Mikel

Quelle: FI

Nach seiner Flucht aus Nigeria lebt Mikel (Jonathan Aikins) vorübergehend in Berlin. Cavo Kernich ́s Film schildert den Alltag des jungen Asylbewerbers, der einer schlecht bezahlten, illegalen Arbeit bei einer Renovierungsfirma nachgeht. Er hat keine feste Bleibe und wohnt provisorisch in den zu renovierenden Wohnungen, die bald andere beziehen werden. Es herrscht Wohnungsnot. Der Immobilienmarkt blüht. Bei den Wohnungsbesichtigungen bilden sich lange Schlangen von Bewerbern in den Treppenhäusern. Mikels Arbeitgeber hat ihm in Aussicht gestellt, ihn bald fest in seiner Firma anzustellen, was Mikel das Bleiberecht erleichtern würde. Dieses Versprechen ist bereits eine Weile her. Obwohl er weiß, dass er ausgebeutet wird, macht Mikel weiter. Er hat keine andere Wahl.
Der Film (der seine Uraufführung auf der Berlinale 2017 in der Sektion „Perspektive deut- sches Kino“ hatte) konzentriert sich ganz auf seinen Protagonisten, begleitet ihn bei der Arbeit und seinen Gängen durch ein unwirtliches Berlin. Mit angemessener Nüchternheit und ohne Larmoyanz schildert Mikel wie seine Hauptfigur von den Versprechungen der deutschen Großstadt ausgeschlossen bleibt. Außerhalb des Schattenreiches seines illegalen Jobs scheint für ihn kein Platz in der modernen Metropole vorgesehen zu sein. Wenn die Arbeit mal ruht und es Nacht wird, ist seine Einsamkeit am größten. Versuche private Kontakte zu knüpfen schlagen fehl. Inmitten der pulsierenden Stadt bleibt er allein mit seinen Wünschen und Träumen.

Thomas Arslan

Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Gesamtlaufzeit: 31 min
Bildformat: PAL 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0, 5.1
Sprache: eng, deu
Untertitel: deu, eng
Screenmenüs: deu