Heimsuchung Feldarbeit

Quelle: Filminstitut

Zwei dokumentarische Fiktionen

Henrike Meyers Langfilme Feldarbeit (2011) und Heimsuchung (2014) sind dokumentarische Spielfilme, die von der Autorin selbst und ihrer Familie handeln. In Feldarbeit steht das Verhältnis der Filmemacherin zu ihrem Vater und dessen Arbeit auf einem Spargelhof im Zentrum des Films, während sie in Heimsuchung in das Haus der Familie zurückkehrt und ihre Beziehung zu ihrer Mutter in den Fokus rückt.

Sowohl Feldarbeit, als auch Heimsuchung liegt eine offene Versuchsanordnung zu Grunde, die eine Vermessung der Nähe und der Entfernung zwischen der Autorin und ihren Eltern zum Gegenstand hat. In einem schwebenden Rhythmus wechseln sich beobachtende Momente mit Gesprächen und Situationen ab, in denen auch inszenierte Elemente eine Rolle spielen. Die Grenzen zwischen Dokumentarischem und Fiktivem sind in ihren formbewussten Filmen fließend und nicht immer eindeutig zu bestimmen.

Henrike Meyer geht von Dingen aus, die ihr geradezu schmerzhaft nah und vertraut sind. Ihr gelingt es auf berührende Weise eine filmische Form zu finden, die Schichten des Zwischenmenschlichen freilegt, ohne sich hierbei im Anekdotisch-Privaten oder im Naiv-Tagebuchhaften zu verlieren. Dadurch, dass sie als ihre eigene Darstellerin agiert (auch ihr Vater und ihre Mutter spielen sich selbst), setzt sie sich selber ungeschützt aus, was eine elementare Voraussetzung für das künstlerische Gelingen ihrer radikal persönlichen Arbeiten ist. Feldarbeit und Heimsuchung bilden zusammen ein faszinierendes und künstlerisch beeindruckendes Familien-Diptychon.
Thomas Arslan



Disc-Type: DVD-9
Länder-Code: 0
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: D
Untertitel: D / Eng
Screenmenüs: D
Gesamtlaufzeit: 182 Min.

Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Björn Speidel
Redaktion: Prof. Thomas Arslan
Designkonzept: Stefanie Piehl
Authoring, Layout: Björn Speidel