Race/Class & Erzählen

Deniz Utlu
Race/Class & Erzählen

Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Donnerstags, 16-19:30 Uhr, 8 Termine: 27.10., 10.11., 24.11., 8.12.2022, 5.1., 19.1., 2.2., 16.2.2023, Hardenbergstr. 33, Raum 110

Anmeldung ab 17.10.2022 auf Moodle: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1669
Moodle Einschreibeschlüssel / Moodle Enrollment Key: erzählen


In dieser Veranstaltung geht es darum zu lernen, politisches Wissen anzueignen und in die eigenen kreativen Prozesse einfließen zu lassen. Das Seminar findet alle zwei Wochen vier Stunden im Block statt. Davon gilt es, einen Teil zur Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeiten zu verwenden und den zweiten Teil dem eigenen kreativen Prozess, etwa dem Schreiben eigener Texte zu widmen. Es sollen gemeinsam Texte gelesen werden, etwa von Frantz Fanon, Bell Hooks und Grada Kilomba, aber auch von Gramsci und Marx, auch wird es Beispiele aus der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und -dramatik geben, hierfür laden wir an ein oder zwei Terminen auch externe Gäste ein. Insgesamt hängt die Auswahl des Materials auch vom Interesse der Teilnehmenden und dem Prozess des Seminars ab. Anstelle der Texte wird manchmal auch ein Film geschaut, etwa Bamboozled von Spike Lee oder eine Ausstellung besucht, etwa von Kara Walker (je nachdem, was in Berlin gerade möglich ist).

In der zweiten Hälfte des Blocks sollen sich die Studierenden alleine oder in kleinen Gruppen künstlerisch – die Hauptdomäne ist das Schreiben, aber auch andere Formen, etwa Film oder Foto, sind zulässig – mit der eigenen Biografie, der eigenen gesellschaftlichen Positionierung auseinandersetzen. Wobei es nicht darum geht, die eigene Erfahrung autobiografisch offenzulegen. Die (kritische) Auseinandersetzung mit der eigenen Positionierung kann und soll auch mittels der Techniken der Fiktion bearbeitet werden. Der Dozent steht während dieser Zeit für Fragen zur Verfügung und leitet die künstlerischen Arbeiten an. In der letzten Viertelstunde wird zusammengefasst, welche künstlerischen und politischen Erkenntnisse wir aus dem Seminar mitnehmen. Der erste sowie der mittlere und letzte Block dient der gemeinsamen Reflexion und Einordnung dessen, was wir vorhaben, wo wir stehen und was welchen Prozess wir hinter uns haben.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium Generale Leistungsschein: aktive und regelmäßige Teilnahme an den Reflexionen und Diskussionen; eine künstlerische Auseinandersetzung mit den behandelten Themen.

Deniz Utlu, 1983 in Hannover geboren, lebt in Berlin. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin sowie an der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne. 2014 veröffentlichte er seinen ersten Roman „Die Ungehaltenen“, der 2015 im Maxim Gorki Theater für die Bühne adaptiert wurde. 2019 erschien sein zweiter Roman „Gegen Morgen“ beim Suhrkamp Verlag. Seine Essays wurden im Feuilleton (FAZ, SZ, Tagesspiegel, Der Spiegel, Der Freitag) und in Anthologien veröffentlicht (zuletzt in: „Eure Heimat ist unser Albtraum“ und „Wir. Gestern. Heute. Hier“). Von 2003 bis 2014 gab er das Kultur- und Gesellschaftsmagazin freitext heraus. Von 2017 bis 2019 schrieb er die Kolumne „Einträge ins Logbuch“ für den Tagesspiegel. Außerdem kuratiert er die Literaturreihe „Prosa der Verhältnisse“ im Maxim Gorki Theater. Zuletzt erhielt er den Alfred-Döblin-Preis 2021. Im Wintersemester 2021/22 unterrichtete er literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Mehr Informationen unter www.denizutlu.de.