Juliane Henrichs Arbeiten zeichnen sich durch einen genauen Blick für Orte und ihre Geschichte aus. Juliane Henrich, die stets auch für die Kameraarbeit ihrer Filme verantwortlich ist, geht hierbei vom selber Gesehenen aus und stellt mit ihren Filmen unter Beweis, dass es immer noch etwas mit der Kamera zu entdecken gibt, was sonst unsichtbar bleiben würde. Ihr Verfahren ist hierbei alles andere als naiv und zeugt von einem kritischen Blick, der vermeintlicher Authentizität ebenso misstraut wie vorgefertigten Bildern und Sätzen.

Schleifen ist ein aus gleitenden Kamerafahrten montierter Kurzfilm über Orte, die dem Braunkohleabbau weichen mussten und an anderer Stelle wieder neu errichtet wurden. 
Der Film ist eine suggestive Betrachtung darüber, was einen „Ort“ zu einem solchen macht. Schleifen hat noch eher skizzenhaften Charakter und stellt in mancher Hinsicht eine Vorarbeit zu ihrem bisher umfangreichsten und komplexesten Film Aus westlichen Richtungen dar. Aus westlichen Richtungen ist eine filmische Reflexion über den unscharfen Begriff „West-Deutschland“ und den damit verbundenen Bildern.
 Juliane Henrich geht von der ehemals vermeintlich selbstverständlichen Beschreibung und Wahrnehmungen aus ihrer eigenen Kindheit aus. Sie sammelt Eindrücke aus der Gegenwart, in denen sich Spuren des Vergangenen erhalten haben und kontrastiert diese mit Zitaten von Zeitzeugen (Adenauer, Erhard) und eigenen, aus einem Abstand gewonnen Reflexionen. Aus westlichen Richtungen gibt einen faszinierenden Eindruck von der Verschränkung von Vergangenheit und Gegenwart und unserem Bild davon.
Thomas Arslan

Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: D
Untertitel: ENG
Screenmenüs: D, ENG
Gesamtlaufzeit: 103 Min.

www.julianehenrich.de

Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Björn Speidel
Redaktion: Prof. Thomas Arslan
Designkonzept: Stefanie Piehl
Authoring, Layout: Björn Speidel