Ein Amerikaner in Weimar. Eine Edition von autobiographischen Schriften des kalifornischen Liszt-Schülers und Klavierpädagogen Hugo Mansfeldt (1844-1931)

Franz Liszt (rechts im Bild) und seine Studenten, darunter Hugo Mansfeld (rechts, stehend, mit Noten unter dem Arm) .

 Quelle: Fotograf: Louis Held, Wikimedia Commons

1884 reiste der aus Bromberg gebürtige, seit 1864 in Kalifornien lebende Pianist Hugo Mansfeldt nach Weimar, um dort die Nähe Franz Liszts zu suchen. 1901 machte sich Mansfeldt noch einmal mit seinen Klavierschülerinnen Alma Stencel und Else Cellarius und deren Familien nach Europa auf, um die beiden jungen Frauen auf ihrem Weg in eine professionelle Laufbahn zu unterstützen. Ende der 1920er Jahre schrieb Mansfeldt zwei lange Berichte über diese beiden Aufenthalte in Europa, Liszt. My Life in Europe in 1884  und The Story of Two of My Pupils. My Life in Europe in 1901. Diese beiden bislang nicht publizierten Berichte, die in der Jean Gray Hargrove Music Library an der University of California at Berkeley liegen und nun für eine Edition vorbereitet werden, bieten eine Vielzahl von neuen Einblicken in die Unterrichtsarbeit von Franz Liszt, in die Lebensumstände seines wohl wichtigsten amerikanischen Schülers und in die Bedingungen der Professionalisierung von jungen Pianisten und Pianistinnen um 1900 in Europa und in den USA.

Die Edition mit Einführung und Fußnotenapparat, deren Publikation durch den Studio Verlag Sinzig für das Frühjahr 2016 geplant ist, wird in englischer Sprache erscheinen, um den Quellenbestand zu entsprechen und die internationale Liszt-Forschung bestmöglich zu erreichen. Die Fritz Thyssen Stiftung fördert die Erarbeitung der Edition durch Sachmittel für eine Stelle (PD Dr. Christiane Tewinkel), die Mariann Steegmann Foundation hat Mittel für die Drucklegung bewilligt.