American Flag, Reading and Writing the City - Die Stadt Lesen und Schreiben

Quelle: Filminstitut

Neue Dokumentationen

Simon Krahl zeigt in seinen Filme eine gezeichnete Welt. Die Stadt ist ein beschriebenes Blatt. Baulücken sind ebenso zu lesen wie Graffitis oder die Spuren des Skatens auf Mauervorsprüngen und Geländern. Es sind Spuren menschlicher Aktivitäten - vom Spiel bis zur politischen Katastrophe, die er in Städten und Wohnlandschaften zu lesen versteht und in kompositorisch eigenwillig genauen Kameraeinstellungen aufzeichnet.

In "American Flag" reist er durch die USA und filmt die in der Wüste, in Einkaufszentren und Vorstädten, an Autos, Grundschulen, Güterzugwaggons, Bürohochhäusern, Hotels und in Straßenschluchten, am Hoover Damm und in Las Vegas, im Himmel und auf einer LCD-Plakatwand ostentativ aufgezogene oder herausgehängte Nationalflagge. Manchmal sieht man sie auch nur als Schatten. Im Ton gibt es dazu eine Blog-Diskussion über demonstratives Flaggenverbrennen und eine auch im Internet vorgefundene Hammond-Orgel-Version von "The Star-Spangled Banner". Was sich einstellt, ist der Eindruck einer seltsam passiv-aggressiven nationalen Befindlichkeit. "Reading and Writing the City – Die Stadt Lesen und Schreiben" ist dreiteilig: "Negative Space – Negativer Raum" zeigt die Lücken in der Stadt als geschichts- und zukunftsträchtige Volumina, "Skate Space City – Stadt Brett Raum" die Verschleißspuren der Stadt aufgrund einer nicht vorgesehenen Nutzung und "Writing on the City – Auf die Stadt Schreiben" die vertikalen Flächen der Stadt als Malgrund, auf dem gewaltige Buchstaben erscheinen, die zwar zu lesen sind, aber ihr Geheimnis nicht preisgeben wollen. 

Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Bildformat: 
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: ENG
Untertitel: -
Screenmenüs: D, ENG
Gesamtlaufzeit: 45 Min.

Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Gunter Krüger
Redaktion: Prof. Heinz Emigholz, Prof. Thomas Arslan
Designkonzept: Stephanie Piehl
Authoring: Gunter Krüger
Layout: Björn Speidel