Bienen in der Lietzenburger Straße

Eine neu angesiedelte Biene in der Lietze

 Quelle: Benedikt Geiger

Der Imker im Einsatz

 Quelle: Benedikt Geiger

Bienenstock in der Lietzenburger Straße

 Quelle: Benedikt Geiger

Bienenvölker in der Lietzenburger Straße

Seit diesem Sommer teilen sich besondere Anwohner den Standort Lietzenburger Straße der Universität der Künste Berlin mit Studierenden und Lehrenden: zwei Bienenvölker, fachkundig betreut von Benedikt Geiger, Hornist und Student an der UdK Berlin.

23.07.2025

Seine Leidenschaft für die Imkerei entdeckte Benedikt Geiger vor drei Jahren, als sich ein Bienenvolk unerwartet in seinem Garten in Hamburg ansiedelte. Was als Zufallsbegegnung begann, entwickelte sich mit Unterstützung eines befreundeten Imkers schnell zu einem Herzensprojekt. Inzwischen hat sich das Volk geteilt– und im Frühjahr dieses Jahres stand ein besonderer Umzug an: Nach Zustimmung des Hausmeisters Sven Siemen und des zuständigen Referats der UdK Berlin organisierte Geiger den nächtlichen Transport der beiden Völker von Hamburg nach Berlin und die Ansiedlung an Ihrem neuen Standort in der Lietzenburger Straße. Dieser Einzug ist auch deshalb besonders erfreulich, weil sich die UdK Berlin in ihrer Klimacharta zur Unterstützung der Biodiversität bekennt – und das sogar ausdrücklich mit Bezug auf Bienen.

Inzwischen haben sich die Bienen gut eingelebt. Eines der beiden Völker zeigt bereits eine stabile Entwicklung, und im Juli konnte Benedikt Geiger bei diesem Volk mit 26 kg eine sehr ordentliche erste Berliner Honigernte einholen. Das zweite Volk, das mit einer älteren Königin nach Berlin gekommen ist, hat sich zunächst um eine Nachfolgerin gekümmert: Eine junge Königin ist inzwischen geschlüpft und sorgt für neue Dynamik im Bienenstock. Hier wird es voraussichtlich erst im nächsten Jahr Honig geben.

Die Berliner Umgebung bietet dafür gute Voraussetzungen. Stadthonig ist bei Kundigen oft besonders geschätzt – nicht zuletzt wegen der großen Vielfalt an Blütenpflanzen, die in urbanen Gebieten manchmal höher ist als in landwirtschaftlich geprägten Regionen. Benedikt Geiger rechnet mit einem aromatischen Honig, geprägt von Linden- und Kastanienblüten, wie sie im Radius der beiden Völker rund um ihren neuen Standort häufig vorkommen.

Aktuell handelt es sich bei der kleinen UdK-Imkerei noch um ein rein persönliches Projekt. Doch es gibt erste Ideen, daraus für das Jahr 2026 ein mögliches Studium-Generale-Format zur urbanen Imkerei zu entwickeln – ein interdisziplinärer Ansatz, der ökologische Themen, künstlerische Perspektiven und praktisches Wissen verbinden könnte. Bis dahin dürfen sich alle UdK-Angehörigen an einem weiteren Zeichen lebendiger Vielfalt auf dem Campus erfreuen – und vielleicht auch schon bald über das erste Glas UdK-Honig.

Übrigens hat Benedikt Geiger alle Anforderungen der Berliner Behörden erfüllt, um seinen Honig auch unter die Leute bringen zu können.