Berlin als Ausbildungsort – Personen-Datenbank des Stern'schen Konservatoriums

Das "Stern'sche Konservatorium der Musik zu Berlin" wurde 1850 von Adolf Bernhard Marx, Theodor Kullak und Julius Stern als erstes Berliner Ausbildungsinstitut gegründet und schon wenige Jahre später unter alleiniger Direktion von Julius Stern weitergeführt. Es konnte sich gegenüber der 1869 entstandenen "Königlichen Hochschule für ausübende Tonkunst" behaupten und nahm einen entscheidenden Platz in der Berliner Musiklandschaft ein. Bereits in den Anfangsjahren machten Studierende aus der ganzen Welt das Institut auch im Ausland bekannt. Nach dem Tod Julius Sterns 1886 wurde das Konservatorium von der Sängerin und Gesangslehrerin Jenny Meyer geleitet und ging danach in den Besitz von Gustav Hollaender über. Die Nationalsozialisten zwangen die Erben zum Verkauf des Konservatoriums an die Stadt und eliminierten alle jüdischen SchülerInnen und LehrerInnen. Die inzwischen lange Tradition privater Musikausbildung, die durch das Engagement des deutsch-jüdischen Bildungsbürgertums entstanden war, wurde noch einige Jahre unter nationalsozialistischer Herrschaft in der "Jüdischen privaten Musikschule Hollaender" von den Kindern Gustav Hollaenders fortgeführt.
Das Konservatorium hingegen wurde umbenannt in "Konservatorium der Reichshauptstadt Berlin". Es bestand nach dem Krieg weiter als "Städtisches Konservatorium" und fusionierte 1966 mit der "Hochschule der Künste". Das heute wieder nach seinem Gründer benannte "Julius-Stern-Institut" fördert hochbegabte Schülerinnen und Schüler und bereitet sie auf das Hochschulstudium vor.

Im Archiv der UdK wird der Nachlass des "Stern'schen Konservatoriums der Musik" verwaltet. Dazu gehören auch die erhaltenen Jahresberichte aus dem Zeitraum 1889-1930. Gekoppelt an das Dissertationsprojekt von Cordula Heymann-Wentzel zur Geschichte des Konservatoriums ist eine Datenbank entstanden, die sämtliche bisher nachweisbaren Lehrenden und Studierenden dieses Institutes erfasst und fortlaufend bearbeitet und ergänzt wird. Es sind bisher alle in den Jahresberichten und Festschriften aufgeführten LehrerInnen und SchülerInnen von 1850 bis 1930 in die Datenbank eingegeben, die damit eine Größe von ca. 14 000 Einträgen erreicht. Die Personen, die in den ersten 40 Jahren mit dem Institut verbunden waren, konnten nur anhand von Festschriften, Zeitungsannoncen und Briefen ergänzt werden. (Vgl. Übersicht zu den Jahresberichten) Die folgenden pdf-Dateien bilden den Bearbeitungsstand vom September 2010 ab.

Zur Online-Publikation der Dissertation "Das Sternsche Konservatorium der Musik in Berlin. Rekonstruktion einer verdrängten Geschichte" (Cordula Heumann-Wentzel):
https://opus4.kobv.de/opus4-udk/frontdoor/index/index/docId/797

Für Materialien und Hinweise zu Personen des Institutes, die unser Datenbankprojekt vervollständigen können, sind wir sehr dankbar.

Nachfragen oder Anregungen richten Sie bitte an:

Universitätsarchiv
Universität der Künste Berlin
Einsteinufer 43-53, Raum 17 / 18
Berlin-Charlottenburg
Tel. (030) 3185-2325, -2733
Fax (030) 3185-2795
E-Mail archiv(at)udk-berlin.de

Prof. Dr. Dörte Schmidt:
dschmidt@udk-berlin.de


Für die Archivierung wird das Programm Faust verwendet.
Bei der Erstellung der Datenbank haben mitgearbeitet: Cordula Heymann-Wentzel, Dana Bottke, Maxi Seemann, Antje Noack, Mathias Petri, Patrick Wojcik, Michael Ciuberski, Leonard Petersen, Ulrike Hörtzsch, Malte Vogt und Marvin Gasser.


Jahresberichte

Die Datenbank ist im folgenden in Form von verschiedenen pdf-Dateien benutzbar.
Da das Ausbildungsinstitut verschiedene Brüche in seiner Entwicklung zu verzeichnen hat, werden die Lehrenden und Studierenden konsequenterweise auch der jeweiligen Institution zugeordnet:

Stern’sches Konservatorium 1850-1936
Jüdische private Musikschule Hollaender 1936-1943
Konservatorium der Reichshauptstadt 1936-1945
Städtisches Konservatorium 1945-1966

Benutzungshinweise:
Benutzen Sie zuerst den Lehrer- bzw. Schüler-Index. Dort finden sich neben den alphabetisch geordneten Personennamen der Name der Institution(en), an der sie oder er unterrichtet bzw. studiert hat. Da es häufig der Fall war, dass Personen sowohl Schüler als auch Lehrer gewesen sind, ist es sinnvoll, den betreffenden Namen in beiden Index-Dateien zu suchen.
Genauere Informationen zu Fach, Eintrittsdatum und Quellen finden sich in dem pdf-Dokument zu der jeweiligen Institution.
Bitte benutzen Sie die Suchfunktion „Strg + f“, und probieren Sie außerdem verschiedene Schreibweisen des Namens.
Das Eintrittsdatum in das Konservatorium ist in den meisten Fällen angegeben, das Austrittsdatum ergibt sich aus der Quellenlage anhand des zuletzt angegebenen Jahresberichtes.


Alphabetisches Verzeichnis der Lehrenden


Lehrerlisten der einzelnen Institutionen


Alphabetisches Verzeichnis der Studierenden


Schülerlisten der einzelnen Institutionen