Nachdem Heinz Holliger zusammen mit Jan Michiels einige Tage zuvor bereits als Kammermusiker und Oboist zu erleben ist, präsentiert er sich an diesem Abend nun als scharfsinniger Dirigent und kreativer Komponist, der mit dem Ensemble ilinx für zeitgenössische Musik, bestehend aus Studierenden der UdK Berlin, einen Querschnitt durch die letzten 120 Jahre erarbeitet.

Schönbergs Kammersymphonie für 15 Soloinstrumente von 1906 steht am Beginn der Entwicklung seiner individuellen musikalischen Sprache. So sagt er selbst über sein Werk: „Ich glaubte, dass ich jetzt meinen eigenen persönlichen Kompositionsstil gefunden hätte“. In ähnlicher Besetzung entfalten sich Ligetis Melodien für Orchester zu einem packenden, energetischen Zusammenspiel individueller Stimmen und verlangen dabei höchste Präzision von Dirigent und Musiker*innen. Das anspruchsvolle Stück ENSMO ↔ OMNES aus der Feder von Holliger selbst präsentiert sich mit enormer klanglicher Vielfalt und mitreißender Dynamik – und vervollständigt so das umfassende Portrait eines vielseitigen und außergewöhnlichen Musikers.

Arnold Schönberg: Kammersymphonie Nr. 1 für 15 Soloinstrumente op. 9
Heinz Holliger: ENSMO ↔ OMNES
György Ligeti: Melodien für Orchester

Heinz Holliger, Leitung / Ensemble ilinx / Sebastian Zinca, Assistenz