LoveLetterObjects

Quelle: GWK
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LoveLetterObjects

 

In diesem Seminar von Prof. Dr. Stephan Porombka wurde im Rahmen der Lehrveranstaltung 'Kreatives Schreiben' im Modul 06 (Gestaltungsmodul BA 1) unter dem Dach des Institutsgebäudes der Mierendorffstraße ein ambulantes Atelier aufgebaut, um in konzentrierter Atmosphäre an der Gestaltung von Textskulpturen zu arbeiten.

Dafür überschritt die Gruppe ihre Vorstellungen von dem, was ein Liebesbrief ist. Die Studierenden entwickelten pointierte skulpturale Ideen und experimentierten mit neuen, überraschenden, witzigen Verkörperungen von Liebesbotschaften.

Am Ende der einwöchigen Blockveranstaltung hatte jede:r Teilnehmer:in ein LoveLetterObject gestaltet, das dann zum Ende des Wintersemesters 2024/2025 in einer Ausstellung auf den Fluren der Mierendorffstraße präsentiert wurde, wie auch in einem digitalen Katalog (LINK).

 

Katalog-Vorwort von Prof. Dr. Stephan Porombka

Jedes Objekt ein Rätsel

Dass Liebesbriefe nicht einfach nur Texte sind, weiß man, wenn man schon mal welche verschickt hat. Liebesbriefe sind immer zugleich Objekte, in denen sich der Text in eine Botschaft verwandelt, die mindestens drei räumliche Dimensionen und dazu noch eine zeitliche Dimension hat. Wichtig ist eben nicht nur, was man schreibt. Die Frage ist auch und vor allem, wie und mit was der Liebesbrief geschrieben ist, welche Materialien man dabei benutzt hat und auf welchem Postweg man ihn verschickt. Welcher Stift? Welches Papier? Welche Beschriftung, Bemalungen, Beklebungen, Aufdrucke? Gibt es Dinge, die in den Umschlag gelegt worden sind? Ist der ganze Liebesbrief vielleicht selbst ein Ding, das an und für sich bedeutungsvoll ist und auf seine besondere Art etwas von der Liebe mitteilt, die man übermitteln will? Und schickt man die Botschaft per Whatsapp oder Mail, mit UPS oder mit der Schneckenpost, mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug? Oder bringt man den Brief am besten selbst vorbei und deponiert ihn dort, wo er dann später auf eine bestimmte Weise (aber wie? und mit welchen Effekten?) gefunden werden soll? So ist die Liebeskommunikation vor allem dann, wenn sie sich in Form von Liebesbriefen entwickelt, immer schon in Gestaltungsfragen verstrickt.

In der Ausstellung "Love Letter Objects" haben vierzehn Künstler:innen diesen Gestaltungsfragen nachgespürt. Sie sind dabei über die Papiergrenze hinausgegangen und haben die Liebesbotschaften auf experimentelle Weise in die nächsten Dimensionen hinein entfaltet. Es sind Objekte, die von geschriebenen, gesprochenen oder telepathisch beschwörenden Texten ihren Ausgang nehmen und zu Dingen werden, die sich auf den Weg zu den ersehnten Empfänger:innen machen. Ob diese Objekte ihr Ziel erreichen, ob sie angenommen, geöffnet und dann auch verstanden werden, bleibt offen. Ihr Zustand ist prekär. Jedes Objekt ist ein Rätsel, das erst einmal ungelöst bleibt und vielleicht auch gar nicht gelöst werden will, sondern einfach nur das ist, was es ist: eine Verdichtung von Energien, die mit dem Verliebtsein und der Liebe auf je individuelle Weise verbunden sind. Allerdings ist in jedes dieser "Love Letter Objects" eine Geschichte eingepackt, die sich wie von selbst im Kopf der Betrachter:innen entfaltet, sobald man vor ihnen steht und mit ihnen Kontakt aufnimmt.

Die Künstler:innen, die hier ausstellen, studieren an der Universität der Künste das Fach Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation im ersten Semester. Entstanden sind die Objekte innerhalb von fünf Tagen zu Jahresbeginn unter dem Dach der Mierendorffstraße in einer Atelier-Atmosphäre, von denen auch die Bilderstrecken auf den nächsten Seiten Auskunft geben.

LINK zum Katalog

 

Teilnehmende Studierende / Name der Arbeit:

LINA BUCHER

DENISE DEMIRHAN

SINAH GRIESSLER ROMANCE

JOLANDA GU

TABEA HEINEMANN

HELENA KULAKSIZ

LAURA LATKA

KECHEN LIU

MARGARETHE MEISTER

NORAH SCHARNHOLZ

MIA CONCETTA SIGISMONDO

JANETT TIETZ

MARLENA VIDOVIĆ

LENA WIRSIG

O. T.

IMBISS-ROMANZE

ARCHIVES (2025)

HONIGTURM

O. T.

DU UNTER MEINER HAUT

VERKNALLT

EAT ME

ZWISCHEN DEN BLÄTTERN

BLUT/ERDE

WIR WACHSEN NICHT MEHR

BROTDOSE

O. T.

EIN KLEINER GROSSER TEIL