ABSTRACT CITY 15: Wohnen- eine INTEGRATIONSMASCHINE
Auf dem Gelände des neuen St. Jacobi Friedhofes, zwischen Hermanstrasse und Oderstrasse, sollen neben Flächen für das tägliche Leben in der Öffentlichkeit und einem muslimischen Friedhof auch Wohnungen Platz finden. Wohnungen, die neuartige Nachbarschaften und vor allem auch die Integration neuer, zugewanderter Mitbürger fördern.
Entwurfsprojekt mit dem Ev. Friedhofsverband Berlin Mitte als Grundstückseigentümer.
Die Behausungsfrage ist unbestritten eine der elementarsten im Bereich der Architektur. Speziell in Zeiten, wo der Bedarf an neu gebauten Wohnungen wieder steigt und neue Nachbarschaften durch Einwanderung zwangsläufig entstehen, müssen die alten Fragen:
„Wie wollen wir wohnen?
Was ist eine sinnvolle Nachbarschaft?
Wie können wir uns das leisten?
Was ist eine Wohnung?“ wieder neu beantwortet werden.
Durch eine Analyse der Mentalitäten und Lebensumstände in den Herkunftsländern der derzeitigen Einwanderer wollen wir Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Wohntypologien finden, die in der Durchmischung mit den uns gut bekannten europäischen Typologien neue Synergien und räumliche Qualitäten ergeben.
Syrien, Afghanistan, Somalia, Sudan, Südsudan, Dem. Rep. Kongo, Myanmar, Zentralafrikanische Republik, Irak und Eritrea sind die 10 meistbetroffenen Länder mit deren Lebensumständen wir uns eingehend befassen werden. Familien-, Haus- und Siedlungsstrukturen ebenso wie Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders und der Einfluss der jeweiligen Religion auf das tägliche Leben interessieren uns für die Entwicklung neuer, programmatischer Ansätze in der Überlagerung mit unserer „Berliner Befindlichkeit“.
Um die Aufgabe emotional noch weiter aufzuladen, steht als reales Grundstück in Berlin das (ehemalige) Friedhofsgelände „Neuer Jakobi Friedhof“ zur Verfügung. Der Evang. Friedhofsverband als Grundstückseigentümer und mit der realen Absicht einer Verwertung des Areals ist eingebunden: „Flüchtlingsbetten auf Ruhestätten“ so ein Artikel in der Berliner Morgenpost zu den Bauabsichten der Ev. Kirche verdeutlicht die Brisanz der Aufgabe. Hohe Sensibilität und Fingerspitzengefühl sind bei der Bearbeitung dieser Aufgabe unabdingbar
Exkursion Athen