aus der Leere, Le spoglie dell'oggi - Die Überreste vom Heute, Erika

Quelle: Filminstitut

Drei Filme

Markus Ruff entwickelt und markiert mit dieser Trilogie das Terrain einer ganz eigenen Filmsprache. Das kann nur von wenigen Filmemachern behauptet werden. Und wenn – so wie hier – das Material vor unseren Augen seinen Sinn selbst verdichtet, grenzt jede Übersetzung in eine andere Sprache an Unsinn. 

Mit schwarzen Kadern, dann weißen, begleitet von einem modulierten Rauschen beginnt aus der Leere. Die Bäume eines Parks, kahle Äste, graues Mauerwerk. Nachtaufnahmen, eine Reihe Portraits junger Männer, deren Profile sich aus der Dunkelheit herausschälen, eine leere Wohnung, ein Platz zum Lesen, die Haut eines Rückens. Baumrinde, Steine, Türen, Laternen. Und wieder Portraits, Haaransätze, Hinterköpfe. Die Filmkamera projiziert aus der Leere direkt in unsere Köpfe hinein. Auch Le spoglie dell‘oggi parallelisiert Situationen, eine junge Frau in den Gassen von Venedig und eine alte in einem süddeutschen Neubau. Die eine in Kontakt mit alten Steinen, die andere buchstabiert an einem Zusammenhang. „Wir werden nicht älter, wir sterben vom ersten Moment an“, deklamieren zwei kleine Mädchen. Der Film erzwingt eine Gegenwart, die von ihrem zukünftigen Dasein als Vergangenheit weiß. Der Titel des auf 35mm gedrehten Films Erika klingt wie „Eureka“, der Ausruf eines Erfinders: „Ich habe gefunden.“ Ein Trommler rahmt diese Behauptung im Film mit seinem Tun. Hier sind es zwei Städte, Buenos Aires und Berlin, die in wunderbar konstruierten Bildern ineinander versetzt erscheinen. Drei Frauen und ein Mann gehen und stehen in den städtischen Landschaften und monologisieren: „Ihr müsst die Bücher lesen, denn es ist Krieg.“ Und sie schweigen, ein Schweigen, das aus Bildern besteht und deshalb immer weiter erzählt. 

Extras: Bonusszene, Töne "Schwingen"
Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: D, ES
Untertitel: D, ENG, ES
Screenmenüs: D, ENG, ES
Gesamtlaufzeit: 94 Min.

Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Gunter Krüger
Redaktion: Prof. Heinz Emigholz, Prof. Thomas Arslan
Designkonzept: Stephanie Piehl
Authoring: Gunter Krüger
Layout: Björn Speidel