Margina

Quelle: FI

Ljupcho Temelkovski begleitet in Margina eine Roma-Familie in Mazedonien. Der Film beobachtet den mühevollen, von Entbehrungen, Demütigungen und Rassismus geprägten Alltag der Personen. Die vielköpfige Familie lebt unter unwirtlichen Bedingungen auf engstem Raum zusammen. Die Männer versuchen mit informellen Gelegenheitsarbeiten Geld zu verdienen und zeigen dabei notgedrungen großes Improvisationstalent. Aus Teilen von Schrottautos bauen sie sich mit viel Geschick rudimentäre benzinbetriebene Fahrzeuge zusammen, die mit Holz-Sägen ausgestattet sind und bieten damit auf den Straßen ihre Dienste an. Hierbei sind sie ständig Kontrollen ausgesetzt und Kunden, die um ihre Notlage wissend die Preise drücken. Die eigentümlichen, ungewöhnlichen Fahrzeuge sind konkretes Arbeitsgerät und gleichzeitig ein Bild für den Status der Roma und ihren Behauptungswillen.
Margina ist über einen längeren Zeitraum mit einem 3-Personen-Team gedreht worden. Dem Film gelingt es dadurch den Personen auch in ihrem privaten Alltag erstaunlich nah zu kommen. Die Kamera von Ljupcho Temelkovski lässt sich ganz von seinen Protagonisten führen und taucht tief in ihr tägliches Leben ein, das sich selber darstellt, ohne ordnenden Kommentar oder Interviews. Der Film zeigt auf berührende Weise die Anstrengungen, aber auch die Erschöpfung der Familienmitglieder, die beharrlich um ein besseres Leben kämpfen. Das ferne Deutschland wird hierbei zum Sehnsuchtsort. Ein Traum, der ein jähes Ende findet. Der tägliche Kampf ums Überleben geht weiter.

Thomas Arslan

Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Gesamtlaufzeit: 82 min
Bildformat: PAL 16:9
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: mkd
Untertitel: deu, eng
Screenmenüs: eng


Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Björn Speidel
Redaktion: Prof. Thomas Arslan
Designkonzept: Stefanie Piehl
Authoring, Layout: Björn Speidel