Die Gesellschaft der Singularitäten

Mittwoch, 28. Juni 2017, 19 Uhr
Die Gesellschaft der Singularitäten
Andreas Reckwitz (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder)
Universität der Künste Berlin
Hardenbergstr. 33, 10623 Berlin
Raum 110

 

Die Spätmoderne, so Andreas Reckwitz, stellt einen tiefgreifenden Wandel der Moderne dar – einen Übergang zur „Gesellschaft der Singularitäten“. Hier ist stets das Besondere Trumpf und das Einzigartige, Originelle wird prämiert. Eher reizlos dagegen erscheint das Standardisierte. Die gesellschaftliche Diagnose der Singularisierung knüpft sich dabei eng an die einer Kulturalisierung: Die „singulären Entitäten“ sind deshalb von so hohem Interesse, da sie mit kulturellem Eigenwert, mit hermeneutischen, ästhetischen und affektiven Qualitäten identifiziert werden. Damit widerspricht die Singularisierung-Kulturalisierung der Rationalisierung als dem Strukturmerkmal der Moderne, das auf Standardisierung und Verallgemeinerung setzte. Was sind die Ursachen dieses Prozesses und was sind seine Konsequenzen? Welche spezifische Rolle spielt die Kunst – die sich seit der Moderne als Unverfügbares behauptet hat – innerhalb dieser Entwicklungen und welches Potential könnte ihr zukommen?

 

Andreas Reckwitz ist Professor für Vergleichende Kultursoziologie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne (Berlin) ist im Erscheinen begriffen. Vorangegangene Veröffentlichungen sind u.a.: Kreativität und soziale Praxis. Studien zur Sozial- und Gesellschaftstheorie (Bielefeld 2016); Ästhetik und Gesellschaft (Berlin 2015, hg. mit Sophia Prinz und Hilmar Schäfer); Die Erfindung der Kreativität. Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung (Berlin 2012); Die Transformation der Kulturtheorien. Zur Entwicklung eines Theorieprogramms (Weilerswist 2000). 

Andreas Reckwitz

 Quelle: A+F

Quelle: Heimo Lattner (a+f)