ABSTRACT CITY 17: Das Haus der Zukunft- IBA reloaded

Quelle: LS Goetz
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Ein Wohnklumpen im Hansaviertel

 

WiSe 16/17 Wie wollen wir wohnen?

Das Haus der Zukunft ist ein Thema, das Architekten seit jeher beschäftigt und für die Weiterentwicklung der Architektur in neue, bessere Welten unverändert aktuell bleibt. Egal ob man an die futuristischen Utopien eines Antonio Sant Elia zu Beginn des 20. Jahrhunderts, an das Endless House von Friedrich Kiesler 1950, die Fuller`schen Visionen der Nachkriegszeit, Archigrams Zeichnungen einer Walking City der 1960er Jahre denkt- die Liste ließe sich endlos fortsetzen- ein besseres Leben in einer besseren Welt war schon immer die treibende Kraft architektonischen Schaffens. 

Im Rahmen zahlreicher (Werkbund)siedlungen zwischen 1927 und 1932 (Stuttgart und Wien zb) wurden von internationalen, führenden Architekten experimentelle Wohntypologien entwickelt und gebaut, die den Wohnbau grundlegend verbessert haben. Auch Berlin besitzt eine große Zahl wegweisender Wohnsiedlungen, die heute Weltkulturerbe sind: die Hufeisensiedlung oder Onkel Toms Hütte zum Beispiel.

1957 entstand im Rahmen einer internationalen Bauausstellung das Hansaviertel einerseits, andererseits wurde im Osten der Stadt als Gegenmodell die Karl Marx Allee gebaut.

Diese Dualität prägt Berlin, macht sie als „doppelte Stadt“ einzigartig und wird wohl Thema einer nächsten internationalen Bauausstellung. 

Gerade in den letzten Jahren hat sich, nicht nur in Berlin, „wohnen“ zum Architekturthema Nr. 1 entwickelt. Überall werden bezahlbare Wohnungen gebraucht und gebaut. Eigentlich schön, die Stadt entwickelt sich weiter.

Schaut man aber genauer hin, folgt schlagartig Ernüchterung. Nicht eine Weiterentwicklung der aus den erwähnten Modellsiedlungen gelernten und hochgeschätzen Typologien und Qualitäten bauen wir, sondern überfrachtet von Normen und Vorschriften aller Art entstehen heute Wohngebäude, die in keinster Weise zur Qualität und positiven Weiterentwicklung der Stadt beitragen und dem 21. Jahrhundert nicht würdig sind. Nicht die Zukunft liegt im Fokus, „retro“, „fake“, „Standard und Wartungsfreiheit“ sind die Realitäten, die das Bauen bestimmen.

Ausgehend von den zahlreichen und außergewöhnlichen Qualitäten des Wohnens die im Berlin des 20 Jahrhunderts erreicht wurden, wollen wir an den prominenten Standorten Hansaviertel und Karl Marx Allee ein Haus der Zukunft entwickeln.

Wie wollen wir heute wohnen? 

 

Aufgabenstellung

Anhand einer Analyse in räumlichen Zeichnungen und Diagrammen von drei prägenden Wohnsituationen, - die vielleicht auch der Grund waren, Architektur zu studieren- sollen allgemein gültige Wohnparameter definiert werden, die wiederum den Ausgangspunkt für den Entwurf der spezifischen Wohnung im Haus der Zukunft im Hansaviertel werden.

Diese Wohnsituationen können aus der eigenen Wohnbiografie stammen, es können aber auch Wohnsituationen im Urlaub, bei Freunden oder wo immer herangezogen werden.

Als Grundstück steht ein konkret vorgegebenes Baufeld im Hansaviertel zur Verfügung. Die individuelle Lage im Gebäude wird durch Auslosung zu Semesterbeginn bestimmt.

Bebauungsregeln des Grundstücks

- BGF 90 m2 je Wohnung, teilbar in zwei Einheiten

- Erschliessung aus der Mitte, an der schmalen Kante des „Grundstücks

- Belichtung aus mindestens drei Himmelsrichtungen/ Wohnung

- Sichtkontakt zum Stiegenhaus

- Mindestens 2 Ebenen/ Wohnung

- Das EG bleibt frei, bestehende Skulptur wird Teil des Erschliessungsraumes

- im äusseren 3 m breiten Bereich darf ein Drittel der Fläche bebaut werden

- Geschosshöhe 4,5 Meter

Quelle: LS Götz
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