Licht in Töpfen, Koljathek, Heimat

Quelle: Filminstitut

Filmische Archive

Kolja Barbara Kunt legt private Bewegtbildarchive an, die wiederum angefüllt sind mit öffentlichen und veröffentlichten Situationen. In Koljathek kombiniert und permutiert sie streifenförmig kadrierte Filmbilder aus Homemovies und inszenierten Alltagsszenen mit philosophischen Betrachtungen und neurophysiologischen Aussagen über die Konstruktion des Ich. „Ich und Experten“ nennt sie diese Passage, die sich der Verflüssigung eines filmischen Selbstportraits widmet, im Gegensatz zum endgültigen Verschwinden eines Subjektes in seiner Verwirklichung.

Heimat – Sandwichkonstruktionen, das sind fünfzehn in natürliche und künstliche Landschaften eingebettete Industriehallen in der deutschen Provinz. Zwischen Himmel und Erde eingezwängte Logistikcenter, Möbellager und quaderförmig umhüllte Fabriken, die an den Rändern von Städten und Verkehrsknotenpunkten in Bodensenken, an Hainen oder auf freien Feldern errichtet wurden – grell bemalt und beschriftet oder camouflagefarben sich der Umgebung anpassend. Falls jemand angesichts einer Landschaft heimatliche Gefühle entwickeln möchte, ist zu konstatieren, dass der Blick auf sie konsequent durch Gebäude, die aussehen wie Begriffe, verstellt worden ist. Auch das ist Heimat. In Webego sieht man Tausende von Portraits, die sich im Netz finden lassen, wenn das Suchwort Ich eingegeben wird. Der Ameisenstaat bekommt menschliche Antlitze. 

In Moon In The Pot wird man Zeuge eines seltsamen Dialoges während einer noch -weniger zu fassenden Tätigkeit. Anscheinend versucht jemand auf Anweisung der Regisseurin nachts am Ufer eines Teiches, das Licht des sich im schwarzen Wasser spiegelnden Mondes in einem alten Eimer einzufangen. 

Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: D
Untertitel: ENG
Screenmenüs: D, ENG
Gesamtlaufzeit: 64 Min.

Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Björn Speidel
Redaktion: Prof. Heinz Emigholz, Prof. Thomas Arslan
Designkonzept: Stephanie Piehl
Authoring, Layout: Björn Speidel