Kleeblatt Schöneberg 2025 - 2026

Kleeblatt Schöneberg - in Kombination mit dem Seminar: "Entwerfen - produktive Ästhetik und tragende Idee "

Quelle: KET

Einführung Projekt / Seminar
Im architektonischen Entwerfen sehen wir uns einer vielschichtigen Ausgangslage gegenüber:
Auf der einen Seite sind die zu erfüllenden Sachbezüge von Programm und Technik grundlegende Bedingung des Bauens. Auf der anderen Seite führt eine reine Zweckerfüllung noch nicht zu einem ausreichenden Ergebnis. Dafür bedarf es zunächst der Sammlung von Anforderungen, Vorstellungen und Erfahrungen welche die Phantasie zu einem Konzept zusammenfasst. Dann bedarf es eines Entwerfens, das die Zusammenfassung des Konzepts zu dem sinnlichen Gebilde einer Idee werden lässt. Es folgt ein Prozess der Formation und Transformation, der die vielen Einzelheiten zu dem sinnvollen Ganzen eines Werks zusammenschließt. Vom ersten Wurf bis zur Umsetzung können wir den Sachbezügen mit wissenschaftlich-rationaler Methodik begegnen, sie gehören in den Bereich der Sprache, der Regelwerke, Tatsachen und Modelle. Die Kreation der architektonischen Idee aber liegt dabei gerade jenseits der logischen Erschlossenheit: in einer ästhetischen Sinnstruktur des Werks.

Der Vertiefungsentwurf gliedert sich in zwei Etappen: Im Seminar wollen wir uns mit dieser scheinbar gegensätzlichen Bedingung des Entwerfens theoretisch, im Projekt dann praktisch befassen. Im Wintersemester lesen und diskutieren wir die methodische Intention zeitgenössischer Entwurfslehre und bemühen uns um die ästhetische Reflexion einer Entwurfspraxis, die nur gelingen kann, wenn ein Erkennen und Empfinden am Entwurfsprozess beteiligt wird. Unter dem Motto der Frage: Wie kommt es im Entwurfsprozess zu einer tragenden Idee? werden wir Im Ausgang des Wintersemesters die Theorie in die Praxis übergehen lassen: Die Ideenfindung beginnt im Städtebau, am Ort der Befindlichkeit des In-der-Welt-Seins. Zum Ausgangspunkt unserer Auseinandersetzung machen wir das Kleeblatt des Autobahnkreuzes Berlin-Schöneberg. Dieses stadtplanerische Fragment der autogerechten Stadt ist überflüssig geworden und stellt nun ein unerwartetes Flächenpotential der Stadtentwicklung dar. Im Sommersemester verfolgen wir dann die Spur der städtebaulichen Idee zu einer produktiven Ästhetik des Entwerfens, indem wir während des Entwurfsfortschritts darüber sprechen, wie sich das Ideenpotential zu einem Eigensinn des architektonischen Werks verdichtet und sich in architektonischen Ausdruck verwandelt.

Betreuung: Christoph Gengnagel, Ben Tonon, Jan Trutz

Teilnehmer*innen: MA Modul /04 und BA 3. Jahr Modul 13

Erstes Treffen: Mi., 15.10.25 10:30 Uhr in Raum 312

Anmeldung: Die Projektauswahl findet am Mo., 13.10.25, digital statt. Studierende können sich von 10:00 bis 16:00 Uhr auf Moodle eintragen. 

Erasmus-Studierende ohne UdK-Mailadresse oder Moodle-Zugang können sich per E-Mail an m.numberger@udk-berlin.de ebenfalls bis spätestens Montag, 13.10.2025, 18:00 Uhr bewerben.

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