktiven Impulse bildwissenschaftliche Fragestellungen bei der Werkanalyse entfalten können. Insbesondere in den Seminarsitzungen, in denen es um Werkanalysen geht, können auch Leistungsnachweise (durch Referat) erworben werden.

Prof. Dr. Martina Dobbe: Bildpraxis, Bildtheorie, Bildgeschichte, Bildwissenschaft (Seminar)

Mittwoch 14-16 Uhr
Hardenbergstraße 33, Raum 150
Beginn: 23.10.2013

Die Frage nach dem Bild hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten als eine Leitfrage der kunstwissenschaftlichen Forschung etabliert. Angezeigt ist darin, daß die Kunstgeschichte nicht mehr nur nach den Spezifika künstlerischer Bilder fragt, sondern auch Alltagsbilder, Wissenschaftsbilder und politische Bilder zu ihren Gegenstandsbereichen zählt.

Parallel zu dieser Erneuerung der Kunstgeschichte als Bildwissenschaft hat sich der Umgang mit dem Bild auch in der zeitgenössischen Kunst deutlich verändert. Die künstlerische Auseinandersetzung mit bereits vorhandenen, wiedergefundenen, gesammelten Bildern ist eine gängige Bildpraxis, die seit den 1960er Jahren stärker in Erscheinung tritt als dies in der Kunstgeschichte der vorangegangenen Jahrhunderte der Fall war. Auch hier werden Bilder aus dem Alltag, der Wissenschaft und der Politik integriert.

Vor dem Hintergrund dieser beiden Tendenzen möchte das Seminar mit verschiedenen Positionen der Bildwissenschaft bekannt machen, wobei weniger nach unterschiedlichen Methodenansätzen (ikonologische, hermeneutische, semiotisch-semiologische, ikonische, anthropologische Bildwissenschaft) denn nach Bildformen differenziert werden soll. Konkret heißt das: zur Debatte stehen bildwissenschaftliche Texte a) zum Thema Sprache und Bild, b) zu Bildern aus Technik und Wissenschaft und c) zu Medienbildern (Alltagsfotografie, found footage). 

Über die gemeinsame Lektüre exemplarischer Texte hinaus soll an konkreten Bildbeispielen erprobt werden, welche produktiven Impulse bildwissenschaftliche Fragestellungen bei der Werkanalyse entfalten können. Insbesondere in den Seminarsitzungen, in denen es um Werkanalysen geht, können auch Leistungsnachweise (durch Referat) erworben werden.

Tiago da Costa e Silva: Labor für Ästhetik und Interaktionismus. Von der Wahrnehmung zur Entwurfsdynamik (Seminar)

Ort: Lietzenburgerstraße, Raum 218
Termin: wöchentlich, Mittwoch, 15.00 – 17.00 Uhr

Kann eine philosophische Ästhetik einen wirklichen Beitrag zu kreativen Entwurfsprozessen leisten? Diese Frage scheint auf den ersten Blick absurd zu sein, denn die Ästhetik ist die philosophische Disziplin, die sich mit den künstlerischen bzw. kreativen Prozessen auseinandersetzt und sie grundlegend analysiert. Aus der Untersuchung solcher kreativen Phänomene im Lauf des Entwerfens entsteht das Wissen, wie sich diese entfalten und funktionieren und weshalb sie „ästhetisch“ genannt werden. Bleibt die Frage, inwiefern eine philosophische, also eine theoretische Disziplin die Praxis beeinflussen kann. Hinzu kommt erschwerend die klassische Trennung zwischen ästhetisch-kontemplativer Analyse und einer aktiven, auf die Kreation gerichteten Handlung. Dadurch entsteht eine Art Dualismus, welcher die Vorgehensweise des Entwurfsprozesses methodologisch in zwei spaltet: einerseits gibt es den analytischen Moment, durch den ein Gegenstand grundlegend betrachtet, also analysiert wird. Andererseits gibt es einen zweiten Moment, in dem neue Gegenstände produziert werden, also ein Moment der Synthese. Diese Trennung ist jedoch eine Illusion, denn der Entwurfsprozess zeichnet sich durch eine Kontinuität aus, die verursacht, dass er sich viel plastischer auswirkt. Diese Wirkung kann als „ästhetische Erfahrung“ begriffen werden.
Das Seminar möchte einerseits klären, was tatsächlich mit Ästhetik gemeint ist und warum diese Kenntnis wichtig für den Entwurfsprozess ist. Andererseits wird danach gefragt, welche Wahrnehmung, Kreativität, Interaktion und ästhetische Erfahrung im Lauf eines Entwurfsprozesses zusammen kommen. Letzteres geschieht durch ein Experiment, das im Lauf des Seminars gemacht wird.
In Bezug auf die Methodologie: Das Seminar ist wie ein Labor konzipiert und besteht aus zwei Hauptteilen. Zuerst wird eine Seminarform angenommen, in der Texte zum Thema Ästhetik, ästhetische Erfahrung, Entwurfsprozess und Kreativität diskutiert werden. Danach wird eine Laborform angenommen, in der Experimente entlang der Ergebnisse des Seminars sowie der Einzelprojekte der Teilnehmenden entwickelt und durchgeführt werden. 
Ziel ist, durch die Durchführung eines Entwurfs die ästhetische Erfahrung selbstkontrolliert zu erleben um diese später in die eigene Kreativitätsmethodologie einfließen zu lassen.
Bewertung: Die Veranstaltung erfordert eine aktive und konstante Teilnahme sowohl an der Diskussionsrunde als auch am Experiment. Zur Erlangung der erforderlichen ECTS müssen die Teilnehmenden kleine Referate in der Diskussionsrunde präsentieren sowie an ihren Projekten im Labor arbeiten. Am Ende des Labors findet eine Präsentation der einzelnen Projekte statt. Die Einzelprojekte können frei gestaltet werden, müssen allerdings im Wintersemester durchführbar sein. 

Eine Voranmeldung beim Dozenten ist erforderlich.

Prof. Dr. Alexander García Düttmann: Kant, Kritik der Urteilskraft (Proseminar)

(Erster Teil, “Kritik der ästhetischen Urteilskraft”) 
Donnerstag 10-12 Uhr
Hardenbergstraße 33, Raum 150 

Dieses Seminar, in dem es um eine systematische Erarbeitung des ersten Teils der Kritik der Urteilskraft gehen wird, ist als Einführung in die Ästhetik gedacht. Die eingehende Lektüre des Texts soll durch Querverweise zur Aneignung kantischer Gedanken in der philosophischen Ästhetik des zwanzigsten Jahrhunderts ergänzt werden (Adorno, Arendt, Cavell, Deleuze, Derrida, Heidegger, Lyotard, Rancière). In jeder Stunde wird festgelegt, um welche Abschnitte die Diskussion in der folgenden Woche kreisen soll.

Prof. Dr. Alexander García Düttmann: Adorno, Ästhetische Theorie (Hauptseminar)

(Abschnitte “Kunst, Gesellschaft, Ästhetik”, “Situation” und “Gesellschaft”) 
Donnerstag 12-14 Uhr
Hardenbergstraße 33, Raum 150

In diesem Seminar, das in kommenden Semestern fortgeführt wird, soll Adornos Ästhetischer Theorie eingehend untersucht werden. Die obengenannten Abschnitte werden gelesen und diskutiert. Ziel des Seminars ist es, Prolegomena für die Stichworte “Kunstende” und “Gesellschaft” in einem neuen Wörterbuch der Ästhetik zu erarbeiten. In jeder Stunde wird festgelegt, um welche Abschnitte die Diskussion in der folgenden Woche kreisen soll.

Prof. Dr. Alexander García Düttmann: Derrida, Die Postkarte (Hauptseminar)

(Abschnitt “Sendungen”) 
Mittwoch 16-18 Uhr
Hardenbergstraße 33, Raum 150 

Der erste Teil von Derridas Postkarte stellt eine Herausforderung an die Philosophie dar. In einer Reihe von Fragmenten werden Reflexionen zur Liebe, die an einen anderen gerichtet sind, und Gedanken zu Plato und Heidegger miteinander montiert. In dem Seminar soll die Frage aufgeworfen werden, was es bedeuten kann, die Philosophie herauszufordern, warum die Philosophie herausgefordert werden soll, ja wessen es zu einer Herausforderung der Philosophie bedarf. Geeignet für Teilnehmer am Seminar über Extreme in Kunst, Philosophie, Theorie des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts. In jeder Stunde wird festgelegt, um welche Abschnitte die Diskussion in der folgenden Woche kreisen soll.

Prof. Dr. Alexander García Düttmann: Anstiftung und Rückzug. Extreme in der Kunst, Philosophie, Theorie des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts (Hauptseminar)

Mittwoch 18-21 Uhr, 
Hardenbergstraße 33, Raum 150

Was ist ein extremer Text? Gibt es einen inhaltlichen und formalen Extremismus von Texten? Hat ein solcher Extremismus extreme Reaktionen zur Folge, vor allem Anstiftung und Rückzug, ohne daß man zwischen beiden immer bündig unterscheiden könnte? Wo, wie, warum berühren sich Anstiftung und Rückzug im Extremismus? Diese Fragen sollen in dem Seminar gestellt werden, indem sehr unterschiedliche Texte aus Kunst, Philosophie, Theorie diskutiert werden, darunter Heideggers “Die Selbstbehauptung der deutschen Universität” und “Das Ding”, Blanchots “Die uneingestehbare Gemeinschaft”, Solanas’ “SCUM- Manifest”, Nabokovs “Der Zauberer”, Cages “Vortrag über nichts”, Benjamins “Erfahrung und Armut”, Derridas “Feuer und Asche”, Syberbergs “Die freudlose Gesellschaft”, Foucaults Gespräch mit Werner Schroeter über Leidenschaft und Liebe, Agambens “Das Mysterium des Bösen. Benedikt XVI und das Ende der Zeiten”, Wedekinds “Mine Haha. Über die körperliche Erziehung der jungen Mädchen”, Vergès’ “Von der juridischen Strategie”, Adorno und Horkheimers Kapitel über Kulturindustrie aus der “Dialektik der Aufklärung”... Ziel des Seminars ist es, Prolegomena für das Stichwort “Extrem” in einem neuen Wörterbuch der Ästhetik zu erarbeiten. Für Fortgeschrittene.

Heike Föll: Studio Visit (Theoretisch-praktische Lehrveranstaltung)

Montag, 10:00 - 13:00 Uhr
Einsteinufer 43 - 53, Raum 305
Beginn: 14.10.2013

„Das Atelier ist meist ein hoher Raum mit entsprechender Beleuchtung“, heißt es nüchtern im Lexikon der Kunst. Zugleich ist das Atelier, mit seiner Entwicklungsgeschichte u.a. aus dem Raumtypus des Renaissance-Studiolo, ein überdeterminierter Ort, der von bestimmten künstlerischen Arbeitsweisen hervorgebracht wird und spätestens seit den sechziger Jahren letzten Jahrhunderts explizit in die Kritik geraten ist. Im Zuge der Kritik an der Logik des Kunstmarktes, die selbstverständlich auch diesen Raum durchzieht, entsteht in der Abkehr vom Atelier u.a. die Vorstellung des „post-studio-artist“, als Repräsentation der Idee einer Gleichstellung von Kunst mit gesellschaftlicher Praxis. Wenn Wohnung, Büro, Bar, Laptop, Hotelzimmer, Museums- oder Seminarräume Atelierfunktion übernehmen, wie könnte entsprechend eine künstlerisch-kritische Auseinandersetzung mit der Forderung nach Flexibilität und Mobilität aussehen? So kann ein Atelier auch ein Ort der Probe sein, an dem Vorläufiges, Unfertiges, auch Fehlerhaftes produziert wird. In diesem Sinne war die bildnerische Darstellung und die Auseinandersetzung mit dem Atelier immer auch Ausdruck und Ort des künstlerischen wie sozialen Selbstverständnisses. Das TPS wird diese und andere Fragen anhand relevanter
künstlerischer Werke und Texte vorstellen und diskutieren.

Heike Föll: Ausstellen (Theoretisch-praktische Lehrveranstaltung)

Blockseminar 5.12. - 8.12.13
Beginn: Do, 5.12.13; Zeiten siehe Aushang

Das Seminar fokussiert auf Formen des Mise-en-scène von Kunst. Es bietet die Gelegenheit, unterschiedliche aktuelle Ausstellungskonzepte in Berlin und mithin nicht nur einen gegenwartskünstlerischen Stand von Ausstellungen, sondern auch aktuelle Diskurse und Praktiken zu diskutieren und eigene Texte dazu zu verfassen. Deren architektonisch-konkrete, soziale, formgeschichtliche, mediale und politische Rahmenbedingungen
werden ebenfalls reflektiert. Auf diese Weise sollen schriftliche Beiträge erarbeitet werden, deren Reichweite sich in die eigene künstlerische Praxis erstreckt. Die Studierenden sind aufgefordert, eigene Texte zu verfassen, die anschließend in der Lehrveranstaltung vorgestellt und gemeinsam besprochen werden.

Eckhard Fürlus: Von Dada zum Pneuma. Grundriss einer unsichtbaren Kirche der Wissenschaften (Hauptseminar)

Donnerstag 10-12 Uhr
Grundwaldstraße 2 - 5, Raum 311

Das Seminar ist der zweite Teil einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Dadaismus und seinen geistesgeschichtlichen und soziokulturellen Implikationen. Anders als im ersten Teil stehen im Fokus unseres Interesses nicht so sehr die Vorläufer des Dadaismus, sondern die literarischen, philosophischen und theologischen Bücher und Texte derjenigen Autoren (Søren Kierkegaard, Friedrich Nietzsche, Arthur Schopenhauer, Max Stirner u. v. a.), die von den Dadaisten (Hans Arp, Johannes Theodor Baargeld, Max Ernst, Raoul Hausmann, Hannah Höch, Richard Hülsenbeck, Marcel Janco, Mynona, Kurt Schwitters, Tristan Tzara, etc.) rezipiert wurden und deren Lektüre die weitere Entwicklung maßgeblich beeinflusst hatte.

Voraussetzungen: regelmäßige Teilnahme & eigenständige Mitarbeit; fächerübergreifend 

Prof. Dr. Ingeborg Harms: Minimalismus Maximalismus (Seminar)

Donnerstags und Freitags 15 - 18 Uhr 
Straße des 17. Juni 118, Raum 208

Das Seminar nimmt den „Minimalismus“ in der zeitgenössischen Mode zum Anlass, den Phänomenen von Minimalismus und Maximalismus in Kunst und Kultur nachzugehen. Während der Minimalismus eine klar definierte Epoche der Kunstgeschichte ist, kam der Begriff des Maximalismus erst kürzlich in Umlauf, um exzessivere Konsum- und Stiltendenzen zu benennen. Es soll im Seminar darum gehen, die größeren historischen Kontexte herauszuarbeiten, in denen es zu radikalen Ausschlägen in die eine oder andere Richtung kommt. Wir werden uns mit Schlüsselwerken des Films, der Literatur und Bildenden Kunst beschäftigen und ihre kreativen Prinzipien diskutieren. Zu fragen ist dabei unter anderem, ob die beiden stilistischen Richtungen sich kontinuierlich abwechseln oder ob es jeweils konkrete gesellschaftliche Probleme sind, die sich in Mini- und Maximalismus artikulieren. Im Zentrum des Seminars stehen Theorie und ästhetischer Reiz mini- und maximalistischer Phänomene, nicht zuletzt ihre Erlösungsversprechen, die einerseits auf religiösen Asketismus, andererseits auf paradiesische Fülle verweisen.

Prof. Dr. Maren Hartmann: Mediensoziologie (Vorlesung)

Donnerstag, 12:00 - 14:00 Uhr
Mieredorffstraße 30, Raum 101
Beginn: 24.10.2013

Das Modul behandelt zentrale theoretische Ansätze und Konstrukte der Medien- bzw. Kommunikationssoziologie unter besonderer Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse und anwendungsrelevanter Aspekte. Dabei wird auch vertiefend auf die Konzeption der für den Studiengang zentralen qualitativen Interviewtechniken eingegangen. Im Einzelnen geht es dabei u. a. um folgende Inhalte:
Gesellschaftliche Medienwirkungen
Technologischer und sozialer Wandel (Milieus, Lebensstile, Werte)
Konstruktion von Wirklichkeit
Zusammenhänge zwischen Medien, Identität und Vergemeinschaftung
Die Rolle von Medien bei Fragen der Integration und die Mediensozialisation

Prof. Dr. Susanne Hauser: Land Art (Vorlesung)

Dienstags, 17 Uhr, 2 SWS, wöchentlich
Hardenbergstraße 33, Raum 310
Beginn: 22.10.13

Land Art verbindet Kunst und Landschaft. Die Vorlesung diskutiert die ästhetischen und sozialen Konzepte wie die Wirkungen der heterogenen künstlerischen Ansätze seit den 1960er Jahren. Sehr bekannte wie weniger prominente Projekte werden vorgestellt und auf ihre aktuelle Relevanz für Gestaltungsprozesse untersucht. Das zentrale Thema werden die Auffassungen von Natur, Landschaft, Kunst und Gesellschaft sein, die sich in den einzelnen Projekten artikulieren, ein weiterer Schwerpunkt ist die Vorstellung der Medien und Kommunikationsprozesse, in denen sich diese Kunst der Öffentlichkeit vermittelt.

Prof. Dr. Susanne Hauser: Raum und Landschaft in den USA (Seminar)

Das Seminar stellt - in lockerem Bezug zur Vorlesung über Land Art - Raumkonzepte und -imaginationen vor, die für die Auffassung wie für die Gestaltung von Städten und Landschaften der USA von zentraler Bedeutung sind. Neben der Lektüre klassischer Texte zum Thema werden Pläne und Filmdokumente vorgestellt und diskutiert.

Prof. Dr. Susanne Hauser / Kristina Leipold: Stadtentwicklung in China (Seminar mit Block- u. Vorlesungselementen)

Vorbesprechung Dienstag 1. Semesterwoche (15.10.), 17.00h
Hardenbergstraße 33, Raum 310 
Blockveranstaltung: Vorlesungen Mittwochs, 11.15h 
(23.10., 30.10,7.11.,14.11.)
Hardenbergstraße 33, Raum 336, 2 SWS
Beginn: 23.10.2013
Teilnehmerbeschränkung: 25

Die chinesische Regierung hat die Stadt offiziell zum Motor von Entwicklung und Wachstum erklärt und ihrem Land ein gewaltiges Urbanisierungsprogramm verordnet. In den nächsten zwei Jahrzehnten will sie mindestens eine Viertel Milliarde Landbewohner in Städte umsiedeln und plant dazu den Neubau von mehreren hundert Städten, die Expansion bestehender Städte zu Millionen- und Megastädten sowie die Schaffung von riesigen Ballungsgebieten. Diese beispiellose strukturelle Umwälzung stellt das Land vor eine Reihe nie da gewesener sozialer, ökologischer und ökonomischer Herausforderungen.

Im Rahmen des Seminars soll der gegenwärtige Urbanisierungsprozess Chinas anhand einer Auswahl aktueller Programme, Phänomene und Fallbeispiele nachvollzogen werden. Themen sind u.a. die Entwicklung von Mega- und Hyperstädten, der Bau von Trabanten- und Satellitenstädten, die Planung von Smart- und Eco-Cities und Experimente mit westlichen Vorbildern und Stadtbaukonzepten. Ein Schwerpunkt des Seminars ist  die Diskussion des Umgangs mit dem kulturellen Erbe und die Auseinandersetzung mit den kulturellen und sozialen Aspekten der aktuellen Entwicklung.

Prof. Dr. Susanne Holschbach: Neue Bilderordnungen. Visuelle Archive im Zeitalter des Internets (Seminar)

Donnerstag 10-12 Uhr, 
Lietzenburger Straße 45, Raum 303

Ausgangspunkt des Seminars sind Fragen, die durch das ungeheure Anwachsen des Reservoirs an privaten und öffentlichen Bilder und ihre Zugänglichkeit über das Internet aufgeworfen werden. Wie kommen diese Bildmengen zustande, wie werden sie geordnet, wie wird der Zugriff auf einzelne Bilder gesteuert, welcher Gebrauch wird von ihnen gemacht, in welchen Kontexten zirkulieren sie?
Wir werden diesen Fragen an Beispielen institutioneller und kommerzieller Bilddatenbanken nachgehen, uns mit kollektiven Bildersammlungen auf Fotosharing-Plattformen, mit Online-Magazinen und künstlerischen Webprojekten beschäftigen. Begleitend werden Texte gelesen, die diese neuen Formen der Bildersammlung, -distribution und -ordnung in einer medientheoretischen, kultur- und bildwissenschaftlichen Perspektive reflektieren.

Prof. Dr. Susanne Holschbach: Fotografie im zeitgenössischen Kontext (Seminar)

Mittwoch 16-18 Uhr
Lietzenburger Straße 45, Raum 303

Im Seminar werden exemplarisch künstlerische Positionen und populäre fotografische Praktiken erörtert, die für einen zeitspezifischen medialen und gesellschaftlichen Diskurs stehen. Wir werden gemeinsam oder auch arbeitsteilig aktuelle Ausstellungen besuchen, neue Fotomagazine und Onlineplattformen analysieren. Zudem ist das Seminar auch als Forum gedacht, eigene fotografische Projekte vorzustellen und in Hinblick auf theoretische Kontextualisierungen zu diskutieren.

Prof. Dr. Susanne Holschbach: Ist Camp noch zu retten? (Seminar)

Donnerstag 14-16 Uhr
Lietzenburger Straße 45, Raum 303

Vom Mainstream angeeignet, fetischisiert und kommerzialisiert: Camp, ursprünglich eine Art Geheimcode der schwulen Subkultur, ist zu einer Art ideologischem White Noise der populären Kultur geworden – so die Diagnose des kanadischen Filmemachers und Autors Bruce LaBruce, vorgetragen auf dem Festival Camp/AntiCamp im März 2012. Bevor wir im Seminar erörtern, was damit gemeint sein könnte, wie es dazu kommen konnte und vor allem ob und wie das ästhetische und politische Potential von Camp ‚gerettet’ und wieder zum Werkzeug der Subversion werden kann, wird es um die Frage gehen, was unter Camp – als einer besonderen Empfindungs- bzw. Erlebnisweise, Ästhetik und nicht zuletzt Haltung – überhaupt zu verstehen ist bzw. war. Dazu werden zunächst kanonische Texte wie Susan Sontags „Anmerkungen zu ‚Camp’“ (1964) (wieder)gelesen und kanonische Filme wie von Jack Smith (ebenfalls aus den 60er Jahren) gesichtet, um dann zu aktuellen Beispielen zu kommen.

Literatur: Bruce LaBruce: Notes on Camp/Anti-Camp, in: Nat.Brut. The Quarterly of New Art and Writing, April 2013 (http://natbrut.com/notes-on-camp-labruce/)

Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking: Die Kunst als Thema der Kunst (Hauptseminar)

Schon von jeher haben sich Künstlerinnen und Künstler in ihrer Arbeit auch mit den Bedingungen dieser Arbeit auseinandergesetzt. So beschäftigten sie sich mit Themen wie dem Ursprung der Malerei, dem Problem der Lebendigkeit der Skulptur, den jeweils verschiedenen Rollen des Künstlers, der Präsentation, Reproduktion und Rezeption ihrer Werke und schließlich auch mit allerlei erbaulichen Anekdoten aus dem Leben ihrer berühmten Vorgänger. Das Seminar beschäftigt sich mit der Frage, wie diese und ähnliche Themen im Kunstwerk selbst veranschaulicht werden können. Dabei beschränken wir uns auf den Zeitraum von etwa 1300 bis 1900, denn die weitere Entwicklung seit 1900 soll in einem zweiten Teil dieses Seminars im Sommer 2014 behandelt werden. Wer ein Referat übernehmen möchte, sollte sich in die Liste eintragen, die ab Mitte Juli auf dem Gang in der Nähe der Seminarräume 150 und 151 aushängt, und möglichst schon in der vorlesungsfreien Zeit mit der Recherche beginnen. Im einzelnen sind folgende Sitzungen geplant:

14. Okt. Einführung
21. Okt. Die Erfindung der Zeichenkunst
(Vasari, von Sandrart, Allen, Schinkel, Daege, Rejlander)
28. Okt. Lukas malt die Madonna
(van der Weyden, Gossaert, van Heemskerck, Mignard, Guercino)
4. Nov. Pygmalion und seine Skulptur (Bronzino, Falconet, Lagrenée, Gerome, Rodin)
11. Nov. Allegorien der Malerei
(Rottenhammer, Gentileschi, Dufresnoy, de Lairesse, Batoni, Boucher) 
18. Nov. Künstlerische Ausbildung 
(Vico, Galle, Ryckaert, Steen, Heiss, Bendz)
25. Nov.  Diego Velázquez: Las Meninas
             (dazu Rembrandt, Goya, Whistler)
  2. Dez.  Johannes Vermeer: De Schilderconst
(dazu Gumpp, Ostade, Molenaer) 
  9. Dez. Ateliers des 19. Jahrhunderts
(Friedrich, Kersting, Delacroix, Courbet, Menzel, Nørregaard)
16. Dez. Gemalte Gemälde
     (Giotto, Carracci, Rembrandt, Metsu, Bailly, Gijsbrechts, Manet)
 6. Jan. Gemalte Galerien
(Francken II, van Haecht, Watteau, Pannini, Zoffany, Morse)
13. Jan. Die Betrachtung der Werke
(Bruegel, Watteau, Chodowiecki, Wright of Derby, Gervex, von Max)
20. Jan. Die Reproduktion der Werke
(Raimondi, Goltzius, der Torso bei Rubens, Turner etc., Laokoon)
27. Jan.    Die Vorbildhaftigkeit der Werke
(van der Goes - Ghirlandaio, Lorrain - Turner, Tizian, Goya - Manet)
  3. Feb. Anekdoten und Legenden aus der Geschichte der Kunst
(Apelles: van Winghe, Tiepolo, David, Raffael: Ingres, Riepenhausen)
10. Feb. Abschlussdiskussion

Für Fortgeschrittene. Für Gast- und Nebenhörerinnen und Gast- und Nebenhörer geeignet.

Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking / Prof. Dr. Susanne Fontaine: Friedrich Nietzsche. Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik (Hauptseminar)

1872 veröffentlichte Friedrich Nietzsche, 27 Jahre alt und schon seit über zwei Jahren Professor der klassischen Philologie an der Universität Basel, sein erstes Buch, das so spekulativ erschien, dass seine – von hohen Erwartungen geprägte – wissenschaftliche Reputation danach ein für alle Mal ruiniert war. Das Buch trug den Titel Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Gewidmet war es Richard Wagner, dessen Werk damals eine zentrale Inspirationsquelle für Nietzsches Denken war. Obwohl sich Nietzsche später von Wagner abwandte und obwohl er der „neuen Ausgabe“ seines Buches von 1886 den „Versuch einer Selbstkritik“ voranstellte, entfaltete seine Abhandlung eine kaum zu überschätzende Wirkung, nicht nur in der Theorie der Musik, sondern auch derjenigen der bildenden Kunst und der Kunsttheorie überhaupt. In unserem Seminar werden wir den Text sehr genau – zum Teil Satz für Satz – besprechen. Dabei sollten sich alle auf dieselbe Textgrundlage beziehen. Deshalb ist es erforderlich, dass alle den Text aus Reclams Universal-Bibliothek mit der Nummer 7131 anschaffen, der nur 4,80 Euro kostet. 

Da in diesem Text eine Seitenkonkordanz zur (einzig maßgeblichen und zitierfähigen) Kritischen Gesamtausgabe der Werke Nietzsches von Colli und Montinari eingearbeitet ist, sind Quellenangaben aus der Sekundärliteratur leicht aufzufinden. Obgleich dieses Seminar vornehmlich dem gemeinsamen Lesen und Nachdenken gewidmet ist und daher auch keine Referate gehalten werden, wird es dennoch möglich sein, verschiedene Arten von Leistungsnachweisen zu erwerben.

Für Fortgeschrittene. Auch für Gast- und Nebenhörerinnen und Gast- und Nebenhörer geeignet.

Prof. Dr. Tanja Michalsky: Neapel sehen und sterben. Die Stadt als Abbild ihrer Gesellschaft (Vorlesung)

Donnerstag, 14:00 - 16:00 Uhr
Hardenbergstraße 33, Raum 110
Beginn: 24.10.2013

“Neapel sehen und sterben” steht sprichwörtlich für das besondere Erlebnis, eine seit der Frühen Neuzeit als ebenso schön wie verkommen geltende Stadt zu erleben und ob der Überwältigung dann nur noch sterben zu können. Ein weiterer stehender Ausdruck betitelt Neapel als das „Paradies bewohnt von Teufeln“. Die Vorlesung widmet sich dem Mythos und der Geschichte der Stadt, indem sie die urbanistische Entwicklung und die ästhetische Markierung durch verschiedene Königshäuser untersucht, die Neapel zu ihrer Residenzstadt gemacht haben.
Ziel ist es, die Stadt als Abbild dynastischer Repräsentation und gesellschaftlicher Entwicklung zu erfassen, wobei Urbanistik, Architektur und künstlerische Ausstattung sakraler wie profaner Bauten in ihrem Zusammenspiel in den Blick genommen werden.

Prof. Dr. Stephan Porombka / Prof. Dr. Jürgen Schulz: Gamification – Die Ausweitung der Spielzone in der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (Oberseminar)

Dienstag, 10:00 - 14:00 Uhr
Mierendorffstraße 30, Raum 215

Spiel n. (< 9. Jh.) [...] Die Ausgangsbedeutung scheint ‚Tanz, tanzen’ zu sein – alles weitere ist unklar.
Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache.  

Die Entwicklung von Spielen, die sich mit konkreten Aktivitäten im Real Life verbinden, hat Hochkonjunktur. Was bis vor wenigen Jahren noch als spezielles Tool zur Kundenbindung verstanden wurde, wird mittlerweile zum paradigmatischen Prinzip für die Wahrnehmung, Einschätzung und Optimierung der Politik, der Wirtschaft, der Kultur und nicht zuletzt der eigenen Lebensführung erklärt.   Wer "Gamification" sagt, meint deshalb nicht nur ein neues Spieledesign. Gemeint ist auch nicht mehr allein, dass immer neue Spiele erfunden werden, um uns zu unterhalten und dabei auf mögliche Ernstfälle vorzubereiten. "Gamification" bedeutet vielmehr, dass unsere Beziehung zu dem, was früher "der Ernst" oder eben das "wirkliche Leben" genannt wurde, auf geradezu dramatische Weise verändert wird.  
Im Forschungsmodul wollen wir diese Veränderung rekonstruieren und zugleich produktiv zur Entwicklung neuer Konzepte der Gamification nutzen. Dafür fragen wir erstens nach den medialen, kulturellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für die "Spielifizierung" der Welt.  Wir fragen zweitens, was eigentlich passiert, wenn wir alles um uns herum und nicht zuletzt uns selbst als etwas verstehen, das in ein Netzwerk von Spielen eingewoben ist.   Wir versuchen drittens, Phänomene der Gegenwartskultur aus der Perspektive des Spiels zu betrachten und zu analysieren. Und wir treiben viertens die Gamification probeweise voran, um zu verstehen, welche Perspektiven sich dabei für die Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und für unser eigenes Leben ergeben.

Prof. Dr. Stefan Römer: Objekte im Raum und Raumobjekte

Mittwoch, 13:00–16:00 Uhr
Straße des 17. Juni 118, Raum 207
Vorbesprechung Do. 17.10.2013, 11:00–11:30

Man neigt im Stadt- genauso wie im Wohnraum dazu, Gebrauchs- und Einrichtungsgegenstände als dreidimensional und selbstverständlich auch räumlich funktional wahrzunehmen. – So würde man niemals einen Stuhl an der Decke anbringen.
Doch hinterfragt man einmal, was eigentlich jenseits der Funktion von Objekten ihr räumlicher Stellenwert ist, gelangt man auch zu der Frage, was denn überhaupt ein Objekt selbst ist. Man stellt schnell fest, dass in der Architektur ein anderes Raumverständnis herrscht als in der Stadtplanung, und in der Philosophie ein anderes als in der Poesie. In diesen Vergleich sollten ebenfalls interkulturelle Differenzen einbezogen werden, will man nicht einem Eurozentrismus erliegen.

In diesem Seminar werden unterschiedliche Raumtheorien und Raumpraktiken daraufhin untersucht, wie sie Objekte im Raum darstellen. Darüber hinaus wird gefragt, auf welchen erkenntnistheoretischen Modellen diese Raumtheorien basieren. Das Seminarziel besteht darin, die Abhängigkeit räumlicher Ordnungen von ihren Objektvorstellungen, und umgekehrt, verstehen zu lernen.

Prof. Dr. Stefan Römer: Form, Formen, Formalismus (Grundlagen der Designtheorie)

Donnerstag, 10:15–13:00 Uhr
Straße des 17. Juni 118, Raum 207
Vorbesprechung: Do. 17.10.2013, 10:15–10:45

Eine herkömmliche Auffassung von Design schreibt einem gestalteten Gegenstand sowohl funktionale als auch ästhetische Qualitäten zu. Mit dem Slogan „Gibt Performance eine Form“ markiert eine deutsche Marke den aktuellen Paradigmenwechsel im Design. Der Akzent wird in diesem Fall mit dem Begriff „Performance“ vor allem auf die Inszenierung der Benutzung und ihre Leistung gesetzt.
Seit den historischen Avantgarden haben Designtheoretiker_innen versucht, eine bestimmte Formgebung eines Objektes mit einem utopischen Gehalt zu verbinden. Heute dagegen geben Designs oft vor allem Lifestyle-Versprechen. Die jeweils entwickelte Formgebung erhält in beiden Fällen eine kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung, die erst ihren Wert ausmacht. Doch wie lässt sich eine Form denken, entwerfen, definieren und auch gestalten? Welches Formen geht einer designten Form voraus? Oder welche Formen werden verworfen, bevor eine „gute“ Form gefunden wird? In diesem Seminar wird nach den Theorien des Gestaltungsprozesses gefragt, die zu einer Form führen. Auch werden wir uns mit negativen Bewertungen beschäftigen, die eine Form zu einem Formalismus machen.

Prof. Dr. Stefan Römer: Künstlerisch-wissenschaftliches Kolloquium. Schreibtechniken

zweiwöchig nach Vereinbarung
Straße des 17. Juni 118, Raum 207
Vorbesprechung: Do. 17.10.2013, 11:45

Im Zeitalter digitaler Kommunikation sind gerade auch in der Gestaltung die Fähigkeiten des sprachlichen Erfassens und des Schreibens mehr denn je gefragt. Nie zuvor war es so wichtig, zum eigenen Entwurf auch eine Form der sprachlichen Vermittlung und folglich des Schreibens zu beherrschen. Dazu wird eine Verfeinerung der Wahrnehmungsfähigkeit durch verbale Artikulation geschult.
Das Ziel dieses künstlerisch-wissenschaftlichen Kolloquiums zur Vorbereitung auf das Diplom und zur Projektvertiefung ist die Verbesserung der eigenen Schreibfähigkeiten, um eine fundierte Argumentation zu entwickeln. Aus den Fragestellungen und individuellen Interessen der Teilnehmer_innen wird eine gezielte Förderung mit folgenden Schwerpunkten angestrebt:

• Kreatives Schreiben: eigene Interessen und Fähigkeiten aufspüren und formulieren
• Recherche: Themenfindung, Literatur- und Materialsuche
• Wissenschaftliches Schreiben

Prof. Dr. Gabriele Schultheiß: Andere Räume oder Schöne Orte? (II) Die Villengärten Roms (Seminar)

Montag 13.30 bis 15.00
Hardenbergstrasse 33, Raum 310
Beginn: 21.10.2013

Gärten sind Formen der materiellen Verräumlichung gesellschaftlicher Machtbeziehungen wie die Hervorbringungen von Architektur und Städtebau. Das ist weitgehend Konsens in den wissenschaftlichen Disziplinen, die sich in der Tradition Henri Lefebvres und Michel Foucaults mit dem Thema der Raumbildung im weitesten Sinne beschäftigen.
Bei den Gärten der Gartengeschichte handelt es sich hauptsächlich um Räume vergangener Epochen, in denen je spezifische gesellschaftliche Machtverhältnisse unter Form der Kunst materielle Gestalt angenommen haben. In diesem Sinne sind die Gärten der Gartengeschichte Andere Räume oder Heterotopien. Ihre in Abgrenzung zu Nutzgärten allgemein übliche Bezeichnung als repräsentative Gärten verweist bereits auf den Aspekt ästhetischer Repräsentation, der ihnen unübersehbar eignet, der allerdings auch ein Signifikat einschließt, bei  dem es sich nicht, wie der common sense gerne annimmt, um eine wie auch immer modifizierte Paradiesvorstellung handelt, sondern um politische und sozio-kulturelle Ansprüche ihrer Bauherrn, die in ihrer Komplexität und Widersprüchlichkeit nur künstlerisch in einer sinnlich wahrnehmbaren Gestalt vermittelt werden können.
Die historische Rekonstruktion der Bedeutung repräsentativer Gärten fokussiert daher zum einen auf die Position des Bauherrn im Macht- und Sozialgefüge seiner Zeit, auf seine damit zusammenhängenden politischen, sozialen, kulturellen Ambitionen und auf die Strategien der Legitimation dieser seiner Ansprüche im Kontext konkurrierender Ansprüche. Zum anderen reflektiert sie die Semantik der ästhetischen Mittel, Grundriss, raumbildende Elemente, Ausstattung und ikonographisches Programm, die in ihrem räumlich-kompositionellen Zusammenhang, d.h. in ihrer materiellen Gestalt als dieser besondere Garten, die Deutung der außerästhetischen Ansprüche hervorbringen und repräsentieren. 

Eine Exkursion ist für den Mai 2014 geplant.

Jan Sieber: Zwischen Kunst und Industrie. Die Gestaltung der Moderne (Seminar)

Dienstag 9.15–11.45 Uhr 
Straße des 17. Juni 118, Raum 207
Beginn: 15.10.2013

Die moderne Gestaltung war gespalten zwischen ihrer künstlerischen und ihrer industriellen Dimension. Im Versuch der Rückkehr zum Handwerk wider die Industrie wendete sie sich wieder mehr der Kunst zu. Als Ingenieursleistung war sie ganz der Industrie zugehörig. Dazwischen bildete sich das moderne Design heraus, das Kunst und Industrie miteinander zu vereinen versuchte. Für das moderne Design galten daher anders als für die klassische Autonomie-Ästhetik und die l’art pour l’art „nützlich“ oder „technisch“ und „schön“ nicht mehr als unvereinbare Gegensätze. Die erste Weltausstellung in London im Jahre 1851 und die dadurch ausgelöste Debatte über das Verhältnis von Kunst und Industrie markieren diesbezüglich eine Epochenschwelle und einen Bruch im ästhetischen Bewusstsein.
Vor diesem historischen Hintergrund behandelt das Seminar zentrale Positionen aus der Geschichte der modernen Gestaltung: Erstens Bestrebungen der Industrialisierung des Kunsthandwerks in den Weltausstellungen, dem Historismus und der Gründerzeit; zweitens Reaktionen auf diese Entwicklung in der Rückkehr zum Handwerk, vertreten durch John Ruskin, William Morris und der Arts and Crafts Bewegung; und drittens Versuche einer angemessenen Verbindung von Kunst, Handwerk und Industrie im Jugendstil, Werkbund und Bauhaus.

Prof. Dr. Judith Siegmund: Formen des Wissens – Formen des Handelns (Seminar)

Freitag, 13-15 Uhr (2 SWS)
Lietzenburger Str. 45, Raum 303
Beginn: 18. Oktober 2013

Ist es möglich, orientiertes Handeln in der Welt nicht allein als Ausdruck eines Wollens, sondern auch als eine Art von praktischem Handlungswissen zu verstehen?
Der Begriff des Wissens in Bezug auf die Kunst ist in aller Munde. Man spricht von einer Wissensgenerierung durch die Kunst, vom künstlerischen Wissen, vom „Wissen der Künste“ (z.B. im gleichnamigen Graduiertenkolleg der UdK). Nicht nur die Beschreibung der Kunst wird sehr spezifisch, betrachtet man sie durch den Fokus der Wissensproduktion, es kann ebensogut auch um die Infragestellung eines allgemeinen (wissenschaftlich fundierten) Begriff des Wissens gehen, dem sich ein praktisches, lebensweltliches Wissen gegenüberstellen lässt. Aber lassen sich Gestaltung – Kunst und Design – ebenso als Handlungen beschreiben? Und wie hängen das Wissen der Kunst, lebensweltliches Wissen und wissenschaftliches Wissen zusammen bzw. nicht zusammen?
Das Seminar richtet sich an Studierende, die Freude an Begriffsarbeit haben. Die Bereitschaft zur vorbereitenden Textlektüre sollte mitgebracht werden. Wir lesen u.a. Text von Michael Polanyi, John Dewey, Hans Joas, Martin Heidegger, Lutz Wingert, Elke Bippus und Tom Holert.

Prof. Dr. Judith Siegmund: Partizipation in Kunst und Design, Theater und Architektur (Seminar)

Donnerstag, 12-14 Uhr (2 SWS)Lietzenburger Str. 45, Raum 303Beginn: 17. Oktober 2013Der Begriff der Partizipation findet heute eine vielfältige Beachtung und Verwendung. In Prozessen politischer Willensbildung ist damit die Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern gemeint. Auch in der Stadtplanung und Architektur handelt es sich einerseits um einen wichtigen und andererseits um einen umstrittenen Begriff; dort steht er für eine Beteiligung von Bürgern an Prozessen der Stadtplanung und des Bauens. Wir wollen uns im Seminar zunächst mit der Geschichte der Partizipation befassen und mit den hohen Erwartungen, die im Zuge der Etablierung partizipativer Praktiken in der Demokratie an sie gestellt werden. Nach einer Reflexion über den allgemeinen Begriff wenden wir uns konkreten partizipativen Projekten, aber auch deren Theoretisierungen zu – speziell in der Bildenden Kunst, im Design sowie im Theater. Hierbei geht es über die Begriffsarbeit hinaus um die Vorstellung und Bewertung konkreter künstlerischer Arbeiten.

Besonders in der letzten Zeit gibt es Kommentare, die relativieren, was sich in partizipativen Projekten erreichen lässt. Ziel ist es, am Ende des Seminars verschiedene Facetten der Partizipation kennengelernt zu haben und sich der unterschiedlichen Aspekte von Praxis und Theorie der Partizipation bewusst zu sein. 

Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre, sowie zur Übernahme der Vorstellung eines konkreten partizipativen Projekts im Seminar. Für Teilnehmende des Studiums Generale ist es nicht nötig eine Hausarbeit zu schreiben. Für die TeilnehmerInnen der Studiengänge aus der Fakultät Gestaltung ist das Schreiben einer Hausarbeit zum Krediterwerb erforderlich. Informationen zum Schein- und Krediterwerb werden in der ersten Sitzung am 17. Oktober gegeben.

Prof. Dr. Corinna Tomberger: Kreatives wissenschaftliches Arbeiten. Einführung für VK-Studierende

Freitag, 10.00-12.00h
Lietzenburger Str. 45, Raum 303
Beginn 18.10.13

Warum wissenschaftliches Arbeiten für die Visuelle Kommunikation? Gestalterische Aufgaben verlangen nicht allein künstlerisch-gestalterische Kompetenz. Sie erfordern auch, die eigenen Ideen sprachlich zu vermitteln, theoretisch zu begründen und in gesellschaftliche und künstlerische Zusammenhänge einzuordnen. Entsprechende Kompetenzen sind für den Bachelor-Abschluss mit einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit nachzuweisen.
Das Seminar führt mittels praktischer Lese-, Schreib- und Rechercheübungen in das wissenschaftliche Arbeiten ein. Ausgehend von eigenen Interessen üben die Teilnehmenden, ein Thema einzugrenzen, eine Fragestellung zu entwickeln und eine schriftliche Arbeit zu konzipieren. Wissenschaftliches Arbeiten soll als kreativer Prozess erfahrbar werden, den erlernbare Techniken gezielt fördern können. Es besteht die Möglichkeit, als vertiefende Zusatzleistung in der vorlesungsfreien Zeit ein Exposé zu verfassen.

Prof. Dr. Corinna Tomberger: Bilder der ‚Anderen‘. Repräsentation, Differenz und Macht

Donnerstag, 16.00-18.00h, 
Lietzenburger Str. 45, Raum 303
Beginn: 17.10.13

Das Seminar nimmt Sichtbarkeitsverhältnisse als Machtverhältnisse in den Blick, indem es historisch gewordene Strategien des visuellen Othering, der Herstellung von Andersartigkeit, erkundet. Wir untersuchen, wie in der visuellen Kultur hierarchisierte Differenz entlang der Kategorien Ethnizität, Behinderung und Sexualität erzeugt wurde und wird. Zugleich fragen wir nach den Bedingungen und Möglichkeiten, ausgegrenzte Subjektpositionen auf anerkennende Art und Weise sichtbar zu machen. Dafür widmen wir uns Beispielen der historischen Bildkultur ebenso wie künstlerischen Arbeiten und politischen Kampagnen der Gegenwart.

Prof. Dr. Sylvia Wächter: Sprache und Kommunikation in interkulturellen Kontexten (Vorlesung, Seminar und Übung)

Dienstag, 12:00 - 14:00
Mierendorffstr. 30, Raum 101
 
Im Modul 13 „Sprache und Kommunikation in interkulturellen Kontexten“ werden sprachwissenschaftliche Theorien, Texttheorien und die Gestaltung von Texten und deren Gebrauch in verschiedenen interkulturellen Kontexten erarbeitet. Außerdem werden folgende Methoden bei der Analyse von Texten vertieft und angewandt: linguistische Textanalyse, Analyse funktionaler, grammatisch-struktureller und kontextueller Merkmale; pragmatische Analyse (z.B. Implikaturen, Präsuppositionen, auch und vor allem vor dem Hintergrund kultureller Prägung). In den Seminarangeboten des Moduls werden theoretische Ausführungen an zahlreichen Beispielen aus der Kommunikationspraxis im jeweiligen Themenkomplex erörtert. Die Studierenden sollen durch das Bewusstsein für verschiedene Bedingungsfaktoren sprachlicher Gestaltung und für interkulturelle Aspekte Schlüsselkompetenzen für die Gestaltung und Praxis sprachlicher Kommunikation erlangen.
Einzelne Inhalte:
• Texttheorie, Textualitätskriterien
• Grundlagen der Pragmatik
• ausgewählte Fragestellungen der Angewandten Linguistik und Pragmatik
• Vergleichende Kulturforschung
• interkulturelle (Wirtschafts)Kommunikation (u.a. Sprache und Kommunikation im Kontext von Wirtschaft, Recht, Bildung, u.a.)
• interkulturelle Aspekte der Gestaltung von Texten
• kulturelle Prägung von Kommunikation
 
zur Vorlesung gehört die Übung PR – Schreibwerkstatt

Prof. Dr. Siegfried Zielinski: Zur Genealogie des MedienDenkens – aus der Perspektive der Künste (Vorlesung)

Mittwoch, 17-19 Uhr
Grunewaldstraße 2-5, Aula Medienhaus, Raum 110
Beginn: 16.10.2013

Nachdem wir uns in den letzten Semestern stark auf Wissenschaftler und Philosophen konzentriert haben, liegt der Fokus im WS auf dem MedienDenken von Künstlern. Gleichwohl benötigen wir zu Beginn eine theoretische Einführung in mindestens zwei Teilen:
Generelle Einführungen zur Genealogie des MedienDenkens
      1) Riesen, auf deren Schultern wir stehen: Brecht, Benjamin, Turing, Simondon, Bense, Caillois, McLuhan, Anders, Knilli
      2) Kamper, Virilio, Baudrillard, Kittler, Flusser,

Die Perspektive der Künste wird exemplarisch und thematisch in folgenden Schwerpunkten diskutiert :
 
Die andere Geschichte: Logik der Sensationen und Mannigfaltigkeiten
     Jean Luc Godards „Histoire(s) du cinéma“

Fluxus, Maschinenkunst, Happening: De-Collage
     Wolf Vostell, Eduardo Paolozzi, Nam June Paik

Die Flüssigkeit des Elektronischen, Tele-matische Beziehungen, elektrische Kontakte
     Karl-Heinz Stockhausen, John Cage (ev. andere)

Autonomie, die Frau hinter der Kamera
     VALIE EXPORT, Friderike Petzold, Ulrike Rosenbach

Netzwerke und Kollaborationen
     Knowbotic Research

Nach den Medien: ins Souterrain der Phantasie
     Herwig Weiser & Marcello Mercado

Giganten neuer Bild- und Ton-Logiken, Ökonomie der Zeit
      Vertov, Kulechow, Gastev (Smirnov)

Prof. Dr. Siegfried Zielinski, mit Baruch Gottlieb (Kanada): „Bodenlos“ – Flusser & die Künste (Oberseminar)

Dienstag, 16-19 Uhr
Medienhaus, Grunewaldstraße 2-5
Vilém Flusser Archiv, Raum 208
Beginn: 15.10.2013

In enger Wechselwirkung von Theorie & Praxis wird in dem Forschungsseminar das kommunikations- und medienphilosophische Potenzial des Prager Kulturphilosophen Vilém Flussers so erarbeitet werden, dass es für eine internationale Ausstellung und einen begleitenden Katalog nutzbar gemacht werden kann: Medientheorie, nomadisches Denken, Philosophie in der Diaspora. Die Beziehung Flussers zu den Künsten und Künstlern steht dabei im Fokus. Konkreter Kontext dieses Forschungsseminars ist eine Ausstellung, die zusammen mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe, sowie CESC und der Katholischen Universität in Sao Paulo und  der Kunstakademie in Budapest gezeigt werden wird.
Neben der aktiven Teilnahme an einem fortgeschrittenen Theoriediskurs, in dessen Mittelpunkt die neue, computerbasierte Einbildungskraft und weitere zentrale zeitgenössische medientheoretische Paradigmen stehen, ergeben sich für die Studierenden verschiedene Möglichkeiten, sich in dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt zu beteiligen, z. B. durch:
- kartographische Darstellungen der nomadischen Biographie und des philosophischen Denkens Vilém Flussers;
- Simulation des ersten Hypertextes eines europäischen Philosophen für den Dauerbetrieb einer internationalen Ausstellung;
- Entwicklung von Konzepten und praktischen Lösungen für die Integration der charismatischen Präsenz Flussers in die Ausstellung; Entwicklung von Konzepten für die Präsentation von Interviews, Primärtexten und Manuskripten in verschiedenen Sprachen;
- Entwicklung einer Symposiums-Idee „Flusser & die Kuenste“;
- Herstellen und Redigieren von Texten für die FLUSSERIANA, den operationalen Index, der als Katalogbuch für die Ausstellung erstellt wird.

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