#18 She Smiled as Though She Were Squinting at the Future Through Heavy Smoke – Salwa Aleryani

Abbildung eines Buches

Salwa Aleryani: Tribute to a Passerby (ROAMER), 2019

 Quelle: Manuel Carreon

Mit Salwa Aleryani, Laleh Khalili, Hira Nabi und Övül Durmuşoğlu. 

Seit einiger Zeit verfolgt die Künstlerin Salwa Aleryani infrastrukturelle Eröffnungszeremonien mit verschiedenen Mitteln und Materialien; dabei betrachtet sie Bilder von Grundsteinlegungen als eine Mischung aus Architektur, Denkmal und Skulptur, mit einer Spannung zwischen Performativität und Zerbrechlichkeit.

Während des letzten Jahrzehnts erlebte Jemen und die Nachbarländer einen Anstieg feierlicher Grundsteinlegungen. Womöglich kam durch politische Machtwechsel ein besonderer Moment auf und viele Grundsteine, die den Beginn von Infrastrukturprojekten markierten, wurden – manchmal mehrfach gelegt. Heute spielt sich vieles davon vor dem Hintergrund des Konflikts und im Namen des Wiederaufbaus ab. Trotz der Gleichartigkeit der Szenen offenbart ein zweiter Blick einige Unterschiede: alte Kräfte entwickelten sich weiter, neue Kräfte entstanden. Gelegentlich taucht die einsame Frau in der rein männlichen Menge auf, und She smiled as though she were squinting at the future through heavy smoke.

Das Programm präsentiert diese ineinander verwobenen Beobachtungen und bringt verschiedene Künstler*innen, Schriftsteller*innen und Denker*innen ins Gespräch, deren Werk ein ähnliches Anliegen teilt.

Für das überarbeitete Online-Programm wird Hira Nabis Film All that Perishes at the Edge of Land vom 23. November bis 7. Dezember online gezeigt und ist mit englischen und arabischen Untertiteln erhältlich.

All that Perishes at the Edge of Land (2019)

Film Still by Hira Nabi showing a boad on land

In diesem Doku-Fiktionsfilm tritt "Ocean Master" - ein Containerschiff, das anthropomorphisiert wird und eine eigene Stimme erhält - in einen Dialog mit mehreren Arbeitern auf der Abwrackwerft in Gadani, Pakistan. Das Gespräch bewegt sich zwischen Träumen und Sehnsüchten, Orten, die Heimat genannt werden können, und der strukturellen Gewalt, die in den Akt der Zerlegung eines Schiffes in Gadani eingebettet ist.

Der Film dient auch als Auftakt zu einem noch zu veröffentlichenden schriftlichen Dialog mit Hira Nabi sowie zu einem aufgezeichneten Gespräch zwischen Salwa Aleryani und der Politikwissenschaftlerin Laleh Khalili, begleited von Övül Durmuşoğlu.

Wann?
23. November - 7. Dezember 2020
Wo?
Online

Veranstaltungssprache ist Englisch.

Der Salon für Ästhetische Experimente ist eine Kooperation zwischen dem Haus der Kulturen der Welt und der Graduiertenschule der UdK Berlin. 

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