Prof. Karin Bjerregaard Schlüter

Quelle: Schlüter

Hej Karin, schön dich auch mal auf der anderen Seite als Gast bei uns zu haben.

Du bist quasi unsere Gründungsmutter und kennst den Studiengang vermutlich besser als deine Westentasche. Erzähl uns ein bisschen etwas über die Entstehung von LDI.

LDI ist als Weiterentwicklung des Studiengangs „Leadership in digitaler Kommunikation“ entstanden. Wir haben da in der Lehre bemerkt, dass sich die Module immer mehr in Richtung Innovation entwickelt haben. Darum haben wir uns mit Studierenden, Alumnis und Dozierende zusammengesetzt und haben gemeinsam ein erweitertes Programm entworfen. So blieb das Beste aus LDK erhalten und gleichzeitig haben wir neue Themen dazu bekommen.

 

Viele Jahre lehrst du schon an der UdK. Was fasziniert dich so an dem Studiengang LDI?

Die Studierenden. Wir hatten über die Jahre so tolle Gruppen, tiefe Diskussionen und überraschende Ergebnisse. Über soziale Plattformen und unser Alumni-Netzwerk bin ich mit vielen immer noch verbunden. Im vergangenen Semester sind viele Absolventen auch zurückgekehrt und haben bei uns unterrichtet. So schließen sich die Kreise, das kenne ich von keinem anderen Programm.

 

Du bist Modulverantwortliche für eine Reihe von Kursen, wie etwa Digitale Geschäftsmodelle, Leadership und Organisation oder Diversitätsmanagement, meist mit einem Fokus auf die Anforderungen an Führungskräfte in einer komplexen Welt. Was macht eine moderne Führungskraft für dich aus?

Führungskräfte stehen heute enorm unter Druck. Sie sollen Sinn vermitteln, Ihren Teams das Arbeiten ermöglichen und durch eine komplexe Welt navigieren. Wir kommen aus der Pandemie und sind in einem Krieg gelandet. Eine gute Führungskraft schafft es, da authentisch auf Sicht zu steuern. Sie ist offen, zugewandt, aber auch klar und direkt. Am besten trifft es der Begriff Servant Leadership. Die Führungskraft steht im Dienst der Mitarbeitenden. 

 

Neben den Modulen kümmerst du dich auch um die strategische Ausrichtung des Studiengangs. Wen wollt ihr mit eurer Weiterbildung ansprechen und wer studiert eigentlich LDI?

Wir sprechen Menschen an, die auf der Suche sind. Auf der einen Seite nach der eigenen Rolle, aber auch einem Weg für die Organisation. Wir arbeiten viel in Gruppen und dieses Netzwerk, auch das Lernen von den Kommilitonen ist wichtig, die Gemeinschaft. Unsere Befragungen zeigen, dass die meisten danach ihre Berufung finden und häufig im Netzwerk bleiben, also zusammenarbeiten, Firmen gründen und sich unterstützen.

 

Was hat die Universität der Künste im Bereich „Digitale Innovation" zu bieten (was vielleicht andere nicht haben)?

Die Künste haben einen anderen Blick auf die Gesellschaft, auf Innovation und das Digitale. Wir gehen experimenteller an alle Fragen heran, schaffen so einen anderen Zugang. Diese neuen Perspektiven können die klassischen Wissenschaften gut ergänzen und manchmal setzen Künste den entscheidenden Impuls. Das Digitale verändert auch unsere Kommunikationsgewohnheiten. Und auch da bieten die Künste eine gute Chance, die Veränderungen zu verstehen und zu gestalten.