Kunst und Anthropozän

Dr. Silvia Mazzini & Prof. Dr. Federico Vercellone
Kunst und Anthropozän

Blockseminar in Präsenz mit Online-Elementen, Deutsch/Englisch, 2 SWS, 2 ECTS

Sonntag, 23.10., 14:30-18:30 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 004
Dienstag, 1.11., 16-18:30 Uhr, online
Dienstag, 15.11., 22.11 und 29.11., jeweils 16-19:30 Uhr, Fasanenstr. 86, LDI-Seminarraum (im EG)
Dienstag, 6.12.2022, 16-18:30 Uhr, online
Dienstag, 17.1., 16-20 Uhr, Fasanenstr. 86, LDI-Seminarraum (im EG)
Sonntag, 12.2.2023, 14-18 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 004

Anmeldung ab 17.10.2022 auf Moodle: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1665
Moodle Einschreibeschlüssel / Moodle Enrollment Key: kunstund


Die verheerenden Folgen der menschlichen Eingriffe in die Umwelt sind inzwischen für alle sichtbar. Während Wissenschaft und Technik versuchen, diese Notlage so weit wie möglich einzudämmen, arbeiten auch die philosophische Reflexion und die Künste schon seit langem in unterschiedlicher Weise daran, nicht nur eine apokalyptische Zukunft, sondern auch mögliche Auswege zu beschreiben. Man denke nur an die Fragen, mit denen die diesjährige Biennale in Venedig eröffnet wurde: „Wie verändert sich die Definition des Menschen? [...] Welche Verantwortung tragen wir gegenüber unseren Mitmenschen, anderen Lebensformen und dem Planeten, den wir bewohnen? Und wie würde das Leben ohne uns aussehen?"

In diesem Seminar werden wir gemeinsam philosophische Texte diskutieren, die sich dem Thema des Anthropozäns (Latour, Haraway u. a.) und des Posthumanen (Kaufmann, Morin, Lyotard, Braidotti) nähern, um sie im Zusammenhang mit Werken von Künstler*innen und Aktivist*innen (Eliasson, Migliori u. a. ) auf der Biennale und der Dokumenta zu analysieren. Wir werden Entwicklungen und Veränderungen im Verhältnis der Kunst zu Mensch, Natur und zum öffentlichen Raum kontextualisieren (Buys, Landart, Long, Penone). Dazu werden wir uns fragen: Welche „Hybridationen“ zwischen Mensch und Natur, Tier, Umwelt und Technologie können kreativ entdeckt und entwickelt werden? Welche Rolle kann die Kunst bei der Reflexion und im Handeln in Bezug auf das Anthropozän und den Posthumanismus spielen?

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium Generale: Regelmäßige aktive Teilnahme, mittlere oder hohe Lesebereitschaft (wir werden als Vorbereitung jeder Sitzung kurze Texte (7-10 Seiten) als Pflichtlektüre geben; darüber hinaus stellen wir auch längere Texte für die Neugierigen zur Verfügung, die in der Sitzung angesprochen werden).

Silvia Mazzini ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Ästhetik am Promotionsprogramm für Künstler*innen IDSVA. Als freie Dramatikerin und Autorin experimentiert sie mit hybriden Austauschformen zwischen öffentlichen Themen und akademischen Diskursen. Sie schreibt, untersucht und unterrichtet zu Theorien und Praktiken der Armut und Enthaltsamkeit.

Federico Vercellone ist Professor für Ästhetik an der Universität Turin (Italien). Nach seinen Publikationen über die Beziehungen zwischen Kunst und Hermeneutik, Nihilismus und Romantizismus beschäftigen sich seine neueren Werke mit Bildtheorien, Visual Studies und Morphologie (u.a.: Jenseits der Schönheit, 2006; Die Zukunft des Bildes, 2017; Symbole des Endes, 2017; Der blinde Archetyp, 2021).