Schule machen: QuerKlang

Quelle: Kerstin Wiehe

Fahrradklingeln, Haushaltsgegenstände oder Luftballons als Instrumente? Bei QuerKlang erforschen Schülerinnen und Schüler Klänge, setzen diese miteinander in Bezug und machen ihre Entdeckungen als Komponisten und Komponistinnen schließlich für andere hörbar.

Das Projekt brachte im Rahmen der MaerzMusik 2016 – das Festival für Zeitfragen der Berliner Festspiele – sechs Kollektiv-Kompositionen zur Uraufführung. Mit dabei war auch eine Willkommensklasse der Fichtelgebirge-Grundschule Kreuzberg.

Das Programm aus dem Jahr 2016 finden Sie hier.

„Ich spiele den Eierschneider“, verkündete David selbstbewusst. Dass „man mit allem, ja wirklich mit ALLEM Musik machen kann“, stellte auch Isabell fest. Man brauche einfach nur Ideen und Fantasie, um Geschichten zu erzählen, „die durch die Musik, durch die Klänge lebendig werden.“

Im Zuge des kollektiven Komponierens erlebte Michelle das Potential von Teamarbeit: „Ich habe gelernt, dass im Team etwas viel Besseres rauskommt, als wenn man's alleine macht, da ja alle ihre Ideen einbringen.“

„Manche Leute denken, es sei leicht so ein Durcheinander zu komponieren, aber es war harte Arbeit und wir mussten viel ausprobieren und diskutieren um zu unserem Stück zu kommen, aber jetzt ist es richtig gut geworden und wir sind stolz, dass wir es geschafft haben“, so der 10-jährige Tim über das experimentelle Komponieren. Das Gestalten von Musik – dies ist die Aufgabe, die QuerKlang an die Schülerinnen und Schüler gestellt hat. Was simpel klingt, entpuppte sich jedoch tatsächlich als eine große Herausforderung. Denn: Wer hatte zuvor schon einmal komponiert?

Das Beherrschen eines Instrumentes oder ein vertrauter Umgang mit zeitgenössischer Musik werden bei QuerKlang nicht vorausgesetzt. Vielmehr sind Konzentration, wache Ohren, gute Ideen und Mut, Neues auszuprobieren zentrale Aspekte des Arbeitens. Im Projekt werden die Schülerinnen und Schüler ermutigt, selbstständig mit musikalischem Material zu experimentieren und eigene Kompositionen zu gestalten. Begleitet werden die Lernenden dabei von einem Team, das aus einem Pädagogen, einem Komponisten sowie Studierenden besteht.

So verknüpft QuerKlang drei üblicherweise voneinander unabhängige Arbeitswelten: die Welt der Schule, die Welt der universitären Ausbildung und die Welt der frei schaffenden Musikerinnen und Musiker, Komponistinnen und Komponisten.

Uraufführungen von Gruppen-Kompositionen durch Schülerinnen und Schüler des Askanischen Gymnasiums Tempelhof, Bürgermeister-Herz-Grundschule Kreuzberg, Fichtelgebirge-Grundschule Kreuzberg, Fritz-Karsen-Schule Britz, Humboldt-Gymnasium Tegel, Luise-Henriette-Schule Tempelhof - begleitet durch ihre Musiklehrerinnen und Musiklehrer sowie Lea Danzeisen, Sascha Dragicevicz, Miika Hyytiäinen, Christian Kesten, Uday Krishnakumar, Lula Romero und Studierende der UdK Berlin Mathias Hinke / Hanna-Lena Kühn / Daniel Ott / Stefan Roszak / Henning Wehmeyer / Kerstin Wiehe - Projektteam

Ein Projekt der Universität der Künste Berlin / klangzeitort in Zusammenarbeit mit k&k kultkom / Kulturkontakte e.V. und Berliner Festspiele / MaerzMusik.

Das Programm wurde aus Mitteln des Lions Club Philharmonie Berlin gefördert.

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