Sommersemester 2020

Quelle: Tolaas 22 Molecular Communication, Ausstellungsansicht, Schering Stiftung_Photo_Roman_Maerz

Neue Formen des Forschens - Künstler*innen im Dialog mit der Wissenschaft Teil II

Dr. Christina Landbrecht & Prof. Nina Fischer

Im ersten Teil des Seminars wurde die Vielfalt und Bandbreite des Feldes Kunst und Wissenschaft in den Blick genommen: Wir beschäftigten uns mit spekulativen Zukunftsszenarien in Zeiten der Klimakrise, dem Thema Duft oder Pilzen als interdisziplinärem Forschungsfeld zwischen Kunst, Design und Materialforschung. In den zweiten Seminarteil wollen wir aus gegebenem Anlass mit der Corona Pandemie einsteigen. In Texten und Videokonferenzen werden wir uns der Virologie und ihrer Geschichte, den Bildern der „Corona-Krise“ und dem Virus als Forschungsgegenstand auseinandersetzen. Neben dem Lesen von Texten und der Diskussion von (Medien)Bildern sind Gespräche mit Mikrobiolog*innen des Robert Koch Instituts und dem Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin geplant. Im Verlauf des Seminars folgen Videomeetings mit Wissenschaftler*innen, Kurator*innen und Künstler*innen, die über konkrete interdisziplinäre Projekte berichten. In Planung sind Gespräche mit dem Neurowissenschaftler John-Dylan Haynes und der Kuratorin Nele Heinevetter, der Künstlerin Agnes Meyer-Brandis und der Künstlerin Susanne Winterling sowie der Bioingenieurin Simone Schürle.

While the first part of the seminar gave insights into the variety of art and science projects, such as speculative future scenarios in times of an imminent climate emergency, the subject of smell or the interdisciplinary research on funghi in art, design and material science, we will start the second part of the seminar with the currently much debated corona crisis. Given the consequences this pandemic already has and will continue to have on our society and cultural life, we will read texts on virology as well as (literary) reflections on the current situation, have conversations with scientists from institutions such as the Robert-Koch-Institute and discuss images taken e.g. from the current media footage. Later in the course of the seminar we will do digital conferences with curators, scientists and artists who have been working on art-science projects. The plan is to invite curator Nele Heinevetter and neuro scientist John-Dylan Haynes, the artist Agnes Meyer-Brandis who has been working in the field for years and collaborating, interdisciplinary teams such as artist Susanne Winterling and bioengineer Simone Schürle.

Quelle: Lilli Kuschel

Orte der Wissenschaft / Abschlusspräsentation

Lilli Kuschel

Im Rahmen des Semesterthemas Kunst und Wissenschaft der Klasse Experimenteller Film / Medienkunst und in Zusammenhang mit dem Seminar „Neue Formen des Forschens - Künstler*innen im Dialog mit der Wissenschaft“ von Dr. Christina Landbrecht und Nina Fischer, beschäftigten wir uns im letzten Semester in einer praktischen Übung mit den Räumen und Architekturen der Wissenschaft und ihrer Darstellung im Film. Die Arbeiten, die im Umlauftank 2 der TU Berlin, einem Wasser und Wellenkanal, entstanden sind werden in einer Abschlusspräsentation von den Teilnehmern vorgestellt.

Quelle: d14, Ruth Wolf-Rehfeldt_ Untitled_Foto Mathias Voelzke

Constellation out of circulation - collective artistic research

Elisa Storelli

Letztes Jahrhundert haben sich unterschiedliche Künstlern kleine Arbeiten per Post zugeschickt: diese Bewegung heißt Mail Art. Die Werke waren mit vielfältigen Medien gestaltet, alles was man sich als Postkarte, Brief oder kleines Päckchen zuschicken konnte. Der Zweck davon war Kollegen in anderen teils totalitären Ländern zu erreichen. In dieser Zeit, in der wir uns zu Hause aus und aufhalten sollen, dachten wir daran, diese Technik erneut zu beleben. Lehrende und Studierende schicken sich untereinander mini Kunstwerken zu, um so eine Diskussion zu schaffen, die über Wörter hinaus geht. Dieser Austausch wird sich wie eine langsame neuronal Kette entwickeln, und die daraus entstehenden Ideen werden als kollektive künstlerische Recherche betrachtet, in dem das Netzwerk und nicht das einzelne Artefakt die Kunst sein wird.

The last century many artists sent to each other small artworks through the postal system: this movement is called Mail Art. The works were any sort of media that could be sent on postcards, in letters or small packages and meant to be a way of reaching each other around the world. In this moment when we are confined at home, we thought of reviving this technique and to use it for a seminar. Student and teachers will take equally part in the (e-)mail chain, sending to each other tiny works, and trying to develop a discussion that goes beyond words. The Ideas emerging from this exchange, acting as a sort of slow neuronal chain, will be regarded as a collective artistic research in itself, where not the single artefact but the network will be the art.

Quelle: Nina Fischer

The Art of Projection - Referenzen

Lilli Kuschel

In diesem Seminar stellen die Teilnehmer*innen Film- Video- und Medienkünstler*innen vor, die für die eigene Praxis und künstlerische Arbeit eine wichtige Referenz darstellen. In Form von wöchentlichen Live-Online-Präsentationen in einer Videokonferenz können verschiedene Formate wie Referate mit Beispielsvideos und PDFs, Lecture-Performances, Interviews mit eingeladenen Künstlern und andere experimentelle Formen einer Online-Präsentation, erprobt und geübt werden.

In this seminar participants will introduce and present film, video and media artists whose work has been influential to them and a reference for their own artistic practice. In form of live-online-presentations in weekly videoconferences we will try out and practice different formats like traditional presentations with pdfs and film examples, Lecture-performances , interviews with invited artists or other experimental forms of online presentations.