ABSTRACT CITY 10: Armut

Quelle: Lehrstuhl Götz
Quelle: Lehrstuhl Götz
Quelle: Lehrstuhl Götz

WS 13/14

Minimales Wohnen mit maximalen Möglichkeiten

„Fast jeder fünfte in einer Familie lebende Berliner ist von Armut bedroht. (Tagesspiegel 23. 07. 2013).
Laut einer neuen Studie der Bertelsmann- Stiftung bleibt Kleinverdienern in Berlin nach Abzug der Miete weniger übrig als das „Existenzminimum“ nach der Hartz IV Berechnung.
Wenn jedes 3. Berliner Kind von Hartz IV lebt und für „einkommensarme“ Berliner Familien (1.499 Euro monatlich) mit zwei Kindern unter 15 Jahren gerade mal 7% aller familiengeeigneten Wohnungen in der Stadt überhaupt noch erschwinglich sind, müssen wir als Architekten Strategien entwickeln, die das Wohnen in der Stadt einfach, billig aber vor allem auch lebenswert machen.
Gerade Berlin, deutscher „Spitzenreiter“ dieser negativen Statistiken, könnte hier beispielgebend werden: wohl keine mitteleuropäische Großstadt hat so viel inneres, infrastrukturell gut erschlossenes Wachstumspotential: Brachen, ungenutzte Areale aller Größenordnungen wohin man schaut.
Allerdings ist für günstiges Wohnen billiger Baugrund unerlässlich- wo sind die unerkannten, von Grundstücksspekulanten ungewollten/ unentdeckten Potentiale? In bereits bebauten zentralen Lagen im Besitz der öffentlichen Hand. Nachverdichtung bestehender Stadtstruktur ist eine erste, sinnvolle und einfache Maßnahme zur Schaffung günstigen Wohnraumes.
Eine Änderung des Wohnbegriffes scheint für eine Kostenreduktion im Wohnbau unerlässlich: nicht das „repräsentative“ private Wohnzimmer in jeder Wohneinheit sondern flexibel nutzbare Räume hoher räumlicher Qualität kombinierbar mit gut organisierten privaten Wohneinheiten. Was benötigt eine Wohnung für zwei Erwachsene und zwei Kinder?
Die Grenze zwischen öffentlich und privat kann neu verhandelt werden, der öffentliche Raum muß als erweitertes Wohnzimmer für die Bewohner nutzbar sein. Das neue Wohngebäude darf nicht ein Stück Stadt privatisieren sondern muss neben den privaten Wohnfunktionen neue, zusätzliche öffentliche Räume bieten.

Armut darf nicht Makel des Betroffenen sein sondern soll Auslöser sein für die Entwicklung einer intelligenten Wohntypologie, die die Stadt in ihrer räumlichen Qualität und in ihrer öffentlichen Nutzung bereichert.

 

Entwurfsaufgabe Bachelor:

 

Anhand eines konkret zu definierenden Profils einer vierköpfigen Wohngemeinschaft (Familie oder ???) soll eine minimale Wohneinheit entwickelt werden. Nicht das absolute Minimum an Fläche ist das Ziel, sondern eine wirtschaftlich sinnvolle Einheit, die flexibel nutzbar ist und adäquate räumliche Qualitäten bietet.
Im Sinne einer städtischen Nachverdichtung soll diese Wohneinheit im jeweiligen Wohnhaus des Entwurfsteilnehmers in Berlin verortet werden. Dazu ist das jeweilige Wohngebäude zu analysieren (Pläne, Fotos, Modelle, Filme,..) und der beste Standort für die zusätzliche Wohneinheit ausfindig zu machen, so dass durch die Verdichtung auch für die derzeitigen Nutzer ein Mehrwert entsteht.

Entwurfsaufgabe Master:
Es ist eine Wohntypologie zu entwickeln, die das Zusammenleben von ca. 20 vier köpfigen Familien ermöglicht. Nicht das absolute Minimum an Fläche ist das Ziel, sondern eine wirtschaftlich sinnvolle Einheit, die flexibel nutzbar ist und adäquate räumliche Qualitäten bietet.
Als Standort soll ein öffentlicher Raum in Berlin dienen, der durch die Bebauung aber nicht an Qualitäten verlieren darf sondern der in gleichem Ausmaß wie private Wohnflächen errichtet werden, auch öffentlichen (Innen-) Raum zur Verfügung stellt. 

 

Podiumsdiskussion am 22.01.13 mit Günter Bischof, Patrick Gmür, Reiner Nagel, Markus Reiter und Christian Schöningh
Schlusskritik Gastktitiker: Prof. Matthias Ackermann und Prof. Georg Vrachliothis (04.02.2014) 

Zwischenkritik Gastkritiker: Sascha Zander (Zanderroth Architekten, Berlin), Prof. em. Inken Baller und Senatsbaudirektorin Regula Lüscher

Exkursion Niederlande

Quelle: Daniel Rozek
Quelle: Daniel Rozek
Quelle: Daniel Rozek
Quelle: Daniel Rozek

Quelle: Sebastian Leon
Quelle: Sebastian Leon
Quelle: Sebastian Leon
Quelle: Sebastian Leon
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Quelle: Lehrstuhl Götz
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Quelle: Lehrstuhl Götz
Quelle: Lehrstuhl Götz
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