Margot und Paul Baumgarten-Stipendium

Das Margot und Paul Baumgarten-Stipendium wird über einen offen durchgeführten Studierendenwettbewerb vergeben. Die nächste Ausschreibung erfolgt Ende 2021 für das Margot und Paul Baumgarten-Stipendium 2022. Jeder Wettbewerb steht unter einem wechselnden Rahmenthema, das von der Jury auf der Basis von Vorschlägen der Studierenden des Studiengangs bestimmt wird. Das Stipendium ermöglicht, die ausgewählten Projekte im Verlaufe des laufenden Semesters vertieft zu bearbeiten.

Eingereicht werden können Projektvorschläge, die das vorgegebene Thema aufgreifen und sich im weiteren Sinne mit gesellschaftsbezogenen Fragen der Architektur befassen. Zwischen der Ausschreibung und der Einreichung der Projektvorschläge ist eine Bearbeitungsfrist von drei Wochen vorgesehen. Es bestehen keinerlei Begrenzungen in der Wahl der Medien. Das Projekt kann als Text, Grafik, Audio, Video oder in anderer Form präsentiert werden.

Die Gewinner*innen haben maximal bis zu Beginn des folgenden Semesters Zeit, ihr Projekt vertiefend zu bearbeiten. Die Hälfte des Stipendium wird direkt nach der ersten Jurysitzung ausgezahlt. Über den zweiten Teil entscheidet die Jury nach der Zwischenpräsentation. Alle Arbeiten werden auf der Endpräsentation gezeigt und gewürdigt.

Die Abgabe der Projektvorschläge erfolgt anonym. Jeder Vorschlag ist mit einem Kurztitel zu versehen. Eine Eigenständigkeitserklärung, versehen mit Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse sowie Bankverbindung und Unterschrift, ist in einem separaten Umschlag einzureichen, der mit demselben Kurztitel gekennzeichnet ist.

Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Studierende, die noch mindestens ein Jahr nach der Juryentscheidung am Studiengang Architektur eingeschrieben sind. Es können sich sowohl Einzelpersonen wie Projektarbeitsgruppen am Wettbewerb beteiligen.

Paul Baumgarten, so dokumentierte schon 1988 der Ausstellungskatalog der Akademie der Künste Berlin unter Hinzuziehung der Selbstaussagen aus den Akten des Entnazifizierungsverfahrens, war politisch nicht ganz unbelastet: "Ich war vom 1. Mai 1933 bis Kriegsbeendigung und von Mitte 1933 bis 1935 Angehöriger eines SS-Motorsturmes. Ich habe aber bereits 1934 meinen Austritt aus der SS erklärt, der 1935 bestätigt wurde. Als Parteimitglied habe ich ein interesseloses und parteigegnerisches Verhalten gezeigt, welches schließlich zur Einleitung eines Ehrengerichtsverfahrens zwecks Ausschluß aus der Partei führte." (Elisabeth Lux und Martin Wiedemann: Annäherungen an Paul Baumgarten mit 'Erinnerungen und Notizen'. In: Paul Baumgarten. Bauten und Projekte 1924-1981. Berlin 1988 (= Schriftenreihe der Akademie der Künste, 19), S. 77-97 und Anm. 8). Erst 2023 kam es als Antwort auf eine Anfrage zu einer Beschäftigung mit diesem schwierigen Erbe. Die Stiftung ist mittlerweile in der Stiftung der UdK Berlin aufgegangen.