Eins zu Eins

Quelle: KET Lehrstuhl

INNOVATION HABITAT Berlin Charlottenburg "fliegender wechsel" 2007

Entwurf, Planung, Realisierung

 

Den, im Rahmen des europäischen Projektes INNOVATION HABITAT Berlin Charlottenburg, verwirklichte Pavillon versteht die Projektgruppe „Fliegenderwechsel“ als räumlich gebaute Metapher der Begrifflichkeit Innovation. Der Zustand des Schwebens übt seit jeher eine Faszination aus und könnte als ein Sinnbild für innovative Ideen assoziiert werden.

Die von mit Helium gefüllten Ballons getragene Hülle soll unbeständige Leichtigkeit suggerieren, vergleichbar mit einem Kleid, welches sich erst in der Bewegung räumlich konzipiert und entfaltet. Die schwebenden Ballonkörper erzeugen eine fließende Textur, die auf Luftbewegungen im Raum reagiert und den wahrnehmbaren Alterungsprozess der Ballons unterliegt. Sie dient der Überspannung einer als künstliche Landschaft verstandenen Plattform, deren Innenraum kurzlebige Aktivitäten aus den Bereichen Modedesign, Sounddesign, Musik und freie Kunst Raum bietet.

Die Herausforderung lag in der Umsetzung, der im Wettbewerb vorgeschlagenen schwebenden Freiform. Hierfür wurden die physikalischen Eigenschaften der Heliumballons untersucht und deren Erkenntnisse im abstrakten Hängemodell dargestellt. Dabei zeigte sich, dass die Randgeometrie des Podestes und der Zuschnitt des Trägernetzes, das heißt die Netztopologie entscheidend für die Gestallt der Hülle sind. Die dreidimensionale Form wurde an einem physischen Hängemodelle entwickelt und mit Hilfe der FEM-Software CARAT durch numerische Formfindung verfeinert. Das digitale Modele diente als Ausgangsbasis für die Zuschnittsermittlung von 14 Netzteilen, die aus einer 6 x 50 m langen Netzbahn ausgeschnitten und entsprechend der gewünschten Form wieder zusammengefügt wurden. 

Insgesamt 150 Liter Flüssighelium waren vonnöten um das Trägernetz mit den 160 Folienballons zum Schweben zu bringen. Das realisierte Objekt verstehen wir als einen entwicklungsfähigen Prototyp, einer Idee für temporäre Konzepte, deren Potentiale in der Optimierung der Form, der Größe und des Herstellungsprozesses liegen.

 

Betreuung: Prof. Dr.-Ing. Christoph Gengnagel, Dipl.Ing. Holger Alpermann

Entwurf: Katharina Löser, Mikulasch Adam

Planung und Ausführung: Mikulasch Adam, Ines Bergdolt, Alexis Dornier, Sara Emrich, Philip Heckhausen, Manuela Kirmis, Mirco Kuznik, Katharina Löser, Dusanka Malicevic, Maximilian Reichardt, Bernard Resewski, Andre Sternitzke