Iconoscape (II) – Umraumkonzepte in der Ära dynamischer und digitaler Bilder

Quelle: UdK Berlin

Universität der Künste Berlin, 4. und 5. Mai 2018 in Raum 310, Hardenbergstr. 33

Im Anschluss an die historisch fundierende Iconoscape-Auftakt-Tagung 2016 (mit primär bild- bzw. abbildungsgeschichtlichen Gastbeiträgen von Andreas Dix, Erna Fiorentini und Christian Lotz) bieten auch für Iconoscape II Landschaftskonzeptionen, trotz kritischer Revisionen seit Jahrzehnten, den Hintergrund für einen Forschungsneuansatz. Denn wir gehen bewusst von dem Befund aus, dass noch in der Gegenwart Landschaften als spezifische räumliche Entitäten begriffen werden. Ganze Lebensumwelten, außer- wie innerhalb der Zentren menschlichen Siedelns und Wirtschaftens, können im Modus der Landschaftlichkeit nicht nur als ikonische Ensembles wahrgenommen, sondern zunehmend auch genutzt werden. Der Begriff Iconoscape versucht, diesen Zugang zu Umraum in einem doppelten Sinn begrifflich zu bestimmen:
1. dahingehend, dass eine Vielfalt fortgeschrittener Medien und deren Distribution ästhetisch wie technologisch einen zeichenhaft überschriebenen Bildraum haben entstehen lassen und fortwährend weiter konfigurieren.
2. dass diese Bildlichkeit des Raums komplex, zum Teil auch paradox mit physischem Raum und seiner Einrichtung zusammenwirkt. Das Präfix Icon nimmt dabei sowohl die digitale Wende in den Blick (Icons etwa als bildartiger Bestandteil digitaler Layer in der virtuellen Simulation bzw. Überschreibung von Raum) als auch traditionsreichere Konzepte der bildlich-künstlerischen Codier- und Erschließbarkeit von Umräumen, einschließlich der symbolischen Aufladung als bzw. von Landschaften. Die Tagung Iconoscape II zielt auf die Diskussion dieses Ansatzes, ausgehend von Vorträgen ausgewiesener Landschaftsforschender verschiedener Disziplinen.

Ablauf:

4.5.2018/PANEL I (Moderation: Tashy Endres und Lutz Hengst) –
Vom Landschaftsleitbild zur Bildung von Iconoscapes?

14 Uhr 00: Begrüßung, mit Grußwort durch den Vizepräsidenten der UdK, Prof. Dr. Norbert Palz
14 Uhr 10: Prof. Dr. Susanne Hauser (UdK Berlin): Landschaftsforschung im Fachgebiet Kunst- und Kulturgeschichte
14 Uhr 20: Dr. Lutz Hengst (UdK Berlin): Einführung zu Iconoscape II
14 Uhr 30: Prof. Dr. Stefanie Bürkle (TU Berlin): building sites as urban icons, artistic practice.
15 Uhr 15: Prof. Dr. Tristan Thielmann (Universität Siegen): Der erfahrbare Raum: Zur Praxistheorie navigierbarer Bildräume um 1900.

16 Uhr 00: Kaffeepause

16 Uhr 45: Marlène de Saussure (DHI, Paris): Stadtbilder und urbane Repräsentationen in Marseille. Von der Kolonialmetropole zur Kulturmetropole, 1906 und 2013.
17 Uhr 30: Zur Arbeit der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft

18 Uhr 00: kurze Pause

18 Uhr 15: Abendvortrag: Prof. Dr. Olaf Kühne (Universität Tübingen): Grenzgänge gegenwärtiger Landschaftsforschung

5.5./PANEL II (Moderation: Sebastian Feldhusen und Lutz Hengst) –
Landschaftserbe, Raumplanung und Immersion

10 Uhr 00: Beginn zweiter Tagungstag
10 Uhr 15: Prof. Dr. Winfried Schenk (Universität Bonn): Zur Konstruktion von (Historischen) Kulturlandschaften im Kontext von raumbezogenen Planungen.
11 Uhr 00: Prof. Dr.-Ing. Diedrich Bruns (Universität Kassel): Bilder von Landschaft(en) kultivieren?

11 Uhr 45: kurze Pause

12 Uhr 00: Prof. Dr. Norbert Fischer (Universitäten Hamburg u. Wien): Zur Gestaltung des öffentlichen Raums durch dynamisch kontextualisierte Artefakte der Erinnerung.

12 Uhr 45: Mittagspause

PANEL III (Moderation: Ursula Ströbele und Lutz Hengst) –
Dynamische Raum- und Landschaftserfahrung und ihre künstlerische Gestaltung in der digitalen Ära

13 Uhr 45: Dr. Miriam Volmert (Universität Zürich): Zwischen Konnektivität und Kollektivität. Memoriale Raumformung und Landschaftserfahrung des ,Stolpersteine‘-Mahnmals.
14 Uhr 30: Prof. Dr. Sabine Bartelsheim (HBK Essen): Virtualisierung im Stadtraum: Bild-Klanglandschaften in der zeitgenössischen Kunst.

15 Uhr 15: Kaffeepause

15 Uhr 30: Dr. Annemarie Bucher (Zürcher Hochschule der Künste): Garten- und Landschaftskonzepte zwischen Kunst und gesamtgesellschaftlicher Raumproduktion.
16 Uhr 15: Abschlussvortrag: Prof. Dr. Annette Jael Lehmann (FU Berlin): Gehen und Sehen/Modi mobiler Bildprojektion und (Um-)Raumerfahrung.


Sabine Bartelsheim ist Leiterin des Instituts für Kunstwissenschaft an der HBK Essen.

Annemarie Bucher ist Dozentin im Departement Kunst & Medien an der Zürcher Hochschule der Künste.

Stefanie Bürkle ist Künstlerin und Professorin für Bildende Kunst an der TU Berlin.

Diedrich Bruns ist Professor für Landschaftsplanung an der Universität Kassel.

Norbert Fischer ist Professor für Volkskunde/Europäische Ethnologie an den Universitäten Hamburg und Wien.

Susanne Hauser ist Professorin im Studiengang Architektur, Fachgebiet Kunst- und Kulturgeschichte, an der UdK Berlin.

Lutz Hengst ist Postdoktorand und Mitarbeiter im Fachgebiet Kunst- und Kulturgeschichte der UdK Berlin.

Olaf Kühne ist Professor für Stadt- und Regionalentwicklung an der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Annette Jael Lehmann ist Professorin für Visual Culture und Theater an der Freien Universität Berlin.

Marlène de Saussure ist Doktorandin am DHI Paris.

Winfried Schenk ist Professor für Historische Geographie an der Universität Bonn.

Tristan Thielmann ist Professor für Science and Technology Studies an der Universität Siegen.

Miriam Volmert ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Geschichte der bildenden Kunst an der Universität Zürich.

Co-Moderation: Tashy Endres (UdK Berlin/Kunst- und Kulturgeschichte), Sebastian Feldhusen (TU Berlin/Landschaftsarchitektur) und Dr. Ursula Ströbele (UdK Berlin/Kunstwissenschaft).

Organisation und Konzept: Lutz Hengst, in Kooperation mit Susanne Hauser, Direktorin des Instituts für Geschichte und Theorie der Gestaltung – gefördert durch die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft und den Präsidenten der Universität der Künste, Berlin.