Freiräume in der Stadt

Freiräume in der Stadt

Es gibt eine konzeptionelle Schnittmenge zwischen Architektur und Landschaftsarchitektur, die damit zusammenhängt, dass sich beide nicht nur, aber auch mit der Idee des Raumes beschäftigen, mit der des umschlossenen Raumes die Architektur, mit der des zum Himmel hin offenen Raumes die Landschaftsarchitektur.

Es gibt aber auch eine konkrete materielle Schnittstelle. Da, wo der einzelne Baukörper Reichweiten in seinen Umgebungsraum beansprucht, und da, wo ein Ensemble von mehreren Baukörpern die Figur eines Leerraumes definiert oder markiert.

In beiden Fällen ist es die Aufgabe der Landschaftsarchitektur, den jeweiligen Freiraum, die Außenanlage eines Gebäudes oder den städtischen Platz, mit ihren spezifischen Mitteln räumlich zu entwickeln und so zu gliedern und auszustatten, dass sich die Nutzer gerne und mit ästhetischem Gewinn darin - oder darauf - aufhalten. 

Unser Fachgebiet bietet den Studierenden im Modul 13 die Möglichkeit, ihren Fokus zu verschieben und sich konzentriert mit den Fragen, Problemen und Prinzipien der räumlichen Gestaltung eines Raumes ohne Dach zu beschäftigen.

Die Veranstaltung besteht aus Entwurfsübungen, die sich mit zwei städtischen Plätzen befassen, die beide vor der Haustüre der UDK liegen: mit dem Steinplatz, dessen stadträumlich präzise definierte Figur dem raumästhetischen Paradigma der traditionellen europäischen Stadt entspricht, und mit dem Ernst-Reuter-Platz, der, markiert durch die offene durchlässige Konfiguration skulptural aufgefasster Baukörper, dem raumästhetischen Paradigma der Moderne bzw. Nachkriegsmoderne zugehört. Die Entwurfsübungen werden begleitet von Vorlesungen zum Thema.